viel zu Pflanzengeographie beigetragen. Schon Adamson am Senegal that einen Schritt weiter. Er fühlte, daß die verschie- denen Gruppen von Pflanzen nicht allen Regionen zugehören; er erkannte, daß Dollen-Gewächse z. E. den Tropen fast ganz fehlen. Linnee freilich, mit seinem künstlichen, willkürlichen Name existirte lange vorher; ehe die Wissenschaft selbst von einiger Bedeutung war, wie es mit vielen Wissenschaften geht. DrMenzel, im 17ten Jahrhdt:, brauchte ihn zuerst. Später wurde er von Bernardin de St: Pierre gebraucht in seinen: etudes de la nature, deann von Girard SaulabieIn Anonym 1934 geändert zu: Sautabie. in s.einergeographie physicale de vegetation etc:Vgl. Soulavie, Jean Louis Giraud: Les Vegetaux. Quillau u. a., Paris 1783. (= Histoire naturelle de la France meridionale. 2. Partie. Bd. 2,1.) Online verfügbar: MDZ München, abgerufen am 26.02.2016. Allein letzterer spricht nur von cultivirten Pflanzen. Doch giebt er schon einige Linien an unter denen bestimmte Pflanzen gefunden worden.
Drei Dinge müssen zusammen kommen um die Wissen- schaft weiter auszubilden: Messungen der Höhen, Messungen der Temperatur und Vereinigung zwischen Botanikern [u.]und Physikern. Hiernach strebten ich [u.]undBonplant. Wir sammelten über 6000 Pflanzen, deren Vaterland wir durch Höhe und Wärme- messungen bestimmten. Jetzt hat sich die Zahl auf 11 bis 12000 vermehrt, doch bleibt noch viel zu thun übrig, da unsere Herbarien über 60000 Pflanzen nennen. Die Pflanzen der canarischen Inseln hat v. Buch, die des Caucasus Parrot,Vgl. Engelhardt, Moritz von u. Parrot, Friedrich von: Reise in die Krym und den Kaukasus. 2 Bde. Realschulbuchhandlung, Berlin 1815. Online verfügbar: Band 1, MDZ München, abgerufen am 13.01.2016, Band 2, MDZ München, abgerufen am 13.01.2016. die von Lapland BarembergIn Anonym 1934 geändert zu: Wahlenberg., andere ScotIn Anonym 1934 geändert zu: Schouw.[u.]undGeraudoleIn Anonym 1934 geändert zu: Decandolle.etc: bestimmt. Doch hat man häufig dieser Pflanzengeographie vieles beigemischt, was mehr dem allg:emeinen Naturbilde angehört [u.]und der Mineralogie.
Gern würde ich die Pflanzengeographie mit der der Thiere
viel zu Pflanzengeographie beigetragen. Schon Adamson am Senegal that einen Schritt weiter. Er fühlte, daß die verschie- denen Gruppen von Pflanzen nicht allen Regionen zugehören; er erkannte, daß Dollen-Gewächse z. E. den Tropen fast ganz fehlen. Linnée freilich, mit seinem künstlichen, willkürlichen Name existirte lange vorher; ehe die Wissenschaft selbst von einiger Bedeutung war, wie es mit vielen Wissenschaften geht. DrMenzel, im 17ten Jahrhdt:, brauchte ihn zuerst. Später wurde er von Bernardin de St: Pierre gebraucht in seinen: études de la nature, deann von Girard SaulabieIn Anonym 1934 geändert zu: Sautabie. in s.einergeographie phÿsicale de vegetation etc:Vgl. Soulavie, Jean Louis Giraud: Les Végétaux. Quillau u. a., Paris 1783. (= Histoire naturelle de la France méridionale. 2. Partie. Bd. 2,1.) Online verfügbar: MDZ München, abgerufen am 26.02.2016. Allein letzterer spricht nur von cultivirten Pflanzen. Doch giebt er schon einige Linien an unter denen bestimmte Pflanzen gefunden worden.
Drei Dinge müssen zusammen kommen um die Wissen- schaft weiter auszubilden: Messungen der Höhen, Messungen der Temperatur und Vereinigung zwischen Botanikern [u.]und Phÿsikern. Hiernach strebten ich [u.]undBonplant. Wir sammelten über 6000 Pflanzen, deren Vaterland wir durch Höhe und Wärme- messungen bestimmten. Jetzt hat sich die Zahl auf 11 bis 12000 vermehrt, doch bleibt noch viel zu thun übrig, da unsere Herbarien über 60000 Pflanzen nennen. Die Pflanzen der canarischen Inseln hat v. Buch, die des Caucasus Parrot,Vgl. Engelhardt, Moritz von u. Parrot, Friedrich von: Reise in die Krym und den Kaukasus. 2 Bde. Realschulbuchhandlung, Berlin 1815. Online verfügbar: Band 1, MDZ München, abgerufen am 13.01.2016, Band 2, MDZ München, abgerufen am 13.01.2016. die von Lapland BarembergIn Anonym 1934 geändert zu: Wahlenberg., andere ScotIn Anonym 1934 geändert zu: Schouw.[u.]undGeraudoleIn Anonym 1934 geändert zu: Decandolle.etc: bestimmt. Doch hat man häufig dieser Pflanzengeographie vieles beigemischt, was mehr dem allg:⎡emeinen Naturbilde angehört [u.]und der Mineralogie.
Gern würde ich die Pflanzengeographie mit der der Thiere
<TEI><text><body><divtype="session"n="55"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0293"n="[287]"/>
viel zu Pflanzengeographie beigetragen. Schon <hirendition="#aq"><persNameresp="#CT"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116244186 http://d-nb.info/gnd/116244186">Adamson</persName></hi> am<lb/><hirendition="#aq">Senegal</hi> that einen Schritt weiter. Er fühlte, daß die verschie-<lb/>
denen Gruppen von Pflanzen nicht allen Regionen zugehören;<lb/>
er erkannte, daß D<unclearreason="illegible"cert="low"resp="#BF">o</unclear>llen-Gewächse z. E. den Tropen fast ganz<lb/>
fehlen. <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118573349 http://d-nb.info/gnd/118573349">Linnée</persName></hi> freilich, mit seinem künstlichen, willkürlichen<lb/>
Name existirte lange vorher; ehe die Wissenschaft selbst von<lb/>
einiger Bedeutung war, wie es mit vielen Wissenschaften geht.<lb/><hirendition="#aq">D<hirendition="#sup">r</hi><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116885890 http://d-nb.info/gnd/116885890">Menzel</persName></hi>, im 17<hirendition="#sup">ten</hi> Jahrhdt:, brauchte ihn zuerst. Später wurde er<lb/>
von <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118604945 http://d-nb.info/gnd/118604945">Bernardin de St: Pierre</persName></hi> gebraucht in seinen: <hirendition="#aq">études<lb/>
de la nature</hi>, d<subst><delrendition="#ow">e</del><addplace="across">a</add></subst>nn von <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118947443 http://d-nb.info/gnd/118947443">Girard Saulabie</persName></hi><noteresp="#BF"type="editorial">In Anonym 1934 geändert zu: Sautabie.</note> in s<subst><delrendition="#ow">.</del><addplace="across">einer</add></subst><hirendition="#aq">geographie<lb/>
phÿsicale de vegetation etc</hi>:<noteresp="#BF"type="editorial">Vgl. <bibl>Soulavie, Jean Louis Giraud: Les Végétaux. Quillau u. a., Paris 1783. (= Histoire naturelle de la France méridionale. 2. Partie. Bd. 2,1.)</bibl> Online verfügbar: <reftarget="http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10076534-6">MDZ München, abgerufen am 26.02.2016</ref>.</note> Allein letzterer spricht nur von<lb/>
cultivirten Pflanzen. Doch giebt er schon einige Linien an<lb/>
unter denen bestimmte Pflanzen gefunden worden.</p><lb/><p>Drei Dinge müssen zusammen kommen um die Wissen-<lb/>
schaft weiter auszubilden: Messungen der Höhen, Messungen<lb/>
der Temperatur und Vereinigung zwischen Botanikern <subst><delrendition="#ow"><suppliedresp="#BF">u.</supplied></del><addplace="across">und</add></subst><lb/>
Phÿsikern. Hiernach <choice><orig>strebte</orig><regresp="#BF">strebten</reg></choice> ich <subst><delrendition="#ow"><suppliedresp="#BF">u.</supplied></del><addplace="across">und</add></subst><hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118661604 http://d-nb.info/gnd/118661604">Bonplant</persName></hi>. Wir sammelten<lb/>
über 6000 Pflanzen, deren Vaterland wir durch Höhe und Wärme-<lb/>
messungen bestimmten. Jetzt hat sich die Zahl auf 11 bis 12000 vermehrt,<lb/>
doch bleibt noch viel zu thun übrig, da unsere Herbarien über<lb/>
60000 Pflanzen nennen. Die Pflanzen der canarischen Inseln hat<lb/><hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116817569 http://d-nb.info/gnd/116817569">v. Buch</persName></hi>, die des Caucasus <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-100240445 http://d-nb.info/gnd/100240445">Parrot</persName></hi>,<noteresp="#BF"type="editorial">Vgl. <bibl>Engelhardt, Moritz von u. Parrot, Friedrich von: Reise in die Krym und den Kaukasus. 2 Bde. Realschulbuchhandlung, Berlin 1815.</bibl> Online verfügbar: <reftarget="http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10430680-6">Band 1, MDZ München, abgerufen am 13.01.2016</ref>, <reftarget="http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10430681-1">Band 2, MDZ München, abgerufen am 13.01.2016</ref>.</note> die von <hirendition="#aq">Lapland <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-117560952 http://d-nb.info/gnd/117560952">Baremberg</persName></hi><noteresp="#BF"type="editorial">In Anonym 1934 geändert zu: Wahlenberg.</note>,<lb/>
andere <hirendition="#aq"><persNameresp="#CT"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118867148 http://d-nb.info/gnd/118867148">Sco<unclearreason="illegible"cert="high"resp="#CT">t</unclear></persName></hi><noteresp="#BF"type="editorial">In Anonym 1934 geändert zu: Schouw.</note><subst><delrendition="#ow"><suppliedresp="#BF">u.</supplied></del><addplace="across">und</add></subst><hirendition="#aq"><persNameresp="#CT"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116442921 http://d-nb.info/gnd/116442921">Geraudole</persName></hi><noteresp="#BF"type="editorial">In Anonym 1934 geändert zu: Decandolle.</note><hirendition="#aq">etc</hi>: bestimmt. Doch hat man häufig dieser<lb/>
Pflanzengeographie vieles beigemischt, was mehr dem allg<subst><delrendition="#ow">:</del><addplace="sublinear"><metamark/>emeinen</add></subst> Naturbilde<lb/>
angehört <subst><delrendition="#ow"><suppliedresp="#BF">u.</supplied></del><addplace="across">und</add></subst> der Mineralogie.</p><lb/><p>Gern würde ich die Pflanzengeographie mit der der Thiere<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[[287]/0293]
viel zu Pflanzengeographie beigetragen. Schon Adamson am
Senegal that einen Schritt weiter. Er fühlte, daß die verschie-
denen Gruppen von Pflanzen nicht allen Regionen zugehören;
er erkannte, daß Dollen-Gewächse z. E. den Tropen fast ganz
fehlen. Linnée freilich, mit seinem künstlichen, willkürlichen
Name existirte lange vorher; ehe die Wissenschaft selbst von
einiger Bedeutung war, wie es mit vielen Wissenschaften geht.
Dr Menzel, im 17ten Jahrhdt:, brauchte ihn zuerst. Später wurde er
von Bernardin de St: Pierre gebraucht in seinen: études
de la nature, dann von Girard Saulabie in seiner geographie
phÿsicale de vegetation etc: Allein letzterer spricht nur von
cultivirten Pflanzen. Doch giebt er schon einige Linien an
unter denen bestimmte Pflanzen gefunden worden.
Drei Dinge müssen zusammen kommen um die Wissen-
schaft weiter auszubilden: Messungen der Höhen, Messungen
der Temperatur und Vereinigung zwischen Botanikern und
Phÿsikern. Hiernach strebte ich und Bonplant. Wir sammelten
über 6000 Pflanzen, deren Vaterland wir durch Höhe und Wärme-
messungen bestimmten. Jetzt hat sich die Zahl auf 11 bis 12000 vermehrt,
doch bleibt noch viel zu thun übrig, da unsere Herbarien über
60000 Pflanzen nennen. Die Pflanzen der canarischen Inseln hat
v. Buch, die des Caucasus Parrot, die von Lapland Baremberg,
andere Scot und Geraudole etc: bestimmt. Doch hat man häufig dieser
Pflanzengeographie vieles beigemischt, was mehr dem allgemeinen Naturbilde
angehört und der Mineralogie.
Gern würde ich die Pflanzengeographie mit der der Thiere
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription in
Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische
Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin
im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage
geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß
dem DTA-Basisformat
kodiert.
[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. [287]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2345_1827/293>, abgerufen am 05.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.