nennen, die südliche eine pelagische. Berechnet man den Un- terschied genauer: so hat die nördliche 1/3 Areal des Continents mehr als die südliche. Die Hauptmaßsse macht hier Asien aus, welches den Aequator nicht erreicht [u.]und zum Theil daher unter gleichen Breiten kälter ist als Europa. Eine auffallende Erscheinung ist es, daß gegen den Nord- W. pol zu alle Continente unter 70-73° N. B. abgeschnitten sind [u.]und an das Meer stoßen. Die Barrowstraße liegt zwar noch viel nördlicher, aber südlich von derselben befindet sich wieder eine ganze Inselwelt. Hearne's u. Mackenzie's Reisen haben gezeigt, daß fast ganz Nordamerika unter 72° B. aufhört, da- gegen schließen sich eine Menge Inseln nach Norden an, und machen die Verbindung der Continente. Amerika hat eine große Menge von Inseln im N[.]ord liegen; in Asien ist in der Länge des Nordcaps das Meer frei von Inseln, dann folgt aber die Bäreninsel und Spitzbergen; daher rührt zum Theil das milde Klima von Europa. Im Norden von Schweden friert das Meer nicht, [u.]und dies rührt hauptsächlich von der wärmeren Strömung her, die von S. O. nach N. W. an den Küsten in die Höhe zieht: so ist es zu erklären, warum die Küsten der skandinavischen Halbinsel wärmer sind, als die südlicher gelegenen Theile des innern Landes.
Wahrscheinlich ist der Nordpol frei von Land. BarringtonS. 230
hat neuerdings alles zusammengestellt, was man von Reisen dahin kennt.Vgl. Barrington, Daines: The Possibility of approaching the North Pole asserted. 2. Aufl. London 1818. Online verfügbar: ÖNB Wien, abgerufen am 13.01.2016. Aus seinem Werke ergiebt sich, daß schon im Jahr 1527 Robert Torte aus Bristol die Regierung auf diese Durchfahrt aufmerksam machte, [u.]und andeutete, daß man
nennen, die südliche eine pelagische. Berechnet man den Un- terschied genauer: so hat die nördliche ⅓ Areal des Continents mehr als die südliche. Die Hauptmaßsse macht hier Asien aus, welches den Aequator nicht erreicht [u.]und zum Theil daher unter gleichen Breiten kälter ist als Europa. Eine auffallende Erscheinung ist es, daß gegen den Nord- W. pol zu alle Continente unter 70–73° N. B. abgeschnitten sind [u.]und an das Meer stoßen. Die Barrowstraße liegt zwar noch viel nördlicher, aber südlich von derselben befindet sich wieder eine ganze Inselwelt. Hearne’s u. Mackenzie’s Reisen haben gezeigt, daß fast ganz Nordamerika unter 72° B. aufhört, da- gegen schließen sich eine Menge Inseln nach Norden an, und machen die Verbindung der Continente. Amerika hat eine große Menge von Inseln im N[.]ord liegen; in Asien ist in der Länge des Nordcaps das Meer frei von Inseln, dann folgt aber die Bäreninsel und Spitzbergen; daher rührt zum Theil das milde Klima von Europa. Im Norden von Schweden friert das Meer nicht, [u.]und dies rührt hauptsächlich von der wärmeren Strömung her, die von S. O. nach N. W. an den Küsten in die Höhe zieht: so ist es zu erklären, warum die Küsten der skandinavischen Halbinsel wärmer sind, als die südlicher gelegenen Theile des innern Landes.
Wahrscheinlich ist der Nordpol frei von Land. BarringtonS. 230
hat neuerdings alles zusammengestellt, was man von Reisen dahin kennt.Vgl. Barrington, Daines: The Possibility of approaching the North Pole asserted. 2. Aufl. London 1818. Online verfügbar: ÖNB Wien, abgerufen am 13.01.2016. Aus seinem Werke ergiebt sich, daß schon im Jahr 1527 Robert Torte aus Bristol die Regierung auf diese Durchfahrt aufmerksam machte, [u.]und andeutete, daß man
<TEI><text><body><divtype="session"n="39"><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0211"n="[205]"/>
nennen, die südliche eine pelagische. Berechnet man den Un-<lb/>
terschied genauer: so hat die nördliche ⅓<hirendition="#aq">Areal</hi> des Continents<lb/>
mehr als die südliche. Die Hauptma<subst><delrendition="#ow">ß</del><addplace="across">ss</add></subst>e macht hier Asien aus,<lb/>
welches den Aequator nicht erreicht <subst><delrendition="#ow"><suppliedresp="#BF">u.</supplied></del><addplace="across">und</add></subst> zum Theil daher unter<lb/>
gleichen Breiten kälter ist als Europa.<lb/>
Eine auffallende Erscheinung ist es, daß gegen den Nord-<lb/><noteplace="left"hand="#pencil">W.<lb/></note>pol zu alle Continente unter 70–73° N. B. abgeschnitten sind<lb/><subst><delrendition="#ow"><suppliedresp="#BF">u.</supplied></del><addplace="across">und</add></subst> an das Meer stoßen. Die <hirendition="#aq">Barrow</hi>straße liegt zwar noch<lb/>
viel nördlicher, aber südlich von derselben befindet sich wieder<lb/>
eine ganze Inselwelt. <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-122917898 http://d-nb.info/gnd/122917898">Hearne</persName>’s</hi> u. <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-120907534 http://d-nb.info/gnd/120907534">Mackenzie</persName>’s</hi> Reisen haben<lb/>
gezeigt, daß fast ganz Nordamerika unter 72° B. aufhört, da-<lb/>
gegen schließen sich eine Menge Inseln nach Norden an, und<lb/>
machen die Verbindung der Continente. Amerika hat eine<lb/>
große Menge von Inseln im N<subst><delrendition="#ow"><suppliedresp="#BF">.</supplied></del><addplace="sublinear">ord</add></subst> liegen; in Asien ist in der<lb/>
Länge des Nordcaps das Meer frei von Inseln, dann folgt<lb/>
aber die Bäreninsel und Spitzbergen; daher rührt zum Theil<lb/>
das milde Klima von Europa. Im Norden von Schweden friert<lb/>
das Meer nicht, <subst><delrendition="#ow"><suppliedresp="#BF">u.</supplied></del><addplace="across">und</add></subst> dies rührt hauptsächlich von der wärmeren<lb/>
Strömung her, die von <hirendition="#aq">S. O.</hi> nach N. <hirendition="#aq">W.</hi> an den Küsten in die Höhe<lb/>
zieht: so ist es zu erklären, warum die Küsten der skandinavischen<lb/>
Halbinsel wärmer sind, als die südlicher gelegenen Theile<lb/>
des innern Landes.</p><lb/><p>Wahrscheinlich ist der Nordpol frei von Land. <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-117565261 http://d-nb.info/gnd/117565261">Barrington</persName></hi><noteplace="right"hand="#pencil">S. 230<lb/></note><lb/>
hat neuerdings alles zusammengestellt, was man von<lb/>
Reisen dahin kennt.<noteresp="#BF"type="editorial">Vgl. <bibl>Barrington, Daines: The Possibility of approaching the North Pole asserted. 2. Aufl. London 1818.</bibl> Online verfügbar: <reftarget="http://data.onb.ac.at/ABO/%2BZ184071503">ÖNB Wien, abgerufen am 13.01.2016</ref>.</note> Aus seinem Werke ergiebt sich, daß schon<lb/>
im Jahr 1527 <hirendition="#aq"><persNameresp="#SB"ref="https://www.wikidata.org/wiki/Q18546845">Robert Torte</persName></hi> aus <hirendition="#aq">Bristol</hi> die Regierung auf<lb/>
diese Durchfahrt aufmerksam machte, <subst><delrendition="#ow"><suppliedresp="#BF">u.</supplied></del><addplace="across">und</add></subst> andeutete, daß man<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[[205]/0211]
nennen, die südliche eine pelagische. Berechnet man den Un-
terschied genauer: so hat die nördliche ⅓ Areal des Continents
mehr als die südliche. Die Hauptmasse macht hier Asien aus,
welches den Aequator nicht erreicht und zum Theil daher unter
gleichen Breiten kälter ist als Europa.
Eine auffallende Erscheinung ist es, daß gegen den Nord-
pol zu alle Continente unter 70–73° N. B. abgeschnitten sind
und an das Meer stoßen. Die Barrowstraße liegt zwar noch
viel nördlicher, aber südlich von derselben befindet sich wieder
eine ganze Inselwelt. Hearne’s u. Mackenzie’s Reisen haben
gezeigt, daß fast ganz Nordamerika unter 72° B. aufhört, da-
gegen schließen sich eine Menge Inseln nach Norden an, und
machen die Verbindung der Continente. Amerika hat eine
große Menge von Inseln im Nord liegen; in Asien ist in der
Länge des Nordcaps das Meer frei von Inseln, dann folgt
aber die Bäreninsel und Spitzbergen; daher rührt zum Theil
das milde Klima von Europa. Im Norden von Schweden friert
das Meer nicht, und dies rührt hauptsächlich von der wärmeren
Strömung her, die von S. O. nach N. W. an den Küsten in die Höhe
zieht: so ist es zu erklären, warum die Küsten der skandinavischen
Halbinsel wärmer sind, als die südlicher gelegenen Theile
des innern Landes.
W.
Wahrscheinlich ist der Nordpol frei von Land. Barrington
hat neuerdings alles zusammengestellt, was man von
Reisen dahin kennt. Aus seinem Werke ergiebt sich, daß schon
im Jahr 1527 Robert Torte aus Bristol die Regierung auf
diese Durchfahrt aufmerksam machte, und andeutete, daß man
S. 230
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription in
Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische
Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin
im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage
geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß
dem DTA-Basisformat
kodiert.
[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. [205]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2345_1827/211>, abgerufen am 05.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.