[Kohlrausch, Henriette]: Physikalische Geographie. Vorgetragen von Alexander von Humboldt. [Berlin], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.]II. Die gelbe Varietät, die Mongolen III. Der schwarze aethiopische Stamm zeigt einen von den Seiten zusammen- Blumenbach stellt als gesonderten Stamm die Malayen zwischen die II. Die gelbe Varietät, die Mongolen III. Der schwarze aethiopische Stamm zeigt einen von den Seiten zusam̃en- Blumenbach stellt als gesonderten Stamm die Malayen zwischen die <TEI> <text> <body> <div type="session" n="10"> <pb facs="#f0092" n="44v"/> <p><hi rendition="#aq">II.</hi> Die gelbe Varietät, die <hi rendition="#aq">Mongolen</hi><note resp="#CT" type="editorial">Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 132: Kursivierung zur Kennzeichnung des Wechsels von deutscher in lateinische Schrift fehlt.</note>. Bei diesen findet man ein plattes<note resp="#CT" type="editorial">Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 132: "glattes".</note>, breites<lb/> Gesicht mit zurücktretender Stirn; weit aus einander, und schief nach innen stehen-<lb/> de Augen; eine plattgedrückte Nase; eine waizengelbe, gelbbraune, oder<lb/> rothe (kupfer<note resp="#CT" type="editorial">Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 132: "Kupfer".</note>) Farbe, und schwarzes straffes Haar. Dieser Stamm umfaßt<lb/> die Japaner, Chinesen, Thibetaner, Kalmücken, Aleuten, die Bewohner der<lb/> Südsee, und die Amerikaner. – Die größten Weltreiche der Vorzeit: des<lb/><hi rendition="#aq"><persName ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118504959 http://d-nb.info/gnd/118504959">Attila</persName></hi>, <hi rendition="#aq"><persName ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118527576 http://d-nb.info/gnd/118527576">Dschengis-Chan</persName></hi>, <hi rendition="#aq"><persName ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118622803 http://d-nb.info/gnd/118622803">Tamerlan</persName></hi> – die Reiche der Mexicaner und Peruaner<lb/> – sind aus diesem Stamme hervorgegangen, und noch jetzt gehören die<lb/> weitherrschenden Gebieter der Chinesen ihm an.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">III.</hi> Der schwarze <hi rendition="#aq">aethiopische</hi> Stamm zeigt einen von den Seiten zusam̃en-<lb/> gedrückten<note resp="#CT" type="editorial">Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 132: "zusammengedrückten".</note> Schedel, mit zurücktretender Stirn, und Kiefern welche vor Stirn und<lb/> Kinn hervortreten, stumpfe Nase und aufgeworfene Lippen, eine graue<lb/> oder schwarze Farbe, wo selten eine Spur von Röthe durchschimmert, und wol-<lb/> liges Haar. Dieser Stamm zieht sich südöstlich und südwestlich von den maurischen<lb/> Völkern bis gegen die Südspize<note resp="#CT" type="editorial">Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 132: "Südspitze".</note> Afrika’s<note resp="#CT" type="editorial">Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 132: "Africa’s".</note>. Auch auf den <choice><orig><hi rendition="#aq">Andaman</hi>Inseln</orig><reg resp="#CT"><hi rendition="#aq">Andaman</hi>-Inseln</reg></choice> kommen<lb/> Neger vor. Ferner gehören hierher die <hi rendition="#aq">Nigritos</hi> der Südsee, die nicht als Kolonie,<lb/> sondern unstreitig als Stammvolk, das Innere jener Inseln bewohnen.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq"><persName ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116208503 http://d-nb.info/gnd/116208503">Blumenbach</persName></hi> stellt als gesonderten Stamm die <hi rendition="#aq">Malayen</hi> zwischen die<lb/> Europäer und Neger, die er charakterisirt<note resp="#CT" type="editorial">Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 132: "charakterisiert".</note>, durch eine dunkle, braune Farbe,<lb/> dichtes, schwarzes, lockiges Haar, breite Stirn, und großen Mund. Er rechnet<lb/> hierher hauptsächlich die Bewohner der <choice><orig>SüdseeInseln</orig><reg resp="#CT">Südsee-Inseln</reg></choice>, oder des eigentlichen Austra-<lb/> liens, die der Philippinen, der Molucken, und die eigentlichen Malayen von<lb/> der Halbinsel <hi rendition="#aq">Malacca</hi>.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [44v/0092]
II. Die gelbe Varietät, die Mongolen. Bei diesen findet man ein plattes, breites
Gesicht mit zurücktretender Stirn; weit aus einander, und schief nach innen stehen-
de Augen; eine plattgedrückte Nase; eine waizengelbe, gelbbraune, oder
rothe (kupfer) Farbe, und schwarzes straffes Haar. Dieser Stamm umfaßt
die Japaner, Chinesen, Thibetaner, Kalmücken, Aleuten, die Bewohner der
Südsee, und die Amerikaner. – Die größten Weltreiche der Vorzeit: des
Attila, Dschengis-Chan, Tamerlan – die Reiche der Mexicaner und Peruaner
– sind aus diesem Stamme hervorgegangen, und noch jetzt gehören die
weitherrschenden Gebieter der Chinesen ihm an.
III. Der schwarze aethiopische Stamm zeigt einen von den Seiten zusam̃en-
gedrückten Schedel, mit zurücktretender Stirn, und Kiefern welche vor Stirn und
Kinn hervortreten, stumpfe Nase und aufgeworfene Lippen, eine graue
oder schwarze Farbe, wo selten eine Spur von Röthe durchschimmert, und wol-
liges Haar. Dieser Stamm zieht sich südöstlich und südwestlich von den maurischen
Völkern bis gegen die Südspize Afrika’s. Auch auf den AndamanInseln kommen
Neger vor. Ferner gehören hierher die Nigritos der Südsee, die nicht als Kolonie,
sondern unstreitig als Stammvolk, das Innere jener Inseln bewohnen.
Blumenbach stellt als gesonderten Stamm die Malayen zwischen die
Europäer und Neger, die er charakterisirt, durch eine dunkle, braune Farbe,
dichtes, schwarzes, lockiges Haar, breite Stirn, und großen Mund. Er rechnet
hierher hauptsächlich die Bewohner der SüdseeInseln, oder des eigentlichen Austra-
liens, die der Philippinen, der Molucken, und die eigentlichen Malayen von
der Halbinsel Malacca.
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Zitationshilfe: | [Kohlrausch, Henriette]: Physikalische Geographie. Vorgetragen von Alexander von Humboldt. [Berlin], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.], S. 44v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2124_1827/92>, abgerufen am 22.07.2024. |