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[Kohlrausch, Henriette]: Physikalische Geographie. Vorgetragen von Alexander von Humboldt. [Berlin], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.]

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Zu diesem Stamme werden gerechnet alle Völker welche gegenwärtig Europa be-
wohnen, selbst die Finnen und Lappen, welche man früher fälschlich den Mon-
golen zugezählt hat. - Neuere Untersuchungen haben ergeben, daß die Bildung
dieser Völkerschaften sich von der europäischen nicht unterscheidet, daß nicht nur die
Kinder weiß geboren werden, sondern daß auch bei den Erwachsenen die dunkle-
re Hautfarbe nur von dem Oel und Schmutz herrührt, welcher sie handschuhartig
überzieht. - Ferner gehören hierher viele Völker des westlichen, selbst des
südlichen Asiens, Araber, Perser und Inder. - Bei dieser Gelegenheit
will ich die merkwürdige Entdeckung des Herrn Klaproth nicht unangeführt lassen,
welche durch die Untersuchungen von Abel Remusat bestätigt worden, daß näm-
lich in Manuscripten der Mandschuh und der Chinesen, eines blonden, blauäugi-
gen
Völkerstammes, den Germanen ähnlich, Erwähnung geschieht, welcher 165 Jahr
nach Anfang der christlichen Zeitrechnung, vom östlichsten Asien, bis gegen die chine-
sische Mauer, und jenseit des Baikalsee's, sich verbreitet, und den Stamm der
Hiongnu verdrängt habe, der nicht mit den Hunnen verwechselt werden darf,
welche dem mongolischen Menschenstamme angehören. Die blauäugigen Völker
werden Usin ? - Uisuren ? genannt. Unstreitig ein höchst merkwürdiges Factum -
eine Völkerwanderung 200 Jahr vor der Zeit, in der 374 nach Christi Geburt die Hun-
nen unter Attila sich auf die germanischen Völker, die Alanen und Gothen am
Don warfen.

Auch in Africa ist der caucasische Stamm gleichfalls verbreitet. Die Mauren
welche sich an die Südeuropäer schließen, bewohnen einen großen Theil jenes
Welttheils.

Zu diesem Stamme werden gerechnet alle Völker welche gegenwärtig Europa be-
wohnen, selbst die Finnen und Lappen, welche man früher fälschlich den Mon-
golen zugezählt hat. – Neuere Untersuchungen haben ergeben, daß die Bildung
dieser Völkerschaften sich von der europäischen nicht unterscheidet, daß nicht nur die
Kinder weiß geboren werden, sondern daß auch bei den Erwachsenen die dunkle-
re Hautfarbe nur von dem Oel und Schmutz herrührt, welcher sie handschuhartig
überzieht. – Ferner gehören hierher viele Völker des westlichen, selbst des
südlichen Asiens, Araber, Perser und Inder. – Bei dieser Gelegenheit
will ich die merkwürdige Entdeckung des Herrn Klaproth nicht unangeführt lassen,
welche durch die Untersuchungen von Abel Remusat bestätigt worden, daß näm-
lich in Manuscripten der Mandschuh und der Chinesen, eines blonden, blauäugi-
gen
Völkerstammes, den Germanen ähnlich, Erwähnung geschieht, welcher 165 Jahr
nach Anfang der christlichen Zeitrechnung, vom östlichsten Asien, bis gegen die chine-
sische Mauer, und jenseit des Baikalsee’s, sich verbreitet, und den Stamm der
Hiongnu verdrängt habe, der nicht mit den Hunnen verwechselt werden darf,
welche dem mongolischen Menschenstamme angehören. Die blauäugigen Völker
werden Usin ?Uisuren ? genannt. Unstreitig ein höchst merkwürdiges Factum
eine Völkerwanderung 200 Jahr vor der Zeit, in der 374 nach Christi Geburt die Hun-
nen unter Attila sich auf die germanischen Völker, die Alanen und Gothen am
Don warfen.

Auch in Africa ist der caucasische Stamm gleichfalls verbreitet. Die Mauren
welche sich an die Südeuropäer schließen, bewohnen einen großen Theil jenes
Welttheils.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription in Hamel, Jürgen u. Klaus Harro Tiemann (Hg.) (1993): Alexander von Humboldt: Über das Universum. Die Kosmosvorträge 1827/28 in der Berliner Singakademie. Frankfurt a. M.: Insel. anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert.

Abweichungen dieser Druckedition von der Manuskriptvorlage werden im Text an der entsprechenden Stelle in editorischen Kommentaren ausgewiesen.

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Zitationshilfe: [Kohlrausch, Henriette]: Physikalische Geographie. Vorgetragen von Alexander von Humboldt. [Berlin], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.], S. 44r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2124_1827/91>, abgerufen am 21.11.2024.