nie beträgt, sondern nur das kleinste ungeflügelte Insekt,Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 124: Komma fehlt. gegen die elephantenar- tigen Thiere stellen. Selbst in einer Familie findet sich der auffallendste Unter- schied, und wenn wir keine microscopischen Fische kennen, so ist doch die Differenz bedeutend zwischen dem in der Ost- und Nordsee gemeinen 11/2 Zoll langen Stichling, (Gasterosteus pungitius) und dem 30-40 Fuß langen Riesenhay, nicht dem gefräßigen und gefährlichen Squalus CarchariasHamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 125: "Carcharius"., sondern dem gutmüthigen, sich von Seetang und Würmern nährendenHamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 125: "ernährenden".Squalus maximus. - Noch auffallen- der ist der Contrast wenn man die kleinsten Nagethiere, gegen die Säugethiere des Oceans stellt. - Es herrscht zwar über die eigentliche Größe der Wallfische noch immer Unsicherheit, und wenn LacepedeHamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 125: "Lacepede". ihnen eine Länge von 280-300 Fuß bei- legt, und dem Fluge seiner Einbildungskraft folgend, sie mit den höchsten Thürmen vergleicht, so möchte nach neueren, verificirten Angaben diese Größe wohl auf den dritten Theil zu reduciren seyn. Die sichersten Nachrichten danken wir dem, um die Naturkunde vielfach verdienten HerrnScoresby, der mehrjährig seinem Berufe als Wallfischfänger folgend, die beste Gelegenheit zur Beobachtung gehabt hat. Unter mehr als 300 Wallfischen, welche von seinen Leuten getödtet worden, haben die größeren nie das Maaß von 60-70 Fuß überschritten, und Scoresby ist der Mei- nung daß sich schwerlich Thiere von größerem Umfange vorfinden mögten.
Die Annahme, daß die Wallfische in früherer Zeit, weniger verfolgt, größer geworden wären, scheint ebenfalls nicht gegründet. Wenigstens ergeben die Nachrichten von der Zahl der Fässer, welche mit dem Thran der erlegten Thiere gefüllt worden, und die bis ins 15-16te Jahrhundert hinauf reichen, ein Ver- hältniß wonach die jetzt gefangenen fast noch einen reichern Ertrag liefern.
nie beträgt, sondern nur das kleinste ungeflügelte Insekt,Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 124: Komma fehlt. gegen die elephantenar- tigen Thiere stellen. Selbst in einer Familie findet sich der auffallendste Unter- schied, und wenn wir keine microscopischen Fische kennen, so ist doch die Differenz bedeutend zwischen dem in der Ost- und Nordsee gemeinen 1½ Zoll langen Stichling, (Gasterosteus pungitius) und dem 30–40 Fuß langen Riesenhay, nicht dem gefräßigen und gefährlichen Squalus CarchariasHamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 125: "Carcharius"., sondern dem gutmüthigen, sich von Seetang und Würmern nährendenHamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 125: "ernährenden".Squalus maximus. – Noch auffallen- der ist der Contrast wenn man die kleinsten Nagethiere, gegen die Säugethiere des Oceans stellt. – Es herrscht zwar über die eigentliche Größe der Wallfische noch immer Unsicherheit, und wenn LacepèdeHamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 125: "Lacépède". ihnen eine Länge von 280–300 Fuß bei- legt, und dem Fluge seiner Einbildungskraft folgend, sie mit den höchsten Thürmen vergleicht, so möchte nach neueren, verificirten Angaben diese Größe wohl auf den dritten Theil zu reduciren seyn. Die sichersten Nachrichten danken wir dem, um die Naturkunde vielfach verdienten HerrnScoresby, der mehrjährig seinem Berufe als Wallfischfänger folgend, die beste Gelegenheit zur Beobachtung gehabt hat. Unter mehr als 300 Wallfischen, welche von seinen Leuten getödtet worden, haben die größeren nie das Maaß von 60–70 Fuß überschritten, und Scoresby ist der Mei- nung daß sich schwerlich Thiere von größerem Umfange vorfinden mögten.
Die Annahme, daß die Wallfische in früherer Zeit, weniger verfolgt, größer geworden wären, scheint ebenfalls nicht gegründet. Wenigstens ergeben die Nachrichten von der Zahl der Fässer, welche mit dem Thran der erlegten Thiere gefüllt worden, und die bis ins 15–16te Jahrhundert hinauf reichen, ein Ver- hältniß wonach die jetzt gefangenen fast noch einen reichern Ertrag liefern.
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schied, und wenn wir keine microscopische Fische kennen, so ist doch die Differenz
bedeutend zwischen dem in der Ost und Nordsee gemeinen 1½ Zoll langen
Stichling, (Gasterosteus pungitius) und dem 30–40 Fuß langen Riesenhay, nicht
dem gefräßigen und gefährlichen Squalus Carcharias, sondern dem gutmüthigen,
sich von Seetang und Würmern nährenden Squalus maximus. – Noch auffallen-
der ist der Contrast wenn man die kleinsten Nagethiere, gegen die Säugethiere
des Oceans stellt. – Es herrscht zwar über die eigentliche Größe der Wallfische noch
immer Unsicherheit, und wenn Lacepède ihnen eine Länge von 280–300 Fuß bei-
legt, und dem Fluge seiner Einbildungskraft folgend, sie mit den höchsten Thürmen
vergleicht, so möchte nach neueren, verificirten Angaben diese Größe wohl auf den
dritten Theil zu reduciren seyn. Die sichersten Nachrichten danken wir dem, um
die Naturkunde vielfach verdienten H. Scoresby, der mehrjährig seinem Berufe
als Wallfischfänger folgend, die beste Gelegenheit zur Beobachtung gehabt hat. Unter
mehr als 300 Wallfischen, welche von seinen Leuten getödtet worden, haben die
größeren nie das Maaß von 60–70 Fuß überschritten, und Scoresby ist der Mei-
nung daß sich schwerlich Thiere von größerem Umfange vorfinden mögten.
Die Annahme, daß die Wallfische in früherer Zeit, weniger verfolgt, größer
geworden wären, scheint ebenfalls nicht gegründet. Wenigstens ergeben die
Nachrichten von der Zahl der Fässer, welche mit dem Thran der erlegten Thiere
gefüllt worden, und die bis ins 15–16 Jahrhundert hinauf reichen, ein Ver-
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Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription in
Hamel, Jürgen u. Klaus Harro Tiemann (Hg.) (1993): Alexander von Humboldt:
Über das Universum. Die Kosmosvorträge 1827/28 in der Berliner Singakademie.
Frankfurt a. M.: Insel.
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[Kohlrausch, Henriette]: Physikalische Geographie. Vorgetragen von Alexander von Humboldt. [Berlin], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.], S. 41v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2124_1827/86>, abgerufen am 25.02.2025.
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