Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Kohlrausch, Henriette]: Physikalische Geographie. Vorgetragen von Alexander von Humboldt. [Berlin], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

Arten besitzt. - Der Zuwachs an größeren Thieren ist verhältnismäßig eben
so merkwürdig. Vor 10 Jahren kannte man etwa 4-420 größere Säuge-
thiere; nach Prof. Lichtensteins vortrefflichem Werke sind jetzt 900 Arten be-
schrieben.

Man zählt bis jetzt:   

900 Säugethiere
5000 Vögel
700 Amphybien
5000 Fische
44,000 Insekten
4000 Mollusken
6000 Zoophyten.

Von den 900 Säugethieren gehören ungefähr 80 Europa an, vielleicht 100 wenn
man die Robbenartigen Thiere mitrechnet. Von den Vögeln glaubt Cuvier, daß
allein in den französischen Museen 5000 Arten enthalten wären, und meint
annehmen zu können, daß wir wenigstens 5800 Species derselben kennen. Bei
der großen Unsicherheit in Rücksicht auf nicht genau genug bestimmte Varietä-
ten, begnügen wir uns vorläufig die erstgenannte Zahl anzugeben. Auffal-
lend ist es, daß von den Fischen uns die gleiche Anzahl bekannt ist, und daß die
Zahl der Amphybien der, der Säugethiere ebenfalls fast gleich kommt. Indem wir
die 4 ersten typus zusammenfassen, nennen wir Rückenwirbelthiere (ani-
maux vertebraux
) diejenigen, deren Körper auf ein Gerüst gestützt ist, welches
aus vielen mit einander verbundenen Knochenstücken besteht, und deren Nerven-
system sich auf ein gemeinschaftliches Sensorium bezieht.

Arten besitzt. – Der Zuwachs an größeren Thieren ist verhältnismäßig eben
so merkwürdig. Vor 10 Jahren kannte man etwa 4–420 größere Säuge-
thiere; nach Prof. Lichtensteins vortrefflichem Werke sind jetzt 900 Arten be-
schrieben.

Man zählt bis jetzt:   

900 Säugethiere
5000 Vögel
700 Amphybien
5000 Fische
44,000 Insekten
4000 Mollusken
6000 Zoophyten.

Von den 900 Säugethieren gehören ungefähr 80 Europa an, vielleicht 100 wenn
man die Robbenartigen Thiere mitrechnet. Von den Vögeln glaubt Cuvier, daß
allein in den französischen Museen 5000 Arten enthalten wären, und meint
annehmen zu können, daß wir wenigstens 5800 Species derselben kennen. Bei
der großen Unsicherheit in Rücksicht auf nicht genau genug bestimmte Varietä-
ten, begnügen wir uns vorläufig die erstgenannte Zahl anzugeben. Auffal-
lend ist es, daß von den Fischen uns die gleiche Anzahl bekannt ist, und daß die
Zahl der Amphybien der, der Säugethiere ebenfalls fast gleich kommt. Indem wir
die 4 ersten typus zusammenfassen, nennen wir Rückenwirbelthiere (ani-
maux vertébraux
) diejenigen, deren Körper auf ein Gerüst gestützt ist, welches
aus vielen mit einander verbundenen Knochenstücken besteht, und deren Nerven-
system sich auf ein gemeinschaftliches Sensorium bezieht.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="session" n="9">
        <p><pb facs="#f0080" n="38v"/>
Arten besitzt. &#x2013; Der Zuwachs an größeren Thieren ist verhältnismäßig eben<lb/>
so<note resp="#CT" type="editorial">Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 118: "ebenso".</note> merkwürdig. Vor 10 Jahren kannte man etwa 4&#x2013;420 größere Säuge-<lb/>
thiere; nach Prof. <hi rendition="#aq"><persName ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-100190014 http://d-nb.info/gnd/100190014">Lichtenstein</persName>s</hi> vortrefflichem Werke sind jetzt 900 Arten be-<lb/>
schrieben.</p><lb/>
        <p>Man zählt bis jetzt:<space dim="horizontal"/> <list><item>900 Säugethiere</item><lb/><item>5000 Vögel</item><lb/><item>700 Amphybien<note resp="#CT" type="editorial">Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 119: "Amphibien", dagegen ebd., folgender Absatz: "Amphybien".</note></item><lb/><item>5000 Fische</item><lb/><item>44,000 Insekten</item><lb/><item>4000 Mollusken</item><lb/><item>6000 Zoophyten.<note resp="#CT" type="editorial">Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 119: Punkt fehlt.</note></item><lb/></list></p><lb/>
        <p>Von den 900 Säugethieren gehören ungefähr 80 Europa an, vielleicht 100 wenn<lb/>
man die Robbenartigen Thiere mitrechnet. Von den Vögeln glaubt <hi rendition="#aq"><persName ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118677578 http://d-nb.info/gnd/118677578">Cuvier</persName></hi>, daß<lb/>
allein in den französischen Museen 5000 Arten enthalten wären, und meint<lb/>
annehmen zu können, daß wir wenigstens 5800 Species derselben kennen. Bei<lb/>
der großen Unsicherheit in Rücksicht auf nicht genau genug bestimmte <hi rendition="#aq">Varie</hi>tä-<lb/>
ten, begnügen wir uns vorläufig die erstgenannte Zahl anzugeben. Auffal-<lb/>
lend ist es, daß von den Fischen uns die gleiche Anzahl bekannt ist, und daß die<lb/>
Zahl der Amphybien der, der Säugethiere ebenfalls fast gleich kommt. Indem wir<lb/>
die 4 ersten <hi rendition="#aq">typus</hi> zusammenfassen, nennen wir Rückenwirbelthiere (<hi rendition="#aq">ani-<lb/>
maux vertébraux</hi>) diejenigen, deren Körper auf ein Gerüst gestützt ist, welches<lb/>
aus vielen mit einander verbundenen Knochenstücken besteht, und deren Nerven-<lb/>
system sich auf ein gemeinschaftliches Sensorium bezieht.</p><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[38v/0080] Arten besitzt. – Der Zuwachs an größeren Thieren ist verhältnismäßig eben so merkwürdig. Vor 10 Jahren kannte man etwa 4–420 größere Säuge- thiere; nach Prof. Lichtensteins vortrefflichem Werke sind jetzt 900 Arten be- schrieben. Man zählt bis jetzt: 900 Säugethiere 5000 Vögel 700 Amphybien 5000 Fische 44,000 Insekten 4000 Mollusken 6000 Zoophyten. Von den 900 Säugethieren gehören ungefähr 80 Europa an, vielleicht 100 wenn man die Robbenartigen Thiere mitrechnet. Von den Vögeln glaubt Cuvier, daß allein in den französischen Museen 5000 Arten enthalten wären, und meint annehmen zu können, daß wir wenigstens 5800 Species derselben kennen. Bei der großen Unsicherheit in Rücksicht auf nicht genau genug bestimmte Varietä- ten, begnügen wir uns vorläufig die erstgenannte Zahl anzugeben. Auffal- lend ist es, daß von den Fischen uns die gleiche Anzahl bekannt ist, und daß die Zahl der Amphybien der, der Säugethiere ebenfalls fast gleich kommt. Indem wir die 4 ersten typus zusammenfassen, nennen wir Rückenwirbelthiere (ani- maux vertébraux) diejenigen, deren Körper auf ein Gerüst gestützt ist, welches aus vielen mit einander verbundenen Knochenstücken besteht, und deren Nerven- system sich auf ein gemeinschaftliches Sensorium bezieht.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Anmerkungen

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription in Hamel, Jürgen u. Klaus Harro Tiemann (Hg.) (1993): Alexander von Humboldt: Über das Universum. Die Kosmosvorträge 1827/28 in der Berliner Singakademie. Frankfurt a. M.: Insel. anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert.

Abweichungen dieser Druckedition von der Manuskriptvorlage werden im Text an der entsprechenden Stelle in editorischen Kommentaren ausgewiesen.

Abweichungen von den DTA-Richtlinien:

  • I/J: Lautwert transkribiert
  • langes s (ſ): als s transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2124_1827
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2124_1827/80
Zitationshilfe: [Kohlrausch, Henriette]: Physikalische Geographie. Vorgetragen von Alexander von Humboldt. [Berlin], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.], S. 38v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2124_1827/80>, abgerufen am 23.12.2024.