[Kohlrausch, Henriette]: Physikalische Geographie. Vorgetragen von Alexander von Humboldt. [Berlin], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.]gen nicht 1200' über dem Meeresspiegel erhaben ist. - So verursacht trock- Dem englischen Chemiker Faraday ist es gelungen mehrere früher als perma- Die Frage von der Höhe unseres Luftkreises läßt keine absolute Be- Raum
gen nicht 1200′ über dem Meeresspiegel erhaben ist. – So verursacht trock- Dem englischen Chemiker Faraday ist es gelungen mehrere früher als perma- Die Frage von der Höhe unseres Luftkreises läßt keine absolute Be- Raum
<TEI> <text> <body> <div type="session" n="6"> <p><pb facs="#f0050" n="23v"/> gen nicht 1200′ über dem Meeresspiegel erhaben ist. – So verursacht trock-<lb/> ne warme Luft gegen die befeuchtete Kugel eines Thermometers geblasen,<lb/> ein augenblickliches und bedeutendes Fallen des Quecksilbers.</p><lb/> <p>Dem englischen Chemiker <hi rendition="#aq"><persName ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118531921 http://d-nb.info/gnd/118531921">Faraday</persName></hi> ist es gelungen mehrere früher als perma-<lb/> nent gasförmig betrachtete Körper zu condensiren und in flüssigem Zustande<lb/> darzustellen. Bei 0° und 36 Atmosphären Pression erhielt er die Kohlensäu-<lb/> re liquid, die farblos, dünnfließend und leicht erscheint. – Auch das Schwe-<lb/> felwasserstoffgas wurde in eine farblose, sehr leicht bewegliche Flüssigkeit<lb/> verwandelt, und zwar bei +10° durch den Druck von 17 Atmosphären. Doch<lb/> ist es noch nicht gelungen, weder die atmosphärische Luft, noch das <choice><orig>Wasser-</orig><reg resp="#CT">Wasser-,</reg></choice><lb/><choice><orig>Sauer</orig><reg resp="#CT">Sauer-</reg></choice><note resp="#CT" type="editorial">Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 88: "Wasser = Sauer".</note> <choice><abbr>od.</abbr><expan resp="#BF">oder</expan></choice> Stickstoff-<choice><orig>gas</orig><reg resp="#CT">Gas</reg></choice> zu condensiren, wahrscheinlich weil diese Stoffe noch<lb/> einen größern Druck erfodern<note resp="#CT" type="editorial">Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 88: "erfordern".</note>. – Wäre der Plan von <hi rendition="#aq"><persName ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118731998 http://d-nb.info/gnd/118731998">Maupertuis</persName></hi> aus-<lb/> geführt, welcher vorschlug in der Nähe unserer Stadt ein tiefes Loch, einen<lb/> mehrere Meilen tiefen Schacht graben zu lassen, so würde dies Problem ge-<lb/> wiß mit großer Leichtigkeit zu lösen seyn, da sich berechnen läßt, daß bei<lb/> einer Tiefe von 11 Meilen die Luft einen so comprimirten Körper bilden<lb/> muß, daß Platina darauf schwimmen würde.</p><lb/> <p>Die Frage von der Höhe unseres Luftkreises läßt keine absolute Be-<lb/> antwortung zu. Eine Berechnung, auf den Winkel von 18° begründet, unter<lb/> dem die Sonne bei der Dämmerung sichtbar wird, würde eine Höhe von<lb/> beinahe 8 Meilen ergeben. Die Verdünnung der Luft in dieser Höhe müß-<lb/> te größer seyn, als wir sie unter der besten Luftpumpe hervorzubringen<lb/> im Stande sind, und da sie nur <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">106</hi> Linie betragen könnte, so wäre dieser<lb/> <fw type="catch" place="bottom">Raum</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [23v/0050]
gen nicht 1200′ über dem Meeresspiegel erhaben ist. – So verursacht trock-
ne warme Luft gegen die befeuchtete Kugel eines Thermometers geblasen,
ein augenblickliches und bedeutendes Fallen des Quecksilbers.
Dem englischen Chemiker Faraday ist es gelungen mehrere früher als perma-
nent gasförmig betrachtete Körper zu condensiren und in flüssigem Zustande
darzustellen. Bei 0° und 36 Atmosphären Pression erhielt er die Kohlensäu-
re liquid, die farblos, dünnfließend und leicht erscheint. – Auch das Schwe-
felwasserstoffgas wurde in eine farblose, sehr leicht bewegliche Flüssigkeit
verwandelt, und zwar bei +10° durch den Druck von 17 Atmosphären. Doch
ist es noch nicht gelungen, weder die atmosphärische Luft, noch das Wasser-
Sauer od. Stickstoff-gas zu condensiren, wahrscheinlich weil diese Stoffe noch
einen größern Druck erfodern. – Wäre der Plan von Maupertuis aus-
geführt, welcher vorschlug in der Nähe unserer Stadt ein tiefes Loch, einen
mehrere Meilen tiefen Schacht graben zu lassen, so würde dies Problem ge-
wiß mit großer Leichtigkeit zu lösen seyn, da sich berechnen läßt, daß bei
einer Tiefe von 11 Meilen die Luft einen so comprimirten Körper bilden
muß, daß Platina darauf schwimmen würde.
Die Frage von der Höhe unseres Luftkreises läßt keine absolute Be-
antwortung zu. Eine Berechnung, auf den Winkel von 18° begründet, unter
dem die Sonne bei der Dämmerung sichtbar wird, würde eine Höhe von
beinahe 8 Meilen ergeben. Die Verdünnung der Luft in dieser Höhe müß-
te größer seyn, als wir sie unter der besten Luftpumpe hervorzubringen
im Stande sind, und da sie nur 1/106 Linie betragen könnte, so wäre dieser
Raum
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Zitationshilfe: | [Kohlrausch, Henriette]: Physikalische Geographie. Vorgetragen von Alexander von Humboldt. [Berlin], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.], S. 23v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2124_1827/50>, abgerufen am 25.02.2025. |