die Flamme abgelenktHamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 185: ebenfalls korrigiert in "ab[ge]lenkt"., und zwar so, daß der Nordpol des Magnets sie anzog der Südpol sie abstieß.
Wenn wir es jetzt dahingestellt seyn lassen in wie fern die Erde ein eigenthümli- chesHamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 185: "magnetisches". Licht verbreitet, so haben wir auf jeden Fall uns Glück zu wünschen, daß wir einen Körper bewohnen, der wenigstens nicht in hohem Grade selbstleuchtend ist.
Olbers hat zuerst die Frage aufgeworfen: weshalb es Nachts nicht so hell sey, als am Tage? bei der großen Masse von Sternen, bei den Millionen leuchtender Körper welche dichter oder dünner gewebt einen wahren Sternen-Teppich über das Himmelsgewölbe decken? Diese Untersuchung hat auf die Annahme einer lichtex- tinguirendenHamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 186: "lichtextingirenden". Materie, eines hemmenden PrinzipsHamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 186: "Princips"., in den Himmelsräumen geführt, wodurch die Lichtverbreitung mit wachsender Entfernung beschränkt wird. Auf diese Weise ließe sich auch die wunderbare Erscheinung der dunkelschwarzen Stellen,Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 186: Komma fehlt. (Kohlensäcke) erklären, die in der südlichen Hemisphäre sichtbar werden. Wenn man sich das Himmelsgewölbe aus vielen Sternschichten übereinander bestehend vorstellt, so sind diese schwarzen Flecken ein Durchbruch derselben, gleichsam längere Röhren, die in die Schichten hineingehen, und uns in die äußersten Grän- zen des Weltraums einen Blick werfen lassen, von deren Entfernung wir gar keinen Begriff haben können, da nicht einmal das Licht davon bis zu uns gelangen konnte. Diese Bewandniß mag es mit dem großen Flecken im südlichen Kreuz haben, den wir uns gewissermaßenHamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 186: "gewissermaßen hier". als ein Loch im Firmament denken können; anstatt daß die weniger dunkle 4-5 Mondbreiten große Stelle im Scorpion, wohl auch eine Oeffnung seynHamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 186: "sein". kann, aber nicht so tief hineingehend.
Wenn dieser lichtverlöschendeHamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 186: "lichtauslöschende". Aether die Himmelsräume nicht erfüllte, so wür-
den
die Flamme abgelenktHamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 185: ebenfalls korrigiert in "ab[ge]lenkt"., und zwar so, daß der Nordpol des Magnets sie anzog der Südpol sie abstieß.
Wenn wir es jetzt dahingestellt seyn lassen in wie fern die Erde ein eigenthümli- chesHamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 185: "magnetisches". Licht verbreitet, so haben wir auf jeden Fall uns Glück zu wünschen, daß wir einen Körper bewohnen, der wenigstens nicht in hohem Grade selbstleuchtend ist.
Olbers hat zuerst die Frage aufgeworfen: weshalb es Nachts nicht so hell sey, als am Tage? bei der großen Masse von Sternen, bei den Millionen leuchtender Körper welche dichter oder dünner gewebt einen wahren Sternen-Teppich über das Himmelsgewölbe decken? Diese Untersuchung hat auf die Annahme einer lichtex- tinguirendenHamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 186: "lichtextingirenden". Materie, eines hemmenden PrinzipsHamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 186: "Princips"., in den Himmelsräumen geführt, wodurch die Lichtverbreitung mit wachsender Entfernung beschränkt wird. Auf diese Weise ließe sich auch die wunderbare Erscheinung der dunkelschwarzen Stellen,Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 186: Komma fehlt. (Kohlensäcke) erklären, die in der südlichen Hemisphäre sichtbar werden. Wenn man sich das Himmelsgewölbe aus vielen Sternschichten übereinander bestehend vorstellt, so sind diese schwarzen Flecken ein Durchbruch derselben, gleichsam längere Röhren, die in die Schichten hineingehen, und uns ⎡in die äußersten Grän- zen des Weltraums einen Blick werfen lassen, von deren Entfernung wir gar keinen Begriff haben können, da nicht einmal das Licht davon bis zu uns gelangen konnte. Diese Bewandniß mag es mit dem großen Flecken im südlichen Kreuz haben, den wir uns gewissermaßenHamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 186: "gewissermaßen hier". als ein Loch im Firmament denken können; anstatt daß die weniger dunkle 4–5 Mondbreiten große Stelle im Scorpion, wohl auch eine Oeffnung seynHamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 186: "sein". kann, aber nicht so tief hineingehend.
Wenn dieser lichtverlöschendeHamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 186: "lichtauslöschende". Aether die Himmelsräume nicht erfüllte, so wür-
den
<TEI><text><body><divtype="session"n="14"><p><pbfacs="#f0141"n="69r"/>
die Flamme <choice><sic>ablenkt</sic><corrresp="#CT">abgelenkt</corr></choice><noteresp="#CT"type="editorial">Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 185: ebenfalls korrigiert in "ab[ge]lenkt".</note>, und zwar so, daß der <choice><abbr>Nordp.</abbr><expanresp="#CT">Nordpol</expan></choice> des Magnets sie anzog der Südpol<lb/>
sie abstieß.</p><lb/><p>Wenn wir es jetzt dahingestellt seyn lassen in wie fern die Erde ein eigenthümli-<lb/>
ches<noteresp="#CT"type="editorial">Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 185: "magnetisches".</note> Licht verbreitet, so haben wir auf jeden Fall uns Glück zu wünschen, daß wir<lb/>
einen Körper bewohnen, der wenigstens nicht in hohem Grade selbstleuchtend ist.</p><lb/><p><hirendition="#aq"><persNameref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11858975X http://d-nb.info/gnd/11858975X">Olbers</persName></hi> hat zuerst die Frage aufgeworfen: weshalb es Nachts nicht so hell sey, als<lb/>
am Tage? bei der großen Masse von Sternen, bei den Millionen leuchtender<lb/>
Körper welche dichter <choice><abbr>od.</abbr><expanresp="#BF">oder</expan></choice> dünner gewebt einen wahren <choice><orig>Sternen Teppich</orig><regresp="#CT">Sternen-Teppich</reg></choice> über das<lb/>
Himmelsgewölbe decken? Diese Untersuchung hat auf die Annahme einer lichtex-<lb/>
tinguirenden<noteresp="#CT"type="editorial">Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 186: "lichtextingirenden".</note> Materie, eines hemmenden Prinzips<noteresp="#CT"type="editorial">Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 186: "Princips".</note>, in den Himmelsräumen geführt,<lb/>
wodurch die Lichtverbreitung mit wachsender Entfernung beschränkt wird. Auf diese<lb/>
Weise ließe sich auch die wunderbare Erscheinung der dunkelschwarzen Stellen,<noteresp="#CT"type="editorial">Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 186: Komma fehlt.</note><lb/>
(Kohlensäcke) erklären, die in der südlichen Hemisphäre sichtbar werden. Wenn<lb/>
man sich das Himmelsgewölbe aus vielen Sternschichten übereinander bestehend<lb/>
vorstellt, so sind diese schwarzen Flecken ein Durchbruch derselben, gleichsam<lb/>
längere Röhren, die in die Schichten hineingehen, und uns <addplace="superlinear"><metamark/>in </add>die äußersten Grän-<lb/>
zen des Weltraums einen Blick werfen lassen, von deren Entfernung wir gar<lb/>
keinen Begriff haben können, da nicht einmal das Licht davon bis zu uns gelangen<lb/>
konnte. Diese Bewandniß mag es mit dem großen Flecken im südlichen<lb/>
Kreuz haben, den wir uns gewissermaßen<noteresp="#CT"type="editorial">Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 186: "gewissermaßen hier".</note> als ein Loch im Firmament denken<lb/>
können; anstatt daß die weniger dunkle 4–5 Mondbreiten große Stelle im<lb/>
Scorpion, wohl auch eine Oeffnung seyn<noteresp="#CT"type="editorial">Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 186: "sein".</note> kann, aber nicht so tief hineingehend.</p><lb/><p>Wenn dieser lichtverlöschende<noteresp="#CT"type="editorial">Hamel/Tiemann (Hg.) 1993, S. 186: "lichtauslöschende".</note> Aether die Himmelsräume nicht erfüllte, so wür-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">den</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[69r/0141]
die Flamme abgelenkt, und zwar so, daß der Nordp. des Magnets sie anzog der Südpol
sie abstieß.
Wenn wir es jetzt dahingestellt seyn lassen in wie fern die Erde ein eigenthümli-
ches Licht verbreitet, so haben wir auf jeden Fall uns Glück zu wünschen, daß wir
einen Körper bewohnen, der wenigstens nicht in hohem Grade selbstleuchtend ist.
Olbers hat zuerst die Frage aufgeworfen: weshalb es Nachts nicht so hell sey, als
am Tage? bei der großen Masse von Sternen, bei den Millionen leuchtender
Körper welche dichter od. dünner gewebt einen wahren Sternen Teppich über das
Himmelsgewölbe decken? Diese Untersuchung hat auf die Annahme einer lichtex-
tinguirenden Materie, eines hemmenden Prinzips, in den Himmelsräumen geführt,
wodurch die Lichtverbreitung mit wachsender Entfernung beschränkt wird. Auf diese
Weise ließe sich auch die wunderbare Erscheinung der dunkelschwarzen Stellen,
(Kohlensäcke) erklären, die in der südlichen Hemisphäre sichtbar werden. Wenn
man sich das Himmelsgewölbe aus vielen Sternschichten übereinander bestehend
vorstellt, so sind diese schwarzen Flecken ein Durchbruch derselben, gleichsam
längere Röhren, die in die Schichten hineingehen, und uns in die äußersten Grän-
zen des Weltraums einen Blick werfen lassen, von deren Entfernung wir gar
keinen Begriff haben können, da nicht einmal das Licht davon bis zu uns gelangen
konnte. Diese Bewandniß mag es mit dem großen Flecken im südlichen
Kreuz haben, den wir uns gewissermaßen als ein Loch im Firmament denken
können; anstatt daß die weniger dunkle 4–5 Mondbreiten große Stelle im
Scorpion, wohl auch eine Oeffnung seyn kann, aber nicht so tief hineingehend.
Wenn dieser lichtverlöschende Aether die Himmelsräume nicht erfüllte, so wür-
den
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription in
Hamel, Jürgen u. Klaus Harro Tiemann (Hg.) (1993): Alexander von Humboldt:
Über das Universum. Die Kosmosvorträge 1827/28 in der Berliner Singakademie.
Frankfurt a. M.: Insel.
anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß
dem DTA-Basisformat
kodiert.
Abweichungen dieser Druckedition von der Manuskriptvorlage werden im Text an
der entsprechenden Stelle in editorischen Kommentaren ausgewiesen.
[Kohlrausch, Henriette]: Physikalische Geographie. Vorgetragen von Alexander von Humboldt. [Berlin], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.], S. 69r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2124_1827/141>, abgerufen am 25.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.