Beobachtungen fängt das Nordlicht mit einem Kreissegmente an, es ist ein leuchtender rauchartiger Nebel, der wenn er zu leuchten aufhört die Sterne zum Vorschein bringt. Das Segment erhebt sich von 6 bis 8° Höhe. Der Nebel ist begrenzt mit einer milchweißen Zone, die oft 3 Mondbreiten hat: Wie aus einem Centro gehen die Strahlen senkrecht in die Höhe, convergiren, und bilden einen Zelt oder einen Dom. Der Nebel selbst ist bräunlichgrau durch welchen man die kleinsten Sterne beobachten kann nach Paris. Je weiter man gegen den Norden geht, wird der Nebel immer dünner und erreicht eine Höhe von 12 bis 15°. Die Erscheinung ist am Pole selbst, auch weit davon. Aber die Con- vergenz der Strahlen ist eine Frage der Perspective. Die Farbe der Strerneahlen ist sehr schön purpur grün undviolet gleichzeitig. Das Licht in dieserErscheinung hat eine sonderbare Bewegung, die man beobachten kann, indem gewöhnlich die äußerßten Streifen des Lichtes zwischen 2 Sternen eingeschlossen sind, die übertreten werden.
Beobachtungen fängt das Nordlicht mit einem Kreissegmente an, es iſt ein leuchtender rauchartiger Nebel, der weñ er zu leuchten aufhört die Sterne zum Vorſchein bringt. Das Segment erhebt ſich von 6 bis 8° Höhe. Der Nebel iſt begrenzt mit einer milchweißen Zone, die oft 3 Mondbreiten hat: Wie aus einem Centro gehen die Strahlen senkrecht in die Höhe, convergiren, und bilden einen Zelt oder einen Dom. Der Nebel ſelbſt iſt bräunlichgrau durch welchen man die kleinſten Sterne beobachten kañ nach Paris. Je weiter man gegen den Norden geht, wird der Nebel im̃er dünner und erreicht eine Höhe von 12 bis 15°. Die Erſcheinung iſt am Pole ſelbſt, auch weit davon. Aber die Con- vergenz der Strahlen iſt eine Frage der Perspective. Die Farbe der Strerneahlen iſt ſehr ſchön purpur grün undviolet gleichzeitig. Das Licht in dieſerErſcheinung hat eine ſonderbare Bewegung, die man beobachten kañ, indem gewöhnlich die äußerßten Streifen des Lichtes zwiſchen 2 Sternen eingeſchlossen ſind, die übertreten werden.
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Beobachtungen fängt das Nordlicht
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er zu leuchten aufhört die Sterne zum
Vorſchein bringt. Das Segment erhebt ſich
von 6 bis 8° Höhe. Der Nebel iſt begrenzt
mit einer milchweißen Zone, die oft 3
Mondbreiten hat: Wie aus einem Centro
gehen die Strahlen senkrecht in die Höhe,
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durch welchen man die kleinſten Sterne
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man gegen den Norden geht, wird der
Nebel im̃er dünner und erreicht eine
Höhe von 12 bis 15°. Die Erſcheiug iſt am
Pole ſelbſt, auch weit davon. Aber die Con-
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Das Licht in dſr Erſchug hat eine ſonderbare
Bewegung, die man beobachten kañ,
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Anmerkungen zur Edition: Bei dem vorliegenden Manuskript handelt es sich
um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet
mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.
Mehrere Blätter sind falsch gebunden: Zwei Blätter sind an einer ganz
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(Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418,
417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der
Transkription wurde korrigiert.
Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/56>, abgerufen am 22.07.2024.
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