Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

eine polygonalfigur haben, so fangen sie in der [Abbildung]

Höhe mit ihrer schregen Ebene die Strahlen
auf, die ohne sie, vor[unleserliches Material]bei strahlen würden
und werfen sie der Erde zu. Nach Arageau
ist der Unterschied, durch dieses so absorbirtes
Licht, 1 bis 10° R. Daher auf den Ebenen der
Lombardei der WeinOlivenbau nicht so gedeiht
wie auf den Bergen. Die Bergketten
schützen die ihnen im Süden vorliegenden
Länder vor der nördlichen Kälte, lassen aber
wieder die warme Luft in die nördlichen Länder
nicht eindringen. So ist das ganze europäische Rußland
den Nordwinden ausgesetzt. Die kleinen Gebirge von
Griechenland bilden dort locale Veränderungen,
so werden continental, wie in Europa, wo von SüdWest
nach NordOst, die große Kette diesen Erdtheil scheidet,
sie werden kosmisch, wie in America und Asien.
Die Gipfeln werden anders erwärmt als die Ebenen
die ersten erkalten durch Strahlung sehr schnell daher
sich gewöhnlich an den Berggipfeln, die wärmeren
Luftschichten im dichten Nebel ansetzen, das was
man den Berg-Hut nennt. Die Berge wirken
erkältend durch die Luftströme, die von den oberen
Schichten des Nachts an dem Berge heruntersteigen,
wenn man Abends am Fuße eines Berges steht, so fühlt
man zu gewisser Zeit eine größere Erkältung
als wo anders. Indessen ist dieser Einfluß nur unbe-
deutend. In Peru zum Beispiel wo die mittlere Temperatur nur 12° R. ist,
sind nicht einzig die Berge die Ursache davon, denn

eine polygonalfigur haben, ſo fangen ſie in der [Abbildung]

Höhe mit ihrer ſchregen Ebene die Strahlen
auf, die ohne ſie, vor[unleserliches Material]bei ſtrahlen würden
und werfen ſie der Erde zu. Nach Arageau
iſt der Unterſchied, durch dieſes ſo absorbirtes
Licht, 1 bis 10° R. Daher auf den Ebenen der
Lombardei der WeinOlivenbau nicht ſo gedeiht
wie auf den Bergen. Die Bergketten
ſchützen die ihnen im Süden vorliegenden
Länder vor der nördlichen Kälte, laſſen aber
wieder die warme Luft in die nördlichen Länder
nicht eindringen. So iſt das ganze europäiſche Rußland
den Nordwinden ausgeſetzt. Die kleinen Gebirge von
Griechenland bilden dort locale Veränderungen,
ſo werden continental, wie in Europa, wo von SüdWest
nach NordOſt, die große Kette dieſen Erdtheil ſcheidet,
ſie werden kosmiſch, wie in America und Aſien.
Die Gipfeln werden anders erwärmt als die Ebenen
die erſten erkalten durch Strahlung ſehr ſchnell daher
ſich gewöhnlich an den Berggipfeln, die wärmeren
Luftſchichten im dichten Nebel anſetzen, das was
man den Berg-Hut neñt. Die Berge wirken
erkältend durch die Luftſtröme, die von den oberen
Schichten des Nachts an dem Berge herunterſteigen,
weñ man Abends am Fuße eines Berges ſteht, ſo fühlt
man zu gewiſſer Zeit eine größere Erkältung
als wo anders. Indeſſen iſt dieſer Einfluß nur unbe-
deutend. In Peru zum Beispiel wo die mittlere Temperatur nur 12° R. iſt,
ſind nicht einzig die Berge die Urſache davon, deñ

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="session" n="47">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <p><pb facs="#f0206" n="339"/>
eine <hi rendition="#aq">polygonalfigur</hi> haben, &#x017F;o fangen &#x017F;ie in der<note place="right"><figure xml:id="tx103b"/><lb/></note><lb/>
Höhe mit ihrer &#x017F;chregen Ebene die Strahlen<lb/>
auf, die ohne &#x017F;ie, vor<subst><del rendition="#ow"><gap reason="illegible"/></del><add place="across">bei</add></subst> &#x017F;trahlen würden<lb/>
u<unclear reason="illegible" cert="high" resp="#CT">n</unclear>d werfen &#x017F;ie der Erde zu. Nach <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118847767 http://d-nb.info/gnd/118847767">Arageau</persName></hi><lb/>
i&#x017F;t der Unter&#x017F;chied, durch <choice><abbr>d&#x017F;es</abbr><expan resp="#SB">die&#x017F;es</expan></choice> &#x017F;o <hi rendition="#aq">absorb</hi>irtes<lb/>
Licht, 1 bis 10° <hi rendition="#aq">R.</hi> Daher auf den Ebenen der<lb/>
Lombardei der <subst><del rendition="#ow">Wein</del><add place="across"><hi rendition="#aq">Oliv</hi></add></subst><hi rendition="#aq">enbau</hi> nicht &#x017F;o gedeiht<lb/>
wie auf den Bergen. Die Bergketten<lb/>
&#x017F;chützen die ihnen im Süden vorliegenden<lb/>
Länder <choice><sic>von</sic><corr resp="#SB">vor</corr></choice> der nördlichen Kälte, la&#x017F;&#x017F;en aber<lb/>
wieder die warme Luft in die <choice><abbr>nördl</abbr><expan resp="#SB">nördlichen</expan></choice> Länder<lb/>
nicht eindringen. So i&#x017F;t das ganze <hi rendition="#aq"><choice><abbr>europ:</abbr><expan resp="#SB">europäi&#x017F;che</expan></choice></hi> Rußland<lb/>
den Nordwinden ausge&#x017F;etzt. Die kleinen Gebirge von<lb/>
Griechenland bilden dort locale Veränderungen,<lb/>
&#x017F;o werden <hi rendition="#aq">continental</hi>, wie in <hi rendition="#aq">Europa</hi>, wo von <hi rendition="#aq"><choice><abbr>S</abbr><expan resp="#SB">Süd</expan></choice><choice><abbr>W</abbr><expan resp="#SB">West</expan></choice></hi><lb/>
nach <hi rendition="#aq"><choice><abbr>N</abbr><expan resp="#SB">Nord</expan></choice>O&#x017F;t</hi>, die große Kette die&#x017F;en <choice><abbr>Erdthl</abbr><expan resp="#SB">Erdtheil</expan></choice> &#x017F;cheidet,<lb/>
&#x017F;ie werden <hi rendition="#aq">kosmi</hi>&#x017F;ch, wie in <hi rendition="#aq">America</hi> <choice><abbr>ud</abbr><expan resp="#SB">und</expan></choice> <hi rendition="#aq">A&#x017F;ien</hi><choice><sic/><corr resp="#SB">.</corr></choice><lb/>
Die Gipfeln werden anders erwärmt als die Ebenen<lb/>
die er&#x017F;ten erkalten durch Strahlung &#x017F;ehr &#x017F;chnell daher<lb/>
&#x017F;ich gewöhnlich an den Berggipfeln, die wärmeren<lb/>
Luft&#x017F;chichten im dichten Nebel an&#x017F;etzen, das was<lb/>
man den Berg-Hut nen&#x0303;t. Die Berge wirken<lb/>
erkältend durch die Luft&#x017F;tröme, die von den oberen<lb/>
Schichten des Nachts an dem Berge herunter&#x017F;teigen,<lb/>
wen&#x0303; man Abends am Fuße eines Berges &#x017F;teht, &#x017F;o fühlt<lb/>
man zu gewi&#x017F;&#x017F;er Zeit eine größere Erkältung<lb/>
als wo anders. Inde&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t <choice><abbr>d&#x017F;r</abbr><expan resp="#SB">die&#x017F;er</expan></choice> Einfluß nur unbe-<lb/>
deutend. In <hi rendition="#aq">Peru</hi> <choice><abbr>z.B.</abbr><expan resp="#SB">zum Beispiel</expan></choice> wo die <choice><abbr>mitl</abbr><expan resp="#SB">mittlere</expan></choice> <hi rendition="#aq"><choice><abbr>Tmp:</abbr><expan resp="#SB">Temperatur</expan></choice></hi> nur 12° R. i&#x017F;t,<lb/>
&#x017F;ind nicht einzig die Berge die Ur&#x017F;ache davon, den&#x0303;<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[339/0206] eine polygonalfigur haben, ſo fangen ſie in der Höhe mit ihrer ſchregen Ebene die Strahlen auf, die ohne ſie, vorbei ſtrahlen würden und werfen ſie der Erde zu. Nach Arageau iſt der Unterſchied, durch dſes ſo absorbirtes Licht, 1 bis 10° R. Daher auf den Ebenen der Lombardei der Olivenbau nicht ſo gedeiht wie auf den Bergen. Die Bergketten ſchützen die ihnen im Süden vorliegenden Länder vor der nördlichen Kälte, laſſen aber wieder die warme Luft in die nördl Länder nicht eindringen. So iſt das ganze europ: Rußland den Nordwinden ausgeſetzt. Die kleinen Gebirge von Griechenland bilden dort locale Veränderungen, ſo werden continental, wie in Europa, wo von SW nach NOſt, die große Kette dieſen Erdthl ſcheidet, ſie werden kosmiſch, wie in America ud Aſien. Die Gipfeln werden anders erwärmt als die Ebenen die erſten erkalten durch Strahlung ſehr ſchnell daher ſich gewöhnlich an den Berggipfeln, die wärmeren Luftſchichten im dichten Nebel anſetzen, das was man den Berg-Hut neñt. Die Berge wirken erkältend durch die Luftſtröme, die von den oberen Schichten des Nachts an dem Berge herunterſteigen, weñ man Abends am Fuße eines Berges ſteht, ſo fühlt man zu gewiſſer Zeit eine größere Erkältung als wo anders. Indeſſen iſt dſr Einfluß nur unbe- deutend. In Peru z.B. wo die mitl Tmp: nur 12° R. iſt, ſind nicht einzig die Berge die Urſache davon, deñ [Abbildung]

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle der BBAW: Finanzierung der Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Edition: Bei dem vorliegenden Manuskript handelt es sich um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.

Mehrere Blätter sind falsch gebunden: Zwei Blätter sind an einer ganz falschen Stelle, zwei weitere vertauscht und außerdem kopfstehend (Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418, 417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der Transkription wurde korrigiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/206
Zitationshilfe: Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 339. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/206>, abgerufen am 23.12.2024.