Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

Unter den Tropen ist der Hagel in den Ebe-
nen selten, ein mal in 60 Jahren, von Equator bis
zu 10° nördliche Breite hagelt es erst in einer Höhe von
10000 Fuss. In Süd Europa hagelt es am meisten.

Nach L. Buch hagelt es stark im Ausgange
der Thäler der Lombardai, während es auf
den Höhen wenig hagelt. Es hagelt weniger
bei Nacht als bei Tage, ja man behauptet,
daß es bei Nacht gar nicht hagelt. Die
Sonne wirkt hier also nur wieder als erwär-
mender Körper. Die Größe des Hagels ist
oft bedeutend. In Süd Europa und auf den Cordille-
ren
fällt manches Korn von 1/2 Fuss im Durch-
messer. In Maore sagt man daß den Tipo-
zare
ein Hagel so groß wie ein Elephant
getödtet hat, und dieser Hagel sollte einen widrigen
Geruch verbreitet haben. Das erste scheint fabel-
haft zu sein, das zweite hat sich woanders bewehrt.
Nach Hayne soll es körnigtes Eisen in Schwefel
kies aufgelößt sich in dem Hagel befinden,
und den Geruch verbreitet. In Orenburg in
der Provinz Kamienietz-Padolski, soll sich im
Hagel Schwefelkies gefunden haben.
Die Form des Hagels ist auf verschiedene
Art notirt, er bildet sich während er fällt

Unter den Tropen iſt der Hagel in den Ebe-
nen ſelten, ein mal in 60 Jahren, von Equator bis
zu 10° nördliche Breite hagelt es erſt in einer Höhe von
10000 Fuss. In Süd Europa hagelt es am meisten.

Nach L. Buch hagelt es ſtark im Ausgange
der Thäler der Lombardai, während es auf
den Höhen wenig hagelt. Es hagelt weniger
bei Nacht als bei Tage, ja man behauptet,
daß es bei Nacht gar nicht hagelt. Die
Soñe wirkt hier alſo nur wieder als erwär-
mender Körper. Die Größe des Hagels iſt
oft bedeutend. In Süd Europa und auf den Cordille-
ren
fällt manches Korn von ½ Fuss im Durch-
meſſer. In Maore ſagt man daß den Tipo-
zare
ein Hagel ſo groß wie ein Elephant
getödtet hat, und dieſer Hagel ſollte einen widrigen
Geruch verbreitet haben. Das erſte ſcheint fabel-
haft zu ſein, das zweite hat ſich woanders bewehrt.
Nach Hayne ſoll es körnigtes Eisen in Schwefel
kies aufgelößt ſich in dem Hagel befinden,
und den Geruch verbreitet. In Orenburg in
der Provinz Kamienietz-Padolski, ſoll ſich im
Hagel Schwefelkies gefunden haben.
Die Form des Hagels iſt auf verſchiedene
Art notirt, er bildet ſich während er fällt

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="session" n="46">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0198" n="331"/>
            <p>Unter den <hi rendition="#aq">Tropen</hi> i&#x017F;t der Hagel in den Ebe-<lb/>
nen &#x017F;elten, ein mal in 60 Jahren, von <hi rendition="#aq"><choice><abbr>Equ:</abbr><expan resp="#SB">Equator</expan></choice></hi> bis<lb/>
zu 10° <choice><abbr>n. B.</abbr><expan resp="#SB">nördliche Breite</expan></choice> hagelt es er&#x017F;t in einer Höhe von<lb/>
10000 <choice><abbr>F</abbr><expan resp="#SB">Fuss</expan></choice>. In <hi rendition="#aq">Süd Europa</hi> hagelt es <choice><orig>am&#x0303;ei&#x017F;ten</orig><reg resp="#SB">am meisten</reg></choice>.</p><lb/>
            <p>Nach <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116817569 http://d-nb.info/gnd/116817569">L. Buch</persName></hi> hagelt es &#x017F;tark im Ausgange<lb/>
der Thäler der <hi rendition="#aq">Lombardai</hi>, während es auf<lb/>
den Höhen wenig hagelt. Es hagelt weniger<lb/>
bei Nacht als bei Tage, ja man behauptet,<lb/>
daß es bei Nacht gar nicht <choice><sic>hageln</sic><corr resp="#SB">hagelt</corr></choice>. Die<lb/>
Son&#x0303;e wirkt hier al&#x017F;o nur wieder als erwär-<lb/>
mender Körper. Die Größe des Hagels i&#x017F;t<lb/>
oft bedeutend. In <hi rendition="#aq">Süd Europa</hi> und auf den <hi rendition="#aq">Cordille-<lb/>
ren</hi> fällt manches Korn von ½ <hi rendition="#aq">Fuss</hi> im Durch-<lb/>
me&#x017F;&#x017F;er. In <hi rendition="#aq">Maore</hi> &#x017F;agt man <choice><abbr></abbr><expan resp="#SB">daß</expan></choice> den <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11902327X http://d-nb.info/gnd/11902327X">Tipo-<lb/>
zare</persName></hi> ein Hagel &#x017F;o groß wie ein Elephant<lb/>
getödtet hat, <choice><abbr>ud</abbr><expan resp="#SB">und</expan></choice> <choice><abbr>d&#x017F;r</abbr><expan resp="#SB">die&#x017F;er</expan></choice> Hagel &#x017F;ollte einen widrigen<lb/>
Geruch verbreitet haben. Das er&#x017F;te &#x017F;cheint fabel-<lb/>
haft zu &#x017F;ein, <choice><abbr>ds</abbr><expan resp="#SB">das</expan></choice> zweite hat &#x017F;ich woanders bewehrt<choice><sic/><corr resp="#SB">.</corr></choice><lb/>
Nach <hi rendition="#aq"><persName>Hayne</persName></hi> &#x017F;oll es körnigtes Eisen in Schwefel<lb/>
kies aufgelößt &#x017F;ich in dem Hagel befinden,<lb/><choice><abbr>ud</abbr><expan resp="#SB">und</expan></choice> den Geruch verbreitet. In <hi rendition="#aq">Orenburg</hi> in<lb/>
der Provinz <hi rendition="#aq">Kamienietz-Padolski</hi>, &#x017F;oll &#x017F;ich im<lb/>
Hagel Schwefelkies gefunden haben.<lb/>
Die Form des Hagels i&#x017F;t auf ver&#x017F;chiedene<lb/>
Art notirt, er bildet &#x017F;ich während er fällt<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[331/0198] Unter den Tropen iſt der Hagel in den Ebe- nen ſelten, ein mal in 60 Jahren, von Equ: bis zu 10° n. B. hagelt es erſt in einer Höhe von 10000 F. In Süd Europa hagelt es am̃eiſten. Nach L. Buch hagelt es ſtark im Ausgange der Thäler der Lombardai, während es auf den Höhen wenig hagelt. Es hagelt weniger bei Nacht als bei Tage, ja man behauptet, daß es bei Nacht gar nicht hagelt. Die Soñe wirkt hier alſo nur wieder als erwär- mender Körper. Die Größe des Hagels iſt oft bedeutend. In Süd Europa und auf den Cordille- ren fällt manches Korn von ½ Fuss im Durch- meſſer. In Maore ſagt man dß den Tipo- zare ein Hagel ſo groß wie ein Elephant getödtet hat, ud dſr Hagel ſollte einen widrigen Geruch verbreitet haben. Das erſte ſcheint fabel- haft zu ſein, ds zweite hat ſich woanders bewehrt. Nach Hayne ſoll es körnigtes Eisen in Schwefel kies aufgelößt ſich in dem Hagel befinden, ud den Geruch verbreitet. In Orenburg in der Provinz Kamienietz-Padolski, ſoll ſich im Hagel Schwefelkies gefunden haben. Die Form des Hagels iſt auf verſchiedene Art notirt, er bildet ſich während er fällt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle der BBAW: Finanzierung der Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Edition: Bei dem vorliegenden Manuskript handelt es sich um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.

Mehrere Blätter sind falsch gebunden: Zwei Blätter sind an einer ganz falschen Stelle, zwei weitere vertauscht und außerdem kopfstehend (Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418, 417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der Transkription wurde korrigiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/198
Zitationshilfe: Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/198>, abgerufen am 03.12.2024.