bestehen entweder in einem Haarrörchen oder wie das Dulucsche in Fischbeinstreifen Cf. Ermann in seinerMetereologie.
Die Fortsetzung des Schalles ist nicht überallDer Schall
dieselbe. Die Beobachtung lehrt daß man bei der Nacht besser hört als bei Tage. Es ist nicht deßhalb, daß es in der Nacht ruhiger ist, weil der ganze Organismus im Schlafe versunken liegt. Im Gegentheil ist es in America wo das Geräusch der Insekten, der Nachtvögel unddas Geschrei der Affen sehr groß ist, dessen un- geachtet hört man den Cataractenfall desOrinocco viel deutlicher bei der Nacht als am Tage. Es ist der verschiedene Zustand derAtmosphere hier wirkend. So ist es in den Alpengegenden zu einem Meteorvorbedeutung geworden, daß wenn der Schall gut gehört wird, man auf eine Wetterveränderung schließt. Fast dasselbe geschieht es mit dem Lichte denn dasselbe deutet vor, wenn ein Berg in der Ferne, außer der Gewohnheit sehr deutlich er- scheint. So hängt die Intensität sowohl des Lichtes als des Schalles von dem Zustande der Atmosphere ab. Sie hängt vielleicht mit den aufsteigenden Luftströmen zusammen denn da alsdann die Wolken sich mitlagern so muß sowohl das Licht als der Schall stärker sein.
beſtehen entweder in einem Haarrörchen oder wie das Dulucſche in Fiſchbeinstreifen Cf. Ermañ in ſeinerMetereologie.
Die Fortſetzung des Schalles iſt nicht überallDer Schall
dieſelbe. Die Beobachtung lehrt daß man bei der Nacht beſſer hört als bei Tage. Es iſt nicht deßhalb, daß es in der Nacht ruhiger iſt, weil der ganze Organismus im Schlafe versunken liegt. Im Gegentheil iſt es in America wo das Geräuſch der Insekten, der Nachtvögel unddas Geſchrei der Affen ſehr groß iſt, deſſen un- geachtet hört man den Cataractenfall desOrinocco viel deutlicher bei der Nacht als am Tage. Es iſt der verschiedene Zuſtand derAtmosphere hier wirkend. So iſt es in den Alpengegenden zu einem Meteorvorbedeutung geworden, daß weñ der Schall gut gehört wird, man auf eine Wetterveränderung ſchließt. Fast daſſelbe geſchieht es mit dem Lichte deñ daſſelbe deutet vor, weñ ein Berg in der Ferne, außer der Gewohnheit ſehr deutlich er- ſcheint. So hängt die Intensität ſowohl des Lichtes als des Schalles von dem Zuſtande der Atmosphere ab. Sie hängt vielleicht mit den aufſteigenden Luftſtrömen zuſam̃en deñ da alsdañ die Wolken ſich mitlagern ſo muß ſowohl das Licht als der Schall ſtärker ſein.
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Cf. Ermañ in ſnr Metereologie.
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viel deutlicher bei der Nacht als am Tage.
Es iſt der verſchdne Zuſtand dr Atmosphere
hier wirkend. So iſt es in den Alpengegenden
zu einem Meteorvorbedeutung geworden, daß
weñ der Schall gut gehört wird, man auf
eine Wetterveränderung ſchließt. Fast
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deutet vor, weñ ein Berg in der Ferne,
außer der Gewohnheit ſehr deutlich er-
ſcheint. So hängt die Intensität ſowohl des
Lichtes als ds Schalles von dem Zuſtande der
Atmosphere ab. Sie hängt vielleicht mit
den aufſteigenden Luftſtrömen zuſam̃en
deñ da alsdañ die Wolken ſich mitlagern
ſo muß ſowohl ds Licht als der Schall ſtärker ſein.
Der Schall
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um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet
mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.
Mehrere Blätter sind falsch gebunden: Zwei Blätter sind an einer ganz
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(Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418,
417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der
Transkription wurde korrigiert.
Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/186>, abgerufen am 25.02.2025.
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