Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

gemacht. Halle hat 30 Jahre später eine
Abhandlung darüber geschrieben. Nach ihm
erhält sich die mittlere Temperatur der südlichen
Hemisphere zu der der nördlichen wie 9 : 10. Es
giebt auch gewisse Zonen wo auf kleinen
Strecken förmliche Windstille herrscht
daher die Schiffe die nach Boenos Aires segeln
sich in dem Meridian des Pique von Teneriffa
halten müssen, sonst gerathen sie entweder
in dieen Golfstrom von Guinea oder in die Region der
Windstille. Die Winde tragen sehr viel
zur Schiffahrt bei. Seit 12 Jahren ist man erst
darauf aufmerksam geworden die Richtung
und den Wechsel der Land und Seewinde in Inselre-
gionen kennen zu lernen. Man kommt in
directer Fahrt von Manilia nach Peru, ohne in
hohe Breiten große Umschweife nehmen zu müssen,
hin und zurück wenn man nur den Wechsel
des Windes abwartet. Von Peru nach Guaiagiul
kommt man in 3 Tagen, während man von Guaja-
guil
nach Peru 2 Monate weisen muß, und
einen Unweg bis zum 22° südlicher Breite herab, nehmen
muß, um der Richtung der Winde und dem Golf-
strom auszuweichen.

gemacht. Hallé hat 30 Jahre ſpäter eine
Abhandlung darüber geſchrieben. Nach ihm
erhält ſich die mittlere Temperatur der ſüdlichen
Hemisphere zu der der nördlichen wie 9 : 10. Es
giebt auch gewiſſe Zonen wo auf kleinen
Strecken förmliche Windſtille herrſcht
daher die Schiffe die nach Boenos Aires segeln
ſich in dem Meridian des Pique von Teneriffa
halten müſſen, ſonſt gerathen ſie entweder
in dieen Golfſtrom von Guinea oder in die Region der
Windſtille. Die Winde tragen ſehr viel
zur Schiffahrt bei. Seit 12 Jahren iſt man erſt
darauf aufmerksam geworden die Richtung
und den Wechſel der Land und Seewinde in Inſelre-
gionen kennen zu lernen. Man kom̃t in
directer Fahrt von Manilia nach Peru, ohne in
hohe Breiten große Umſchweife nehmen zu müſſen,
hin und zurück weñ man nur den Wechſel
des Windes abwartet. Von Peru nach Guaiagiul
kom̃t man in 3 Tagen, während man von Guaja-
guil
nach Peru 2 Monate weisen muß, und
einen Unweg bis zum 22° ſüdlicher Breite herab, nehmen
muß, um der Richtung der Winde und dem Golf-
ſtrom auszuweichen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="session" n="44">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <p><pb facs="#f0180" n="315"/>
gemacht. <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118720066 http://d-nb.info/gnd/118720066">Hallé</persName></hi> hat 30 Jahre &#x017F;päter eine<lb/><choice><abbr>Abhandlug</abbr><expan resp="#SB">Abhandlung</expan></choice> darüber ge&#x017F;chrieben. Nach ihm<lb/>
erhält &#x017F;ich die <choice><abbr>mittl.</abbr><expan resp="#SB">mittlere</expan></choice> <hi rendition="#aq"><choice><abbr>Tmprtr</abbr><expan resp="#SB">Temperatur</expan></choice></hi> der <choice><abbr>&#x017F;üdl.</abbr><expan resp="#SB">&#x017F;üdlichen</expan></choice><lb/><hi rendition="#aq">Hemisphere</hi> zu der der <choice><abbr>nördl.</abbr><expan resp="#SB">nördlichen</expan></choice> wie 9 : 10. Es<lb/>
giebt auch gewi&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">Zonen</hi> wo auf kleinen<lb/>
Strecken förmliche Wind&#x017F;tille herr&#x017F;cht<lb/>
daher die Schiffe die nach <hi rendition="#aq">Boenos Aires</hi> segeln<lb/>
&#x017F;ich in dem <hi rendition="#aq">Meridian</hi> des <hi rendition="#aq">Pique</hi> <choice><abbr>v</abbr><expan resp="#SB">von</expan></choice> <hi rendition="#aq">Teneriffa</hi><lb/>
halten mü&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;on&#x017F;t gerathen &#x017F;ie entweder<lb/>
in d<subst><del rendition="#ow">ie</del><add place="across">en</add></subst> Golf<add place="superlinear"><metamark/>&#x017F;trom</add> <choice><abbr>v</abbr><expan resp="#SB">von</expan></choice> <hi rendition="#aq">Guinea</hi> oder in die Region der<lb/>
Wind&#x017F;tille. Die Winde tragen &#x017F;ehr viel<lb/>
zur Schiffahrt bei. Seit 12 Jahren i&#x017F;t man er&#x017F;t<lb/>
darauf aufmerksam geworden die Richtung<lb/><choice><abbr>ud</abbr><expan resp="#SB">und</expan></choice> den Wech&#x017F;el der Land <choice><abbr>ud</abbr><expan resp="#SB">und</expan></choice> Seewinde in In&#x017F;elre-<lb/>
gionen kennen zu lernen. Man kom&#x0303;t in<lb/><hi rendition="#aq">directer</hi> Fahrt von <hi rendition="#aq">Manilia</hi> nach <hi rendition="#aq">Peru</hi>, ohne in<lb/>
hohe Breiten große Um&#x017F;chweife nehmen zu mü&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
hin und zurück wen&#x0303; man nur den Wech&#x017F;el<lb/>
des Windes abwartet. Von <hi rendition="#aq">Peru</hi> nach <hi rendition="#aq">Guaiagiul</hi><lb/>
kom&#x0303;t man in 3 Tagen, während man von <hi rendition="#aq">Guaja-<lb/>
guil</hi> nach <hi rendition="#aq">Peru</hi> 2 Monate weisen muß, und<lb/>
einen Unweg bis zum 22° <choice><abbr>&#x017F;. B.</abbr><expan resp="#SB">&#x017F;üdlicher Breite</expan></choice> herab, nehmen<lb/>
muß, um der Richtung der Winde und dem Golf-<lb/>
&#x017F;trom auszuweichen.</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[315/0180] gemacht. Hallé hat 30 Jahre ſpäter eine Abhandlug darüber geſchrieben. Nach ihm erhält ſich die mittl. Tmprtr der ſüdl. Hemisphere zu der der nördl. wie 9 : 10. Es giebt auch gewiſſe Zonen wo auf kleinen Strecken förmliche Windſtille herrſcht daher die Schiffe die nach Boenos Aires segeln ſich in dem Meridian des Pique v Teneriffa halten müſſen, ſonſt gerathen ſie entweder in den Golfſtrom v Guinea oder in die Region der Windſtille. Die Winde tragen ſehr viel zur Schiffahrt bei. Seit 12 Jahren iſt man erſt darauf aufmerksam geworden die Richtung ud den Wechſel der Land ud Seewinde in Inſelre- gionen kennen zu lernen. Man kom̃t in directer Fahrt von Manilia nach Peru, ohne in hohe Breiten große Umſchweife nehmen zu müſſen, hin und zurück weñ man nur den Wechſel des Windes abwartet. Von Peru nach Guaiagiul kom̃t man in 3 Tagen, während man von Guaja- guil nach Peru 2 Monate weisen muß, und einen Unweg bis zum 22° ſ. B. herab, nehmen muß, um der Richtung der Winde und dem Golf- ſtrom auszuweichen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle der BBAW: Finanzierung der Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Edition: Bei dem vorliegenden Manuskript handelt es sich um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.

Mehrere Blätter sind falsch gebunden: Zwei Blätter sind an einer ganz falschen Stelle, zwei weitere vertauscht und außerdem kopfstehend (Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418, 417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der Transkription wurde korrigiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/180
Zitationshilfe: Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/180>, abgerufen am 23.12.2024.