Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

Die Flüsse brechen in den LängenthälernFlüsse.

hervor, verlassen das Gebürge durch die
Querthäler, laufen eine gewisse Strecke
paralell mit dem Gebürgszuge, und dringen
in ganz anderer Richtung in die Ebenender Lauf

Länder herein. Diese Ansichten hat besonders
Professor Ritter entwickelt. Da wo große Ebenen
sind, bilden sich in der Mitte der Continente
ganz dieselben Erscheinungen, wie an den
Meeresufern, förmliche Deltaland-
schaften. Das Flußthal ist ein System
von Punkten, wo alle Linien von verschie-
dener Steigung in eine Rinne zusammen-
kommen. Wenn Flüsse nahe an dem
Grate fließen das heißt an der Grenze
welche das Flußthal bestimmt, und ein Punkt
daselbst niedriger ist, so entsteht einedie bifocation

bifocation das heißt daß ein Fluß 2 Thälern
zugehört. Vergleich die Abhandlung: "sur les rives"
dans les memoires de l'eccole polytechnique
par Humboldt et Bron's
. Der Orinocco
und der Amazonenstrom sind auf diese Art
durch 2 Arme die dazwischen liegen

Die Flüſſe brechen in den LängenthälernFlüſſe.

hervor, verlaſſen das Gebürge durch die
Querthäler, laufen eine gewiſſe Strecke
paralell mit dem Gebürgszuge, und dringen
in ganz anderer Richtung in die Ebenender Lauf

Länder herein. Dieſe Anſichten hat besonders
Professor Ritter entwickelt. Da wo große Ebenen
ſind, bilden ſich in der Mitte der Continente
ganz dieſelben Erſcheinungen, wie an den
Meeresufern, förmliche Deltaland-
ſchaften. Das Flußthal iſt ein System
von Punkten, wo alle Linien von verſchie-
dener Steigung in eine Rinne zuſam̃en-
kom̃en. Weñ Flüſſe nahe an dem
Grate fließen das heißt an der Grenze
welche das Flußthal beſtim̃t, und ein Punkt
daſelbſt niedriger iſt, ſo entſteht einedie bifocation

bifocation das heißt daß ein Fluß 2 Thälern
zugehört. Vergleich die Abhandlung: „sur les rives
dans les memoires de l’éccole polytechnique
par Humboldt et Bron’s
. Der Orinocco
und der Amazonenſtrom ſind auf dieſe Art
durch 2 Arme die dazwiſchen liegen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="session" n="40">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <p><pb facs="#f0134" n="269"/>
Die Flü&#x017F;&#x017F;e brechen in den Längenthälern<note place="right">Flü&#x017F;&#x017F;e.<lb/></note><lb/>
hervor, verla&#x017F;&#x017F;en das Gebürge durch die<lb/>
Querthäler, laufen eine gewi&#x017F;&#x017F;e Strecke<lb/><hi rendition="#aq">paralell</hi> mit dem Gebürgszuge, und dringen<lb/>
in ganz anderer <choice><abbr>Richtug</abbr><expan resp="#SB">Richtung</expan></choice> in die <choice><sic>ebenen</sic><corr resp="#SB">Ebenen</corr></choice><note place="right">der Lauf<lb/></note><lb/>
Länder herein. Die&#x017F;e An&#x017F;ichten hat <choice><abbr>b&#x017F;ndrs</abbr><expan resp="#SB">besonders</expan></choice><lb/><choice><abbr>Pf.</abbr><expan resp="#SB">Professor</expan></choice> <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-11860130X http://d-nb.info/gnd/11860130X">Ritter</persName></hi> entwickelt. Da wo große Ebenen<lb/>
&#x017F;ind, bilden &#x017F;ich in der Mitte der <hi rendition="#aq">Continente</hi><lb/>
ganz <choice><sic>die&#x017F;elbe</sic><corr resp="#SB">die&#x017F;elben</corr></choice> Er&#x017F;cheinungen, wie an den<lb/>
Meeresufern, förmliche <hi rendition="#aq">Delta</hi>land-<lb/>
&#x017F;chaften. Das Flußthal i&#x017F;t ein System<lb/>
von Punkten, wo alle Linien von ver&#x017F;chie-<lb/>
dener Steigung in eine Rinne zu&#x017F;am&#x0303;en-<lb/>
kom&#x0303;en. Wen&#x0303; Flü&#x017F;&#x017F;e nahe an dem<lb/>
Grate fließen <choice><abbr>d.h.</abbr><expan resp="#SB">das heißt</expan></choice> an der Grenze<lb/>
welche das Flußthal be&#x017F;tim&#x0303;t, und ein Punkt<lb/>
da&#x017F;elb&#x017F;t niedriger i&#x017F;t, &#x017F;o ent&#x017F;teht eine<note place="right">die <hi rendition="#aq">bifocation</hi><lb/></note><lb/><hi rendition="#aq">bifocation</hi> <choice><abbr>d.h.</abbr><expan resp="#SB">das heißt</expan></choice> <choice><abbr></abbr><expan resp="#SB">daß</expan></choice> ein Fluß 2 Thälern<lb/>
zugehört<choice><sic/><corr resp="#SB">.</corr></choice> <choice><abbr>Vergl:</abbr><expan resp="#SB">Vergleich</expan></choice> die Abhandlung: &#x201E;<hi rendition="#aq">sur les rives</hi>&#x201D;<lb/><hi rendition="#aq">dans les memoires de l&#x2019;éccole polytechnique<lb/>
par Humboldt et Bron&#x2019;s</hi>. Der <hi rendition="#aq">Orinocco</hi><lb/><choice><abbr>ud</abbr><expan resp="#SB">und</expan></choice> der <hi rendition="#aq">Amazonen</hi>&#x017F;trom &#x017F;ind auf <choice><abbr>d&#x017F;e</abbr><expan resp="#SB">die&#x017F;e</expan></choice> Art<lb/>
durch 2 Arme die dazwi&#x017F;chen liegen<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[269/0134] Die Flüſſe brechen in den Längenthälern hervor, verlaſſen das Gebürge durch die Querthäler, laufen eine gewiſſe Strecke paralell mit dem Gebürgszuge, und dringen in ganz anderer Richtug in die Ebenen Länder herein. Dieſe Anſichten hat bſndrs Pf. Ritter entwickelt. Da wo große Ebenen ſind, bilden ſich in der Mitte der Continente ganz dieſelben Erſcheinungen, wie an den Meeresufern, förmliche Deltaland- ſchaften. Das Flußthal iſt ein System von Punkten, wo alle Linien von verſchie- dener Steigung in eine Rinne zuſam̃en- kom̃en. Weñ Flüſſe nahe an dem Grate fließen d.h. an der Grenze welche das Flußthal beſtim̃t, und ein Punkt daſelbſt niedriger iſt, ſo entſteht eine bifocation d.h. dß ein Fluß 2 Thälern zugehört. Vergl: die Abhandlung: „sur les rives” dans les memoires de l’éccole polytechnique par Humboldt et Bron’s. Der Orinocco ud der Amazonenſtrom ſind auf dſe Art durch 2 Arme die dazwiſchen liegen Flüſſe. der Lauf die bifocation

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle der BBAW: Finanzierung der Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Edition: Bei dem vorliegenden Manuskript handelt es sich um ein Fragment. Es setzt in der 23. Vorlesung (23.01.1828) ein und endet mit der letzten Vorlesung am 26.04.1828.

Mehrere Blätter sind falsch gebunden: Zwei Blätter sind an einer ganz falschen Stelle, zwei weitere vertauscht und außerdem kopfstehend (Reihenfolge der Seiten im Manuskript: 141–156, 137–140, 157–414, 418, 417, 416, 415, 419–434). Die Reihenfolge der Biddigitalisate und der Transkription wurde korrigiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/134
Zitationshilfe: Libelt, Karol: Wykłady Humboldta na uniwersytecie Berlińskim: notaty prelekcyj tych po uczniu Jego Karolu Libelcie. [s. l.], [1828]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/libelt_hs6623ii_1828/134>, abgerufen am 21.11.2024.