Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Humboldt, Alexander von: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Bd. 3. Stuttgart u. a., 1850.

Bild:
<< vorherige Seite
Bestätigung erwartet". Diese Bestätigung des Geahndeten ist gar nicht eingetroffen; Beobachtungen haben einen Irrthum von 3/5 des Ganzen, d. i. von 4 Stunden, offenbart. Von dem Ringe des Saturn wird in derselben Schrift gesagt: daß "in der Anhäufung von Theilchen, welche ihn bilden, die des inwendigen Randes ihren Lauf in 10 Stunden, die des auswendigen Randes ihn in 15 Stunden verrichten". Die erste dieser Ring-Zahlen steht allein der beobachteten Rotationszeit des Planeten (10St 29' 17") zufällig nahe. Vergl. Kant, sämmtliche Werke Th. VI. 1839 S. 135 und 140.
77 (S. 524.) Laplace (Expos. du Syst. du Monde p. 43) schätzt die Abplattung 1/11. Die sonderbare Abweichung des Saturn von der sphäroidalen Figur, nach welcher William Herschel durch eine Reihe mühevoller, und noch dazu mit sehr verschiedenen Fernröhren angestellter Beobachtungen die größte Axe des Planeten nicht im Aequator selbst, sondern in einem den Aequatorial-Durchmesser unter einem Winkel von ohngefähr 45° schneidenden Durchmesser fand, ist durch Bessel nicht bestätigt, sondern irrig befunden worden.
78 (S. 524.) Arago, Annuaire pour 1842 p. 555.
79 (S. 525). Auch dieser Unterschied der Licht-Intensität des äußeren und inneren Ringes ist bereits von Dominicus Cassini angegeben worden (Mem. de l'Academie des Sciences Annee 1715 p. 13).
80 (S. 525.) Kosmos Bd. II. S. 359. Die Veröffentlichung der Entdeckung, oder vielmehr der vollständigen Erklärung aller Erscheinungen, welche Saturn und sein Ring darbieten, geschah erst vier Jahre später, im Jahr 1659, im Systema Saturnium.
81 (S. 526). Solche bergartige Unebenheiten hat neuerlichst wieder Lassell in Liverpool in einem selbstfabricirten 20füßigen Spiegeltelescop erkannt; Rep. of the British Association 1850 p. XXXV.
82 (S. 526.) Vergl. Harding's kleine Ephemeriden für 1835 S. 100 und Struve in Schum. Astr. Nachrichten No. 139 S. 389.
83 (S. 527.) Man liest in den Actis Eruditorum pro
Bestätigung erwartet“. Diese Bestätigung des Geahndeten ist gar nicht eingetroffen; Beobachtungen haben einen Irrthum von 3/5 des Ganzen, d. i. von 4 Stunden, offenbart. Von dem Ringe des Saturn wird in derselben Schrift gesagt: daß „in der Anhäufung von Theilchen, welche ihn bilden, die des inwendigen Randes ihren Lauf in 10 Stunden, die des auswendigen Randes ihn in 15 Stunden verrichten“. Die erste dieser Ring-Zahlen steht allein der beobachteten Rotationszeit des Planeten (10St 29′ 17″) zufällig nahe. Vergl. Kant, sämmtliche Werke Th. VI. 1839 S. 135 und 140.
77 (S. 524.) Laplace (Expos. du Syst. du Monde p. 43) schätzt die Abplattung 1/11. Die sonderbare Abweichung des Saturn von der sphäroidalen Figur, nach welcher William Herschel durch eine Reihe mühevoller, und noch dazu mit sehr verschiedenen Fernröhren angestellter Beobachtungen die größte Axe des Planeten nicht im Aequator selbst, sondern in einem den Aequatorial-Durchmesser unter einem Winkel von ohngefähr 45° schneidenden Durchmesser fand, ist durch Bessel nicht bestätigt, sondern irrig befunden worden.
78 (S. 524.) Arago, Annuaire pour 1842 p. 555.
79 (S. 525). Auch dieser Unterschied der Licht-Intensität des äußeren und inneren Ringes ist bereits von Dominicus Cassini angegeben worden (Mém. de l'Académie des Sciences Année 1715 p. 13).
80 (S. 525.) Kosmos Bd. II. S. 359. Die Veröffentlichung der Entdeckung, oder vielmehr der vollständigen Erklärung aller Erscheinungen, welche Saturn und sein Ring darbieten, geschah erst vier Jahre später, im Jahr 1659, im Systema Saturnium.
81 (S. 526). Solche bergartige Unebenheiten hat neuerlichst wieder Lassell in Liverpool in einem selbstfabricirten 20füßigen Spiegeltelescop erkannt; Rep. of the British Association 1850 p. XXXV.
82 (S. 526.) Vergl. Harding's kleine Ephemeriden für 1835 S. 100 und Struve in Schum. Astr. Nachrichten No. 139 S. 389.
83 (S. 527.) Man liest in den Actis Eruditorum pro
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <note xml:id="ftn620-text" prev="#ftn620" place="end" n="76"><pb facs="#f0557" n="552"/>
Bestätigung erwartet&#x201C;. Diese Bestätigung des Geahndeten ist gar nicht eingetroffen; Beobachtungen haben einen Irrthum von 3/5 des Ganzen, d. i. von 4 Stunden, offenbart. Von dem Ringe des Saturn wird in derselben Schrift gesagt: daß &#x201E;in der Anhäufung von Theilchen, welche ihn bilden, die des inwendigen Randes ihren Lauf in 10 Stunden, die des auswendigen Randes ihn in 15 Stunden verrichten&#x201C;. Die erste dieser Ring-Zahlen steht allein der beobachteten Rotationszeit des Planeten (10<hi rendition="#sup">St</hi> 29&#x2032; 17&#x2033;) zufällig nahe. Vergl. <hi rendition="#g">Kant, sämmtliche Werke</hi> Th. VI. 1839 S. 135 und 140.</note>
                <note xml:id="ftn621-text" prev="#ftn621" place="end" n="77"> (S. 524.) <hi rendition="#g">Laplace (Expos. du Syst. du Monde</hi> p. 43) schätzt die Abplattung 1/11. Die sonderbare Abweichung des Saturn von der sphäroidalen Figur, nach welcher William Herschel durch eine Reihe mühevoller, und noch dazu mit sehr verschiedenen Fernröhren angestellter Beobachtungen die größte Axe des Planeten nicht im Aequator selbst, sondern in einem den Aequatorial-Durchmesser unter einem Winkel von ohngefähr 45° schneidenden Durchmesser fand, ist durch Bessel nicht bestätigt, sondern irrig befunden worden.</note>
                <note xml:id="ftn622-text" prev="#ftn622" place="end" n="78"> (S. 524.) <hi rendition="#g">Arago, Annuaire</hi> pour 1842 p. 555.</note>
                <note xml:id="ftn623-text" prev="#ftn623" place="end" n="79"> (S. 525). Auch dieser Unterschied der Licht-Intensität des äußeren und inneren Ringes ist bereits von Dominicus Cassini angegeben worden <hi rendition="#g">(Mém. de l'Académie des Sciences</hi> Année 1715 p. 13).</note>
                <note xml:id="ftn624-text" prev="#ftn624" place="end" n="80"> (S. 525.) <hi rendition="#g">Kosmos</hi> Bd. II. S. 359. Die <hi rendition="#g">Veröffentlichung</hi> der Entdeckung, oder vielmehr der vollständigen Erklärung aller Erscheinungen, welche Saturn und sein Ring darbieten, geschah erst vier Jahre später, im Jahr 1659, im <hi rendition="#g">Systema Saturnium.</hi></note>
                <note xml:id="ftn625-text" prev="#ftn625" place="end" n="81"> (S. 526). Solche bergartige Unebenheiten hat neuerlichst wieder Lassell in Liverpool in einem selbstfabricirten 20füßigen Spiegeltelescop erkannt; <hi rendition="#g">Rep. of the British Association</hi> 1850 p. XXXV.</note>
                <note xml:id="ftn626-text" prev="#ftn626" place="end" n="82"> (S. 526.) Vergl. <hi rendition="#g">Harding's kleine Ephemeriden</hi> für 1835 S. 100 und <hi rendition="#g">Struve</hi> in <hi rendition="#g">Schum. Astr. Nachrichten</hi> No. 139 S. 389.</note>
                <note xml:id="ftn627-text" prev="#ftn627" place="end" n="83"> (S. 527.) Man liest in den <hi rendition="#g">Actis Eruditorum</hi> pro
</note>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[552/0557] ⁷⁶ Bestätigung erwartet“. Diese Bestätigung des Geahndeten ist gar nicht eingetroffen; Beobachtungen haben einen Irrthum von 3/5 des Ganzen, d. i. von 4 Stunden, offenbart. Von dem Ringe des Saturn wird in derselben Schrift gesagt: daß „in der Anhäufung von Theilchen, welche ihn bilden, die des inwendigen Randes ihren Lauf in 10 Stunden, die des auswendigen Randes ihn in 15 Stunden verrichten“. Die erste dieser Ring-Zahlen steht allein der beobachteten Rotationszeit des Planeten (10St 29′ 17″) zufällig nahe. Vergl. Kant, sämmtliche Werke Th. VI. 1839 S. 135 und 140. ⁷⁷ (S. 524.) Laplace (Expos. du Syst. du Monde p. 43) schätzt die Abplattung 1/11. Die sonderbare Abweichung des Saturn von der sphäroidalen Figur, nach welcher William Herschel durch eine Reihe mühevoller, und noch dazu mit sehr verschiedenen Fernröhren angestellter Beobachtungen die größte Axe des Planeten nicht im Aequator selbst, sondern in einem den Aequatorial-Durchmesser unter einem Winkel von ohngefähr 45° schneidenden Durchmesser fand, ist durch Bessel nicht bestätigt, sondern irrig befunden worden. ⁷⁸ (S. 524.) Arago, Annuaire pour 1842 p. 555. ⁷⁹ (S. 525). Auch dieser Unterschied der Licht-Intensität des äußeren und inneren Ringes ist bereits von Dominicus Cassini angegeben worden (Mém. de l'Académie des Sciences Année 1715 p. 13). ⁸⁰ (S. 525.) Kosmos Bd. II. S. 359. Die Veröffentlichung der Entdeckung, oder vielmehr der vollständigen Erklärung aller Erscheinungen, welche Saturn und sein Ring darbieten, geschah erst vier Jahre später, im Jahr 1659, im Systema Saturnium. ⁸¹ (S. 526). Solche bergartige Unebenheiten hat neuerlichst wieder Lassell in Liverpool in einem selbstfabricirten 20füßigen Spiegeltelescop erkannt; Rep. of the British Association 1850 p. XXXV. ⁸² (S. 526.) Vergl. Harding's kleine Ephemeriden für 1835 S. 100 und Struve in Schum. Astr. Nachrichten No. 139 S. 389. ⁸³ (S. 527.) Man liest in den Actis Eruditorum pro

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Posner Collection: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-09T11:04:31Z)
Moritz Bodner: Erstellung bzw. Korrektur der griechischen Textpassagen (2013-04-18T11:04:31Z)



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_kosmos03_1850
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_kosmos03_1850/557
Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Bd. 3. Stuttgart u. a., 1850, S. 552. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_kosmos03_1850/557>, abgerufen am 23.12.2024.