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Hufeland, Otto: Vorlesungen über physicalische Geographie von A. v. Humboldt. [G]eschrieben im Sommer 1829 durch Otto Hufeland. [Berlin], [ca. 1829]. [= Abschrift einer Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.]

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nachher hatte Olbers in Bremen das Glück einen zweiten planetari-
schen Weltkörper zwischen Mars und Jupiter aufzufinden, den er
Pallas nannte. Am 1 Septbr 1804 entdeckte Professor Harding zu Li-
lienthal einen dritten neuen Planeten ungefähr in demselben
mittlern Abstande von der Sonne, als Ceres und Pallas. Man hat ihn
Juno genannt. Endlich hat Olbers am 29 Maerz 1807 abermals ei-
nen vierten Planeten zwischen Mars und Jupiter entdeckt, der den
Namen Vesta erhielt. (Seitdem, bis 1850, noch 11 Planeten entdeckt)

Ausser den nunmehr bekannten Haupt- und Neben-Planeten gibt es im
weiten Reiche unserer Sonne noch eine ungleich größere Anzahl an-
derer Weltkörper, welche mehrentheils in langen eliptischen Bahnen
sich um die Sonne wälzen. Dieß sind die Cometen. Ueber diese hat
sich neuerlich die Meinung der Astronomen sehr geändert. Jener Ge-
danke, daß sie ein Planetensystem mit dem andern verbinden,
ist ganz verschwunden; man nimmt jetzt an, daß keine ihrer Bahnen
über den Uranus, ja nicht einmal über den Saturn hinausgehen.
Man hat bis jetzt von solchen Cometen, welche zwischen der Sonne
und der Erde durchgehen, 400 beobachtet; rechnen wir aber alle dazu,
welche ausserhalb der Erde ihre Bahnen ziehen, so kann ihre Zahl leicht
auf einige 100000 gesteigert werden, welche alle zu unserm Planeten-
system gehören. Die wichtigste Entdeckung in dieser Hinsicht machte
in der neusten Zeit unser Astronom Enke. Er berechnete die Bahn
eines Cometen, der in 31/2 Jahr seinen Umlauf um die Sonne vollenden
mußte. Bei seinem letzten Erscheinen hatte er sein Wiedererscheinen
genau vorhergesagt und man entdeckte ihn zuerst in Paramatta

nachher hatte Olbers in Bremen das Glück einen zweiten planetari-
schen Weltkörper zwischen Mars und Jupiter aufzufinden, den er
Pallas nannte. Am 1 Septbr 1804 entdeckte Professor Harding zu Li-
lienthal einen dritten neuen Planeten ungefähr in demselben
mittlern Abstande von der Sonne, als Ceres und Pallas. Man hat ihn
Juno genannt. Endlich hat Olbers am 29 Maerz 1807 abermals ei-
nen vierten Planeten zwischen Mars und Jupiter entdeckt, der den
Namen Vesta erhielt. (Seitdem, bis 1850, noch 11 Planeten entdeckt)

Ausser den nunmehr bekañten Haupt- und Neben-Planeten gibt es im
weiten Reiche unserer Sonne noch eine ungleich größere Anzahl an-
derer Weltkörper, welche mehrentheils in langen eliptischen Bahnen
sich um die Sonne wälzen. Dieß sind die Cometen. Ueber diese hat
sich neuerlich die Meinung der Astronomen sehr geändert. Jener Ge-
danke, daß sie ein Planetensystem mit dem andern verbinden,
ist ganz verschwunden; man nim̃t jetzt an, daß keine ihrer Bahnen
über den Uranus, ja nicht einmal über den Saturn hinausgehen.
Man hat bis jetzt von solchen Cometen, welche zwischen der Sonne
und der Erde durchgehen, 400 beobachtet; rechnen wir aber alle dazu,
welche ausserhalb der Erde ihre Bahnen ziehen, so kañ ihre Zahl leicht
auf einige 100000 gesteigert werden, welche alle zu unserm Planeten-
system gehören. Die wichtigste Entdeckung in dieser Hinsicht machte
in der neusten Zeit unser Astronom Enke. Er berechnete die Bahn
eines Cometen, der in 3½ Jahr seinen Umlauf um die Soñe vollenden
mußte. Bei seinem letzten Erscheinen hatte er sein Wiedererscheinen
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[15/0019] nachher hatte Olbers in Bremen das Glück einen zweiten planetari- schen Weltkörper zwischen Mars und Jupiter aufzufinden, den er Pallas nannte. Am 1 Septbr 1804 entdeckte Professor Harding zu Li- lienthal einen dritten neuen Planeten ungefähr in demselben mittlern Abstande von der Sonne, als Ceres u Pallas. Man hat ihn Juno genannt. Endlich hat Olbers am 29 Maerz 1807 abermals ei- nen vierten Planeten zwischen Mars u Jupiter entdeckt, der den Namen Vesta erhielt. (Seitdem, bis 1850, noch 11 Planeten entdeckt) Ausser den nunmehr bekañten Haupt u Neben Planeten gibt es im weiten Reiche unserer Sonne noch eine ungleich größere Anzahl an- derer Weltkörper, welche mehrentheils in langen eliptischen Bahnen sich um die Sonne wälzen. Dieß sind die Cometen. Ueber diese hat sich neuerlich die Meinung der Astronomen sehr geändert. Jener Ge- danke, daß sie ein Planetensystem mit dem andern verbinden, ist ganz verschwunden; man nim̃t jetzt an, daß keine ihrer Bahnen über den Uranus, ja nicht einmal über den Saturn hinausgehen. Man hat bis jetzt von solchen Cometen, welche zwischen der Sonne u der Erde durchgehen, 400 beobachtet; rechnen wir aber alle dazu, welche ausserhalb der Erde ihre Bahnen ziehen, so kañ ihre Zahl leicht auf einige 100000 gesteigert werden, welche alle zu unserm Planeten- system gehören. Die wichtigste Entdeckung in dieser Hinsicht machte in der neusten Zeit unser Astronom Enke. Er berechnete die Bahn eines Cometen, der in 3½ Jahr seinen Umlauf um die Soñe vollenden mußte. Bei seinem letzten Erscheinen hatte er sein Wiedererscheinen genau vorhergesagt und man entdeckte ihn zuerst in Paramatta

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Tina Krell, Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Nalan Lom: Bilddigitalisierung

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Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription von [N. N.]: Physikalische Geographie. Vorgetragen von Alexander von Humboldt. [Berlin], [1827/28] anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert.

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Zitationshilfe: Hufeland, Otto: Vorlesungen über physicalische Geographie von A. v. Humboldt. [G]eschrieben im Sommer 1829 durch Otto Hufeland. [Berlin], [ca. 1829]. [= Abschrift einer Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.], S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_privatbesitz_1829/19>, abgerufen am 23.12.2024.