Hufeland, Otto: Vorlesungen über physicalische Geographie von A. v. Humboldt. [G]eschrieben im Sommer 1829 durch Otto Hufeland. [Berlin], [ca. 1829]. [= Abschrift einer Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.]aufgestellt, daß, da besonders verlöschendes Licht farbig erscheint, diese Auffallend ist die Schnelligkeit, mit welcher sich diese mehrfachen Sonnen Eine merkwürdige Erscheinung am südlichen Himmel sind die sogenann- aufgestellt, daß, da besonders verlöschendes Licht farbig erscheint, diese Auffallend ist die Schnelligkeit, mit welcher sich diese mehrfachen Soñen Eine merkwürdige Erscheinung am südlichen Himmel sind die sogenañ- <TEI> <text> <body> <div type="session" n="1"> <p><pb facs="#f0015" n="11"/> aufgestellt, daß, da besonders verlöschendes Licht farbig erscheint, diese<lb/> Körper verlöschende, in der Abnahme des Lichtprozesses begriffen sein<lb/> mögten. Auf keinen Fall kann man ihnen planetarisches Licht zuschrei-<lb/> ben, sie müssen selbstleuchtend sein, da reflectirtes Licht in so uner-<lb/> meßlicher Ferne nicht sichtbar sein würde.</p><lb/> <p>Auffallend ist die Schnelligkeit, mit welcher sich diese mehrfachen Soñen<lb/> bewegen. <hi rendition="#aq"><persName ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118510215 http://d-nb.info/gnd/118510215">Bessel</persName></hi> hat im Schwan einen Doppelstern entdeckt, dessen Fort-<lb/> rücken schon nach 6 Monaten sichtbar war. Auch ist zu erwähnen, daß<lb/> die Bewegung mancher Doppelsterne von Osten nach Westen geht, im<lb/> Gegensatze zu unserem System, wo alle Bewegung von Westen nach<lb/> Osten fortrückt.</p><lb/> <p>Eine merkwürdige Erscheinung am südlichen Himmel sind die sogenañ-<lb/> ten <hi rendition="#aq #u">Magellanischen Wolken</hi>, deren lichtgebende Dünste jeden Abend<lb/> in der Nähe des Südpols sichtbar werden. Diesen entgegengesetzt sind<lb/> jene räthselhaften, von Sternen entblößten schwarzen Stellen, unpoe-<lb/> tisch <hi rendition="#u">Kohlensäcke</hi> <hi rendition="#aq">coal bags</hi> genañt, die ich ebenfalls in der südlichen<lb/> Hemisphäre mehrmals beobachtet habe. Die eine dieser Stellen er-<lb/> scheint in der Spitze des südlichen Kreuzes, an der Eiche <hi rendition="#aq">Carl II</hi>, nahe<lb/> am Südpol. Auffallend ist, daß die durch meteorologische Instrumente<lb/> bemerkbare Veränderung der At<del rendition="#s">h</del>mosphäre auf das Sichtbarwerden<lb/> dieser Flecken keinen Einfluß zu haben scheint. In jenen Nächten, weñ<lb/> die übrigen Gestirne im schönsten Glanze leuchteten, waren die dunkeln<lb/> Stellen oft nicht sichtbar, und erschienen dagegen, <choice><orig>weñ gleich</orig><reg resp="#TK">weñgleich</reg></choice> das<lb/> Hygrometer anzeigte, daß die Luft stark mit Dünsten angefüllt<lb/> sei. Man hat diese Erscheinung aus dem Contrast herleiten wollen,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [11/0015]
aufgestellt, daß, da besonders verlöschendes Licht farbig erscheint, diese
Körper verlöschende, in der Abnahme des Lichtprozesses begriffen sein
mögten. Auf keinen Fall kann man ihnen planetarisches Licht zuschrei-
ben, sie müssen selbstleuchtend sein, da reflectirtes Licht in so uner-
meßlicher Ferne nicht sichtbar sein würde.
Auffallend ist die Schnelligkeit, mit welcher sich diese mehrfachen Soñen
bewegen. Bessel hat im Schwan einen Doppelstern entdeckt, dessen Fort-
rücken schon nach 6 Monaten sichtbar war. Auch ist zu erwähnen, daß
die Bewegung mancher Doppelsterne von Osten nach Westen geht, im
Gegensatze zu unserem System, wo alle Bewegung von Westen nach
Osten fortrückt.
Eine merkwürdige Erscheinung am südlichen Himmel sind die sogenañ-
ten Magellanischen Wolken, deren lichtgebende Dünste jeden Abend
in der Nähe des Südpols sichtbar werden. Diesen entgegengesetzt sind
jene räthselhaften, von Sternen entblößten schwarzen Stellen, unpoe-
tisch Kohlensäcke coal bags genañt, die ich ebenfalls in der südlichen
Hemisphäre mehrmals beobachtet habe. Die eine dieser Stellen er-
scheint in der Spitze des südlichen Kreuzes, an der Eiche Carl II, nahe
am Südpol. Auffallend ist, daß die durch meteorologische Instrumente
bemerkbare Veränderung der Atmosphäre auf das Sichtbarwerden
dieser Flecken keinen Einfluß zu haben scheint. In jenen Nächten, weñ
die übrigen Gestirne im schönsten Glanze leuchteten, waren die dunkeln
Stellen oft nicht sichtbar, und erschienen dagegen, weñ gleich das
Hygrometer anzeigte, daß die Luft stark mit Dünsten angefüllt
sei. Man hat diese Erscheinung aus dem Contrast herleiten wollen,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christian Thomas: Herausgeber
Tina Krell, Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Humboldt-Universität zu Berlin: Projektträger
A. M. Celâl Şengör: Besitz
Nalan Lom: Bilddigitalisierung
Weitere Informationen:Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription von [N. N.]: Physikalische Geographie. Vorgetragen von Alexander von Humboldt. [Berlin], [1827/28] anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |