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Hufeland, Otto: Vorlesungen über physicalische Geographie von A. v. Humboldt. [G]eschrieben im Sommer 1829 durch Otto Hufeland. [Berlin], [ca. 1829]. [= Abschrift einer Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.]

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würdig geworden durch die wichtigsten Entdeckungen über den Magnetis-
mus, dessen Identität mit der Electricität die berühmten Versuche von
Oerstedt wahrscheinlich gemacht haben. Wenn ich zuvor die physiologi-
schen und chemischen Wirkungen anführte, welche ein stetiger Strom
von Electricität in der Voltaschen Säule hervorbringt, indem er
durch lebende Körper oder leitende Flüssigkeiten hindurchgeht, welche
trennbare Grundstoffe enthalten, so hat Oerstedt an diesem Strom noch
ein anderes Vermögen entdeckt. Wenn maner nehmlich Metalle, wel-
cher Art sie auch sein mögen, durchläuft, so ertheilt er ihnen momen-
tan die magnetische Kraft und macht sie fähig, weiches unmagne-
tisirtes Eisen anzuziehen. - Wenn man den Voltaschen Kreis durch
einen Metalldrath schließt, so entsteht in diesem Drath, der nun
die electrische Berührung zwischen beiden Metallen bewirkt, eine
electrische Spannung. Der Drath wird dabei magnetisch und verän-
dert die Lage einer in seine Nähe gebrachten Magnetnadel.
Aber diese Veränderung in der Richtung der Magnetnadel ist
oberhalb und unterhalb des Draths verschieden. Die magnetische
Polarität ist der Art, daß, wenn sie kräftig genug ist, die Wir-
kung des Erdmagnetismus auf die Nadel zu überwinden, diese
in eine Stellung versetzt wird, daß sie mit dem Drath rechte
Winkel bildet, so daß die nach Nord und Süd gerichtete Nadel
unterhalb des Draths nach West, oberhalb desselben nach Ost ab-
weicht. -

Ampere hat dieser Beobachtung noch hinzugefügt, daß, wenn zwei
Dräthe einander anziehen, welche galvanische Paare entladen,
in denen die Electricität nach derselben Richtung strömt, aber
einander abstossen, wenn die Electricität in entgegengesetz-
ter Richtung strömt. Der ausladende Drath wird von einem
ihm genäherten Magnet auf der einen Seite angezogen, auf der

würdig geworden durch die wichtigsten Entdeckungen über den Magnetis-
mus, dessen Identität mit der Electricität die berühmten Versuche von
Oerstedt wahrscheinlich gemacht haben. Wenn ich zuvor die physiologi-
schen und chemischen Wirkungen anführte, welche ein stetiger Strom
von Electricität in der Voltaschen Säule hervorbringt, indem er
durch lebende Körper oder leitende Flüssigkeiten hindurchgeht, welche
treñbare Grundstoffe enthalten, so hat Oerstedt an diesem Strom noch
ein anderes Vermögen entdeckt. Weñ maner nehmlich Metalle, wel-
cher Art sie auch sein mögen, durchläuft, so ertheilt er ihnen momen-
tan die magnetische Kraft und macht sie fähig, weiches unmagne-
tisirtes Eisen anzuziehen. – Weñ man den Voltaschen Kreis durch
einen Metalldrath schließt, so entsteht in diesem Drath, der nun
die electrische Berührung zwischen beiden Metallen bewirkt, eine
electrische Spañung. Der Drath wird dabei magnetisch und verän-
dert die Lage einer in seine Nähe gebrachten Magnetnadel.
Aber diese Veränderung in der Richtung der Magnetnadel ist
oberhalb und unterhalb des Draths verschieden. Die magnetische
Polarität ist der Art, daß, weñ sie kräftig genug ist, die Wir-
kung des Erdmagnetismus auf die Nadel zu überwinden, diese
in eine Stellung versetzt wird, daß sie mit dem Drath rechte
Winkel bildet, so daß die nach Nord und Süd gerichtete Nadel
unterhalb des Draths nach West, oberhalb desselben nach Ost ab-
weicht. –

Ampere hat dieser Beobachtung noch hinzugefügt, daß, weñ zwei
Dräthe einander anziehen, welche galvanische Paare entladen,
in denen die Electricität nach derselben Richtung strömt, aber
einander abstossen, weñ die Electricität in entgegengesetz-
ter Richtung strömt. Der ausladende Drath wird von einem
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[119/0123] würdig geworden durch die wichtigsten Entdeckungen über den Magnetis- mus, dessen Identität mit der Electricität die berühmten Versuche von Oerstedt wahrscheinlich gemacht haben. Wenn ich zuvor die physiologi- schen u chemischen Wirkungen anführte, welche ein stetiger Strom von Electricität in der Voltaschen Säule hervorbringt, indem er durch lebende Körper oder leitende Flüssigkeiten hindurchgeht, welche treñbare Grundstoffe enthalten, so hat Oerstedt an diesem Strom noch ein anderes Vermögen entdeckt. Weñ er nehmlich Metalle, wel- cher Art sie auch sein mögen, durchläuft, so ertheilt er ihnen momen- tan die magnetische Kraft u macht sie fähig, weiches unmagne- tisirtes Eisen anzuziehen. – Weñ man den Voltaschen Kreis durch einen Metalldrath schließt, so entsteht in diesem Drath, der nun die electrische Berührung zwischen beiden Metallen bewirkt, eine electrische Spañung. Der Drath wird dabei magnetisch u verän- dert die Lage einer in seine Nähe gebrachten Magnetnadel. Aber diese Veränderung in der Richtung der Magnetnadel ist oberhalb u unterhalb des Draths verschieden. Die magnetische Polarität ist der Art, daß, weñ sie kräftig genug ist, die Wir- kung des Erdmagnetismus auf die Nadel zu überwinden, diese in eine Stellung versetzt wird, daß sie mit dem Drath rechte Winkel bildet, so daß die nach Nord u Süd gerichtete Nadel unterhalb des Draths nach West, oberhalb desselben nach Ost ab- weicht. – Ampere hat dieser Beobachtung noch hinzugefügt, daß zwei Dräthe einander anziehen, welche galvanische Paare entladen, in denen die Electricität nach derselben Richtung strömt, aber einander abstossen, weñ die Electricität in entgegengesetz- ter Richtung strömt. Der ausladende Drath wird von einem ihm genäherten Magnet auf der einen Seite angezogen, auf der

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Tina Krell, Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Nalan Lom: Bilddigitalisierung

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Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription von [N. N.]: Physikalische Geographie. Vorgetragen von Alexander von Humboldt. [Berlin], [1827/28] anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert.

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Zitationshilfe: Hufeland, Otto: Vorlesungen über physicalische Geographie von A. v. Humboldt. [G]eschrieben im Sommer 1829 durch Otto Hufeland. [Berlin], [ca. 1829]. [= Abschrift einer Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.], S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_privatbesitz_1829/123>, abgerufen am 23.12.2024.