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Hufeland, Otto: Vorlesungen über physicalische Geographie von A. v. Humboldt. [G]eschrieben im Sommer 1829 durch Otto Hufeland. [Berlin], [ca. 1829]. [= Abschrift einer Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.]

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Spuren in allen gleichzeitigen Schriftstellern. Zwei Bücher jedoch sind als
besonders reichhaltig anzuführen für denjenigen, der sich einen Begriff
machen will von den Umwälzungen in den wissenschaftlichen Ansichten,
welche als Folge dieser großen Begebenheit zu betrachten sind. Acosta's
Naturgeschichte ist für die Geographie besonders wichtig, wogegen Pet.
Mart. de Anghiera
vorzüglich die climatischen Verhältnisse berücksich-
tigt. Letzterer, ein Geheimschreiber Carl V. hatte den Columbus persönlich
gekannt und von ihm ist uns ein Brief aufbehalten vom Jahre 1493,
in dem er mit gleicher Lebendigkeit und Würde des Ausdrucks den
Eindruck schildert, welchen die Nachrichten von dem Umfange und der Wich-
tigkeit der großen Entdeckungen auf ihn und seine Freunde gemacht
hatten.

Daß um dieselbe Zeit die ergraute scholastisch-dogmatische Philosophie,
welche jeder freieren Untersuchung die lästigsten Fesseln angelegt hatte,
einer reinern Naturanschauung weichen mußte, ist unstreitig mehr
dem fortrückenden Geiste der Zeit, als dem Einflusse einzelner Män-
ner zuzuschreiben; doch verdienen hier drei derselben genannt zu
werden, deren Wirken und Schriften von dem entschiedensten Einflusse
waren. Giordano Bruno, ein Pantheist, der sich zuerst das copernicani-
sche System aneignete, zu London, Paris und Wittenberg Naturwissenschaf-
ten lehrte und das sonderbare Schicksal hatte, von Calvin verketzert und
von der Inquisition in Venedig verbrannt zu werden. - der Kanzler
Baco von Verulam, einer der ausgezeichnetsten Geister, deren ein Zeit-
alter sich zu rühmen hat, der es fühlte und darthat, daß in allen
Zweigen der positiven Wissenschaft, der einzige Weg zur Wahrheit
die Beobachtung der Natur sei. - der Italiener Campanella, der
durch Beobachtungen und Versuche sich um die Wissenschaft ganz
besonders verdient gemacht hat. -

Spuren in allen gleichzeitigen Schriftstellern. Zwei Bücher jedoch sind als
besonders reichhaltig anzuführen für denjenigen, der sich einen Begriff
machen will von den Umwälzungen in den wissenschaftlichen Ansichten,
welche als Folge dieser großen Begebenheit zu betrachten sind. Acosta’s
Naturgeschichte ist für die Geographie besonders wichtig, wogegen Pet.
Mart. de Anghiera
vorzüglich die climatischen Verhältnisse berücksich-
tigt. Letzterer, ein Geheimschreiber Carl V. hatte den Columbus persönlich
gekañt und von ihm ist uns ein Brief aufbehalten vom Jahre 1493,
in dem er mit gleicher Lebendigkeit und Würde des Ausdrucks den
Eindruck schildert, welchen die Nachrichten von dem Umfange und der Wich-
tigkeit der großen Entdeckungen auf ihn und seine Freunde gemacht
hatten.

Daß um dieselbe Zeit die ergraute scholastisch-dogmatische Philosophie,
welche jeder freieren Untersuchung die lästigsten Fesseln angelegt hatte,
einer reinern Naturanschauung weichen mußte, ist unstreitig mehr
dem fortrückenden Geiste der Zeit, als dem Einflusse einzelner Män-
ner zuzuschreiben; doch verdienen hier drei derselben genannt zu
werden, deren Wirken und Schriften von dem entschiedensten Einflusse
waren. Giordano Bruno, ein Pantheist, der sich zuerst das copernicani-
sche System aneignete, zu London, Paris und Wittenberg Naturwissenschaf-
ten lehrte und das sonderbare Schicksal hatte, von Calvin verketzert und
von der Inquisition in Venedig verbrañt zu werden. – der Kanzler
Baco von Verulam, einer der ausgezeichnetsten Geister, deren ein Zeit-
alter sich zu rühmen hat, der es fühlte und darthat, daß in allen
Zweigen der positiven Wissenschaft, der einzige Weg zur Wahrheit
die Beobachtung der Natur sei. – der Italiener Campanella, der
durch Beobachtungen und Versuche sich um die Wissenschaft ganz
besonders verdient gemacht hat. –

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Tina Krell, Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
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Dieses Werk wurde auf der Grundlage der Transkription von [N. N.]: Physikalische Geographie. Vorgetragen von Alexander von Humboldt. [Berlin], [1827/28] anhand der Vorlage geprüft und korrigiert, nach XML/TEI P5 konvertiert und gemäß dem DTA-Basisformat kodiert.

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  • I/J: Lautwert transkribiert



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Zitationshilfe: Hufeland, Otto: Vorlesungen über physicalische Geographie von A. v. Humboldt. [G]eschrieben im Sommer 1829 durch Otto Hufeland. [Berlin], [ca. 1829]. [= Abschrift einer Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Sing-Akademie zu Berlin, 6.12.1827–27.3.1828.], S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hufeland_privatbesitz_1829/115>, abgerufen am 23.12.2024.