Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Helmholtz, Hermann von: Theorie der Luftschwingungen in Röhren mit offenen Enden. In: Journal für die reine und angewandte Mathematik 57 (1860), Heft 1, S. 1-72.

Bild:
<< vorherige Seite

Helmholtz, über Luftschwingungen in offenen Röhren.
In dem Folgenden nehmen wir an, dass die Geschwindigkeiten und Aenderun-
gen der Dichtigkeit verschwindend klein seien. Setzen wir
,
so betrachten wir also P, h, sämmtliche Differentialquotienten von h, P und Ph
als unendlich kleine Grössen, und vernachlässigen ihre höheren Potenzen. Dann
werden die beiden Gleichungen (1d.) und (1e.), indem man setzt,
(1f.) ,
(1g.) .
Indem man die erste Gleichung nach t differentiirt, kann man h aus beiden
eliminiren *) und erhält
(2.) .

Wir wollen im Folgenden nur Fälle behandeln, wo wir es mit einem
einzigen gleichmässig anhaltenden Tone von n Schwingungen in der Zeitein-
heit zu thun haben, und also Ph von der Form ist:
(2a.) ,
wo Ps' und Ps" Functionen von x, y, z sind. Dabei kann die Gleichung (2.)
nur bestehen, wenn auch P von der Form ist:
(2b.) .

Es zerfällt dann die Gleichung (2.) in die folgenden beiden:

(3.),,
wo
(3a.) ,
und l die Wellenlänge ist.


*) Ich bemerke hier noch, dass diese Elimination von h auch an den unverkürzten
Gleichungen (1d.) und (1e.) vollzogen werden kann, und dass man die Eliminationsglei-
chung, welche von der dritten Dimension in Bezug auf Ph und seine Differentialquotienten
ist, ebenfalls mit Hülfe der hier folgenden Theoreme durch eine nach Sinus und Cosinus
der Zeit fortlaufende Reihe integriren kann, deren Glieder von nter Dimension der kleinen
Grössen den Combinationstönen nter Ordnung der primär angegebenen Töne entsprechen.

Helmholtz, über Luftschwingungen in offenen Röhren.
In dem Folgenden nehmen wir an, daſs die Geschwindigkeiten und Aenderun-
gen der Dichtigkeit verschwindend klein seien. Setzen wir
,
so betrachten wir also P, h, sämmtliche Differentialquotienten von h, P und Φ
als unendlich kleine Gröſsen, und vernachlässigen ihre höheren Potenzen. Dann
werden die beiden Gleichungen (1d.) und (1e.), indem man setzt,
(1f.) ,
(1g.) .
Indem man die erste Gleichung nach t differentiirt, kann man h aus beiden
eliminiren *) und erhält
(2.) .

Wir wollen im Folgenden nur Fälle behandeln, wo wir es mit einem
einzigen gleichmäſsig anhaltenden Tone von n Schwingungen in der Zeitein-
heit zu thun haben, und also Φ von der Form ist:
(2a.) ,
wo Ψ' und Ψ″ Functionen von x, y, z sind. Dabei kann die Gleichung (2.)
nur bestehen, wenn auch P von der Form ist:
(2b.) .

Es zerfällt dann die Gleichung (2.) in die folgenden beiden:

(3.),,
wo
(3a.) ,
und λ die Wellenlänge ist.


*) Ich bemerke hier noch, daſs diese Elimination von h auch an den unverkürzten
Gleichungen (1d.) und (1e.) vollzogen werden kann, und daſs man die Eliminationsglei-
chung, welche von der dritten Dimension in Bezug auf Φ und seine Differentialquotienten
ist, ebenfalls mit Hülfe der hier folgenden Theoreme durch eine nach Sinus und Cosinus
der Zeit fortlaufende Reihe integriren kann, deren Glieder von nter Dimension der kleinen
Gröſsen den Combinationstönen nter Ordnung der primär angegebenen Töne entsprechen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0024" n="14"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Helmholtz</hi>, über Luftschwingungen in offenen Röhren.</hi></fw><lb/>
In dem Folgenden nehmen wir an, da&#x017F;s die Geschwindigkeiten und Aenderun-<lb/>
gen der Dichtigkeit verschwindend klein seien. Setzen wir<lb/><formula notation="TeX">h = h_0(1 + \mathfrak{h})</formula>,<lb/>
so betrachten wir also <hi rendition="#b"><hi rendition="#i">P,</hi></hi> <hi rendition="#fr">h</hi>, sämmtliche Differentialquotienten von <hi rendition="#fr">h</hi>, <hi rendition="#b"><hi rendition="#i">P</hi></hi> und &#x03A6;<lb/>
als unendlich kleine Grö&#x017F;sen, und vernachlässigen ihre höheren Potenzen. Dann<lb/>
werden die beiden Gleichungen (1<hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">d</hi></hi>.) und (1<hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">e</hi></hi>.), indem man <formula notation="TeX">b^2vh_0^{v-1}=a^2</formula> setzt,<lb/>
(1<hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">f</hi></hi>.) <formula notation="TeX">P - a^2\mathfrak{h} = \frac{d\Phi}{dt}</formula>,<lb/>
(1<hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">g</hi></hi>.) <formula notation="TeX">0 = \frac{d\mathfrak{h}}{dt} + \frac{d^2\Phi}{dx^2} + \frac{d^2\Phi}{dy^2} + \frac{d^2\Phi}{dz^2}</formula>.<lb/>
Indem man die erste Gleichung nach <hi rendition="#b"><hi rendition="#i">t</hi></hi> differentiirt, kann man <hi rendition="#fr">h</hi> aus beiden<lb/>
eliminiren <note place="foot" n="*)">Ich bemerke hier noch, da&#x017F;s diese Elimination von <hi rendition="#b"><hi rendition="#i">h</hi></hi> auch an den unverkürzten<lb/>
Gleichungen (1<hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">d</hi></hi>.) und (1<hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">e</hi></hi>.) vollzogen werden kann, und da&#x017F;s man die Eliminationsglei-<lb/>
chung, welche von der dritten Dimension in Bezug auf &#x03A6; und seine Differentialquotienten<lb/>
ist, ebenfalls mit Hülfe der hier folgenden Theoreme durch eine nach Sinus und Cosinus<lb/>
der Zeit fortlaufende Reihe integriren kann, deren Glieder von <hi rendition="#b"><hi rendition="#i">n</hi></hi><hi rendition="#sup">ter</hi> Dimension der kleinen<lb/>
Grö&#x017F;sen den Combinationstönen <hi rendition="#b"><hi rendition="#i">n</hi></hi><hi rendition="#sup">ter</hi> Ordnung der primär angegebenen Töne entsprechen.</note> und erhält<lb/>
(2.) <formula notation="TeX">0 = \frac{dP}{dt}-\frac{d^2\Phi}{dt^2} + a^2\left[\frac{d^2\Phi}{dx^2} + \frac{d^2\Phi}{dy^2} + \frac{d^2\Phi}{dz^2}\right]</formula>.</p><lb/>
          <p>Wir wollen im Folgenden nur Fälle behandeln, wo wir es mit einem<lb/>
einzigen gleichmä&#x017F;sig anhaltenden Tone von <hi rendition="#b"><hi rendition="#i">n</hi></hi> Schwingungen in der Zeitein-<lb/>
heit zu thun haben, und also &#x03A6; von der Form ist:<lb/>
(2<hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">a</hi></hi>.) <formula notation="TeX">\Phi = \Psi'\cos (2\pi nt) + \Psi''\sin (2\pi nt)</formula>,<lb/>
wo &#x03A8;' und &#x03A8;&#x2033; Functionen von <hi rendition="#b"><hi rendition="#i">x, y, z</hi></hi> sind. Dabei kann die Gleichung (2.)<lb/>
nur bestehen, wenn auch <hi rendition="#b"><hi rendition="#i">P</hi></hi> von der Form ist:<lb/>
(2<hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">b</hi></hi>.) <formula notation="TeX">\frac{n}{2a^2}P = -q''\cos (2\pi nt) + q'\sin (2\pi nt)</formula>.</p><lb/>
          <p>Es zerfällt dann die Gleichung (2.) in die folgenden beiden:<lb/><list><item>(3.)<list rendition="#leftBraced"><item><formula notation="TeX">0 = 4\pi q' + k^2\Psi' + \frac{d^2\Psi'}{dx^2} + \frac{d^2\Psi'}{dy^2} + \frac{d^2\Psi'}{dz^2}</formula>,</item><item><formula notation="TeX">0 = 4\pi q'' + k^2\Psi'' + \frac{d^2\Psi''}{dx^2} + \frac{d^2\Psi''}{dy^2} + \frac{d^2\Psi''}{dz^2}</formula>,</item></list></item></list><lb/>
wo<lb/>
(3<hi rendition="#i"><hi rendition="#sup">a</hi></hi>.) <formula notation="TeX">k = \frac{2\pi n}{a} = \frac{2\pi}{\lambda}</formula>,<lb/>
und &#x03BB; die Wellenlänge ist.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[14/0024] Helmholtz, über Luftschwingungen in offenen Röhren. In dem Folgenden nehmen wir an, daſs die Geschwindigkeiten und Aenderun- gen der Dichtigkeit verschwindend klein seien. Setzen wir [FORMEL], so betrachten wir also P, h, sämmtliche Differentialquotienten von h, P und Φ als unendlich kleine Gröſsen, und vernachlässigen ihre höheren Potenzen. Dann werden die beiden Gleichungen (1d.) und (1e.), indem man [FORMEL] setzt, (1f.) [FORMEL], (1g.) [FORMEL]. Indem man die erste Gleichung nach t differentiirt, kann man h aus beiden eliminiren *) und erhält (2.) [FORMEL]. Wir wollen im Folgenden nur Fälle behandeln, wo wir es mit einem einzigen gleichmäſsig anhaltenden Tone von n Schwingungen in der Zeitein- heit zu thun haben, und also Φ von der Form ist: (2a.) [FORMEL], wo Ψ' und Ψ″ Functionen von x, y, z sind. Dabei kann die Gleichung (2.) nur bestehen, wenn auch P von der Form ist: (2b.) [FORMEL]. Es zerfällt dann die Gleichung (2.) in die folgenden beiden: (3.)[FORMEL], [FORMEL], wo (3a.) [FORMEL], und λ die Wellenlänge ist. *) Ich bemerke hier noch, daſs diese Elimination von h auch an den unverkürzten Gleichungen (1d.) und (1e.) vollzogen werden kann, und daſs man die Eliminationsglei- chung, welche von der dritten Dimension in Bezug auf Φ und seine Differentialquotienten ist, ebenfalls mit Hülfe der hier folgenden Theoreme durch eine nach Sinus und Cosinus der Zeit fortlaufende Reihe integriren kann, deren Glieder von nter Dimension der kleinen Gröſsen den Combinationstönen nter Ordnung der primär angegebenen Töne entsprechen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/helmholtz_luftschwingungen_1860
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/helmholtz_luftschwingungen_1860/24
Zitationshilfe: Helmholtz, Hermann von: Theorie der Luftschwingungen in Röhren mit offenen Enden. In: Journal für die reine und angewandte Mathematik 57 (1860), Heft 1, S. 1-72, hier S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/helmholtz_luftschwingungen_1860/24>, abgerufen am 22.12.2024.