George, Stefan: Algabal. Paris u. a., 1892. Am markte sah ich erst die würdevolle Die schönste aus der weissen schwestern zug Wie fürstenmantel hing die schlichte wolle Um ihres nackens ihrer schulter bug Im schauspiel dann als sich die opfer mehrten Und zügellos die menge beifall rief Die todberufenen den cäsar ehrten: Ihr auge blieb gelassen streng und tief Wenn ich der kurzen werbung rausch bedenke! Ich riss die priesterin von dem altar Und alle länder brachten brautgeschenke Ich bot in bächen gold und balsam dar Und zweiflend ob das neue glück mir werde Erfand ich nur den quell der neuen qual... Ich sandte sie zurück zu ihrem herde Sie hatte wie die anderen ein mal Am markte sah ich erst die würdevolle Die schönste aus der weissen schwestern zug Wie fürstenmantel hing die schlichte wolle Um ihres nackens ihrer schulter bug Im schauspiel dann als sich die opfer mehrten Und zügellos die menge beifall rief Die todberufenen den cäsar ehrten: Ihr auge blieb gelassen streng und tief Wenn ich der kurzen werbung rausch bedenke! Ich riss die priesterin von dem altar Und alle länder brachten brautgeschenke Ich bot in bächen gold und balsam dar Und zweiflend ob das neue glück mir werde Erfand ich nur den quell der neuen qual... Ich sandte sie zurück zu ihrem herde Sie hatte wie die anderen ein mal <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0044" n="34"/> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">A</hi>m markte sah ich erst die würdevolle</l><lb/> <l>Die schönste aus der weissen schwestern zug</l><lb/> <l>Wie fürstenmantel hing die schlichte wolle</l><lb/> <l>Um ihres nackens ihrer schulter bug</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Im schauspiel dann als sich die opfer mehrten</l><lb/> <l>Und zügellos die menge beifall rief</l><lb/> <l>Die todberufenen den cäsar ehrten:</l><lb/> <l>Ihr auge blieb gelassen streng und tief</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Wenn ich der kurzen werbung rausch bedenke!</l><lb/> <l>Ich riss die priesterin von dem altar</l><lb/> <l>Und alle länder brachten brautgeschenke</l><lb/> <l>Ich bot in bächen gold und balsam dar</l><lb/> </lg> <lg n="4"> <l>Und zweiflend ob das neue glück mir werde</l><lb/> <l>Erfand ich nur den quell der neuen qual...</l><lb/> <l>Ich sandte sie zurück zu ihrem herde</l><lb/> <l>Sie hatte wie die anderen ein mal</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [34/0044]
Am markte sah ich erst die würdevolle
Die schönste aus der weissen schwestern zug
Wie fürstenmantel hing die schlichte wolle
Um ihres nackens ihrer schulter bug
Im schauspiel dann als sich die opfer mehrten
Und zügellos die menge beifall rief
Die todberufenen den cäsar ehrten:
Ihr auge blieb gelassen streng und tief
Wenn ich der kurzen werbung rausch bedenke!
Ich riss die priesterin von dem altar
Und alle länder brachten brautgeschenke
Ich bot in bächen gold und balsam dar
Und zweiflend ob das neue glück mir werde
Erfand ich nur den quell der neuen qual...
Ich sandte sie zurück zu ihrem herde
Sie hatte wie die anderen ein mal
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Zitationshilfe: | George, Stefan: Algabal. Paris u. a., 1892, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/george_algabal_1892/44>, abgerufen am 16.07.2024. |