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Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913.

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gart seine Maturitätsprüfung be-
stehen konnte. Er trat nun im Oktbr.
1846 als Postpraktikant in den Dienst
der Thurn u. Taxisschen Postverwal-
tung, arbeitete als solcher in Tutt-
lingen u. Tübingen bis 1852 u. kam
dann als Kanzleiassistent zur königl.
württembergischen Postdirektion nach
Stuttgart. Hier rückte er in der Folge
zum Revisor, Oberrevisor und Kanz-
leirat bei der Generaldirektion der
württemb. Posten u. Telegraphen auf
und trat 1894 mit dem Titel eines
Rechnungsrates in den Ruhestand.

S:

Erlebtes und Erdachtes (4 En.),
1886.

*Bacmeister, Johann,

geb. am 27.
Januar 1841 zu Altona in Holstein,
widmete sich dem Buchhandel und
gründete, äußerer Anregung folgend,
zuerst eine Buchhandlung in Riga,
welche im Dienste des Deutschtums
und der evangelischen Kirche gegen
die Vergewaltigungen der griechischen
Kirche stand. Später war er Buch-
händler in Eisenach, wo er einen pä-
dagogischen Verlag gründete u. groß-
herzoglich sächsischer Hofbuchhändler
wurde, erwarb danach den "Anhalter
Kurier", ein Blatt, das sich unter sei-
ner Redaktion eines stetig wachsenden
Leserkreises erfreute, siedelte in der
Folge nach Erfurt über und lebte seit
1896 in Wiesbaden, wo er den Ver-
lag seines ältesten Sohnes Hans B.
leitete, der außer seiner Verlagsbuch-
handlung ein Kunstatelier besaß.
Später siedelte er nach Zürich über,
wo er 1903 die Firma "Bacmeisters
Familienverlag" gründete, die er sei-
ner Tochter Helene zur Leitung über-
ließ, während er selbst sich hinfort als
volkswirtschaftlicher Schriftsteller u.
als Herausgeber der Schriften seiner
verstorbenen Gattin betätigte.

S:


Sang und Sage vom Kochbrunnen,
hrsg., 1896. - Warum? Mensch und
Buchhändler (Lebensaufzeichnungen),
1898.

*Bacmeister, Lucie,

die ihre ersten
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Bac
Schriften unter dem Pseud. Lothar
von Rüdesheim
veröffentlichte
und später, als sie mit ihrem Manne
gemeinschaftlich arbeitete, unter dem
Namen J. L. Bacmeister schrieb,
wurde am 21. Oktbr. 1843 zu Biele-
feld als die Tochter des Superinten-
denten Müller geboren, bildete sich
zur Lehrerin aus, legte 1867 ihr
Staatsexamen als Schulvorsteherin
ab und verheiratete sich 1868 mit dem
Buchhändler Joh. B. (s. o.) in Riga.
Seit 1870 lebte sie an dessen Seite in
glücklichster Ehe und schönstem Fami-
lienleben, in Eisenach, Erfurt, Wies-
baden und Zürich, wo sie im Novbr.
1904 starb.

S:

Das Büchlein von
der Lorelei. Der Liebe Leid in alter
Zeit, 1897. - Wie der Nibelungen-
schatz gehoben wird. Den Rheintöch-
tern abgelauscht, 1896. Neue Ausg.
u. d. T.: Den Rheintöchtern abge-
lauscht, 12. T. 1904. - Der Frauen
Leid und Freud (En.); II, 1901-02
(Jnhalt: I. Dem Tode geweiht. - II.
Zwei Eide). - Der Deckenläufer (Eine
lustige Gesch.), 1899. 5. u. 6. T. u. d.
T.: Der Deckenläufer und noch vier
fröhliche Geschichten, 1903. - Am Al-
penkai in Zürich (N.), 1899. - Wider
Natur und Gesetz (Eine Frauentra-
gödie), 1906. - Und doch! Ein selig
Glück auf Erden (Ein Lebensdrama),
1906. - Bürgermeister Hans Wald-
mann (E.), 1908.

*Bacmeister, Ernst,

Sohn der
beiden vorigen, wurde am 12. Novbr.
1874 zu Bielefeld in Westfalen gebo-
ren, besuchte die Gymnasien zu Bern-
burg, Eisenach und Erfurt und stu-
dierte seit Ostern 1893 in Leipzig
neuere Sprachen, Philosophie und
Psychologie. Nachdem er sich Ostern
1896 die Würde eines Dr. phil. er-
worben, unternahm er im Sommer
d. J. zur Erforschung rumänischer
Dialekte und zur Sammlung rumä-
nischer Volkslieder eine Studienreise
nach Siebenbürgen und wandte sich
dann der Schriftstellerei zu. Er lebt

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Bac
gart ſeine Maturitätsprüfung be-
ſtehen konnte. Er trat nun im Oktbr.
1846 als Poſtpraktikant in den Dienſt
der Thurn u. Taxisſchen Poſtverwal-
tung, arbeitete als ſolcher in Tutt-
lingen u. Tübingen bis 1852 u. kam
dann als Kanzleiaſſiſtent zur königl.
württembergiſchen Poſtdirektion nach
Stuttgart. Hier rückte er in der Folge
zum Reviſor, Oberreviſor und Kanz-
leirat bei der Generaldirektion der
württemb. Poſten u. Telegraphen auf
und trat 1894 mit dem Titel eines
Rechnungsrates in den Ruheſtand.

S:

Erlebtes und Erdachtes (4 En.),
1886.

*Bacmeiſter, Johann,

geb. am 27.
Januar 1841 zu Altona in Holſtein,
widmete ſich dem Buchhandel und
gründete, äußerer Anregung folgend,
zuerſt eine Buchhandlung in Riga,
welche im Dienſte des Deutſchtums
und der evangeliſchen Kirche gegen
die Vergewaltigungen der griechiſchen
Kirche ſtand. Später war er Buch-
händler in Eiſenach, wo er einen pä-
dagogiſchen Verlag gründete u. groß-
herzoglich ſächſiſcher Hofbuchhändler
wurde, erwarb danach den „Anhalter
Kurier“, ein Blatt, das ſich unter ſei-
ner Redaktion eines ſtetig wachſenden
Leſerkreiſes erfreute, ſiedelte in der
Folge nach Erfurt über und lebte ſeit
1896 in Wiesbaden, wo er den Ver-
lag ſeines älteſten Sohnes Hans B.
leitete, der außer ſeiner Verlagsbuch-
handlung ein Kunſtatelier beſaß.
Später ſiedelte er nach Zürich über,
wo er 1903 die Firma „Bacmeiſters
Familienverlag“ gründete, die er ſei-
ner Tochter Helene zur Leitung über-
ließ, während er ſelbſt ſich hinfort als
volkswirtſchaftlicher Schriftſteller u.
als Herausgeber der Schriften ſeiner
verſtorbenen Gattin betätigte.

S:


Sang und Sage vom Kochbrunnen,
hrsg., 1896. – Warum? Menſch und
Buchhändler (Lebensaufzeichnungen),
1898.

*Bacmeiſter, Lucie,

die ihre erſten
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Bac
Schriften unter dem Pſeud. Lothar
von Rüdesheim
veröffentlichte
und ſpäter, als ſie mit ihrem Manne
gemeinſchaftlich arbeitete, unter dem
Namen J. L. Bacmeiſter ſchrieb,
wurde am 21. Oktbr. 1843 zu Biele-
feld als die Tochter des Superinten-
denten Müller geboren, bildete ſich
zur Lehrerin aus, legte 1867 ihr
Staatsexamen als Schulvorſteherin
ab und verheiratete ſich 1868 mit dem
Buchhändler Joh. B. (ſ. o.) in Riga.
Seit 1870 lebte ſie an deſſen Seite in
glücklichſter Ehe und ſchönſtem Fami-
lienleben, in Eiſenach, Erfurt, Wies-
baden und Zürich, wo ſie im Novbr.
1904 ſtarb.

S:

Das Büchlein von
der Lorelei. Der Liebe Leid in alter
Zeit, 1897. – Wie der Nibelungen-
ſchatz gehoben wird. Den Rheintöch-
tern abgelauſcht, 1896. Neue Ausg.
u. d. T.: Den Rheintöchtern abge-
lauſcht, 12. T. 1904. – Der Frauen
Leid und Freud (En.); II, 1901–02
(Jnhalt: I. Dem Tode geweiht. – II.
Zwei Eide). – Der Deckenläufer (Eine
luſtige Geſch.), 1899. 5. u. 6. T. u. d.
T.: Der Deckenläufer und noch vier
fröhliche Geſchichten, 1903. – Am Al-
penkai in Zürich (N.), 1899. – Wider
Natur und Geſetz (Eine Frauentra-
gödie), 1906. – Und doch! Ein ſelig
Glück auf Erden (Ein Lebensdrama),
1906. – Bürgermeiſter Hans Wald-
mann (E.), 1908.

*Bacmeiſter, Ernſt,

Sohn der
beiden vorigen, wurde am 12. Novbr.
1874 zu Bielefeld in Weſtfalen gebo-
ren, beſuchte die Gymnaſien zu Bern-
burg, Eiſenach und Erfurt und ſtu-
dierte ſeit Oſtern 1893 in Leipzig
neuere Sprachen, Philoſophie und
Pſychologie. Nachdem er ſich Oſtern
1896 die Würde eines Dr. phil. er-
worben, unternahm er im Sommer
d. J. zur Erforſchung rumäniſcher
Dialekte und zur Sammlung rumä-
niſcher Volkslieder eine Studienreiſe
nach Siebenbürgen und wandte ſich
dann der Schriftſtellerei zu. Er lebt

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[104/0108] Bac Bac gart ſeine Maturitätsprüfung be- ſtehen konnte. Er trat nun im Oktbr. 1846 als Poſtpraktikant in den Dienſt der Thurn u. Taxisſchen Poſtverwal- tung, arbeitete als ſolcher in Tutt- lingen u. Tübingen bis 1852 u. kam dann als Kanzleiaſſiſtent zur königl. württembergiſchen Poſtdirektion nach Stuttgart. Hier rückte er in der Folge zum Reviſor, Oberreviſor und Kanz- leirat bei der Generaldirektion der württemb. Poſten u. Telegraphen auf und trat 1894 mit dem Titel eines Rechnungsrates in den Ruheſtand. S: Erlebtes und Erdachtes (4 En.), 1886. *Bacmeiſter, Johann, geb. am 27. Januar 1841 zu Altona in Holſtein, widmete ſich dem Buchhandel und gründete, äußerer Anregung folgend, zuerſt eine Buchhandlung in Riga, welche im Dienſte des Deutſchtums und der evangeliſchen Kirche gegen die Vergewaltigungen der griechiſchen Kirche ſtand. Später war er Buch- händler in Eiſenach, wo er einen pä- dagogiſchen Verlag gründete u. groß- herzoglich ſächſiſcher Hofbuchhändler wurde, erwarb danach den „Anhalter Kurier“, ein Blatt, das ſich unter ſei- ner Redaktion eines ſtetig wachſenden Leſerkreiſes erfreute, ſiedelte in der Folge nach Erfurt über und lebte ſeit 1896 in Wiesbaden, wo er den Ver- lag ſeines älteſten Sohnes Hans B. leitete, der außer ſeiner Verlagsbuch- handlung ein Kunſtatelier beſaß. Später ſiedelte er nach Zürich über, wo er 1903 die Firma „Bacmeiſters Familienverlag“ gründete, die er ſei- ner Tochter Helene zur Leitung über- ließ, während er ſelbſt ſich hinfort als volkswirtſchaftlicher Schriftſteller u. als Herausgeber der Schriften ſeiner verſtorbenen Gattin betätigte. S: Sang und Sage vom Kochbrunnen, hrsg., 1896. – Warum? Menſch und Buchhändler (Lebensaufzeichnungen), 1898. *Bacmeiſter, Lucie, die ihre erſten Schriften unter dem Pſeud. Lothar von Rüdesheim veröffentlichte und ſpäter, als ſie mit ihrem Manne gemeinſchaftlich arbeitete, unter dem Namen J. L. Bacmeiſter ſchrieb, wurde am 21. Oktbr. 1843 zu Biele- feld als die Tochter des Superinten- denten Müller geboren, bildete ſich zur Lehrerin aus, legte 1867 ihr Staatsexamen als Schulvorſteherin ab und verheiratete ſich 1868 mit dem Buchhändler Joh. B. (ſ. o.) in Riga. Seit 1870 lebte ſie an deſſen Seite in glücklichſter Ehe und ſchönſtem Fami- lienleben, in Eiſenach, Erfurt, Wies- baden und Zürich, wo ſie im Novbr. 1904 ſtarb. S: Das Büchlein von der Lorelei. Der Liebe Leid in alter Zeit, 1897. – Wie der Nibelungen- ſchatz gehoben wird. Den Rheintöch- tern abgelauſcht, 1896. Neue Ausg. u. d. T.: Den Rheintöchtern abge- lauſcht, 12. T. 1904. – Der Frauen Leid und Freud (En.); II, 1901–02 (Jnhalt: I. Dem Tode geweiht. – II. Zwei Eide). – Der Deckenläufer (Eine luſtige Geſch.), 1899. 5. u. 6. T. u. d. T.: Der Deckenläufer und noch vier fröhliche Geſchichten, 1903. – Am Al- penkai in Zürich (N.), 1899. – Wider Natur und Geſetz (Eine Frauentra- gödie), 1906. – Und doch! Ein ſelig Glück auf Erden (Ein Lebensdrama), 1906. – Bürgermeiſter Hans Wald- mann (E.), 1908. *Bacmeiſter, Ernſt, Sohn der beiden vorigen, wurde am 12. Novbr. 1874 zu Bielefeld in Weſtfalen gebo- ren, beſuchte die Gymnaſien zu Bern- burg, Eiſenach und Erfurt und ſtu- dierte ſeit Oſtern 1893 in Leipzig neuere Sprachen, Philoſophie und Pſychologie. Nachdem er ſich Oſtern 1896 die Würde eines Dr. phil. er- worben, unternahm er im Sommer d. J. zur Erforſchung rumäniſcher Dialekte und zur Sammlung rumä- niſcher Volkslieder eine Studienreiſe nach Siebenbürgen und wandte ſich dann der Schriftſtellerei zu. Er lebt *

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Zitationshilfe: Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 1. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bruemmer_lexikon01_1913/108>, abgerufen am 27.12.2024.