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Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660.

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Die 3. Frag/ des 4. Hundert.
worden/ anbelangt/ so wird ihme zur Heimat das
Land Mesopotamia gegeben/ der auch wider dahin
gezogen seye. Er hat gleichwol sovil ausgericht/
daß die Kinder Jsrael/ durch Hurerey sich gröb-
lich vergriffen haben. Dann die Moabitische
Weiber/ als ob Sie ihren Gott Beelphegorem,
oder Priapum, anbetten/ und demselben opfern
wolten/ und also zu dem Lager der Kinder Jsrael
sich genähert haben. Sihe P. Joan. Bissel. decad. 2.
illustr. ab Orbe cond. Ruinarum, ruina 1. p. 20. &

23. der auch/ rui. 2. p. 80. seq. sagt/ daß Etliche/
und zwar nicht geringe Anzahl der Chananaeer/
so von den Sidoniern aufgenommen/ oder beher-
bergt worden/ von dannen in Africam zu Schiffe
gefahren seyn sollen. Dann die Poeni, von denen
die Carthaginenser herkommen/ hatten ihren Nah-
men von den Phoeniciern/ gleichsam Phoeni, deren
Phoenicier Volcks aber diese vor dem Josua/
und den Kindern Jsrael/ flüchtige Chananaeer
gewesen seyn. Und haben Sie mit nach Africa
scheinbarliche Reliquien/ und Anzaigungen der
Chananaeischen/ und Hebraeischen Spraach/ ge-
bracht. Vorernanter Autor hat ruina 9. p. 415.
seqq.
auch die Geschicht von der zerstörten Statt
Troja/ so Er nicht für erdicht/ sondern wahrhaft
helt. Jn dem offterwehnten Lande Chanaan ha-
ben erstlich die Kinder Jsrael in großen Freuden
ein lange Zeit gelebt/ nachdem Sie Josua hinein
gebracht hat; biß Sie sich an Gott dem HErrn

gröb-

Die 3. Frag/ des 4. Hundert.
worden/ anbelangt/ ſo wird ihme zur Heimat das
Land Meſopotamia gegeben/ der auch wider dahin
gezogen ſeye. Er hat gleichwol ſovil ausgericht/
daß die Kinder Jſrael/ durch Hurerey ſich groͤb-
lich vergriffen haben. Dann die Moabitiſche
Weiber/ als ob Sie ihren Gott Beelphegorem,
oder Priapum, anbetten/ und demſelben opfern
wolten/ und alſo zu dem Lager der Kinder Jſrael
ſich genaͤhert haben. Sihe P. Joan. Biſſel. decad. 2.
illuſtr. ab Orbe cond. Ruinarum, ruina 1. p. 20. &

23. der auch/ rui. 2. p. 80. ſeq. ſagt/ daß Etliche/
und zwar nicht geringe Anzahl der Chananæer/
ſo von den Sidoniern aufgenommen/ oder beher-
bergt worden/ von dannen in Africam zu Schiffe
gefahren ſeyn ſollen. Dann die Pœni, von denen
die Carthaginenſer herkom̃en/ hatten ihren Nah-
men von den Phoeniciern/ gleichſam Phœni, deren
Phoenicier Volcks aber dieſe vor dem Joſua/
und den Kindern Jſrael/ fluͤchtige Chananæer
geweſen ſeyn. Und haben Sie mit nach Africa
ſcheinbarliche Reliquien/ und Anzaigungen der
Chananæiſchen/ und Hebræiſchen Spraach/ ge-
bracht. Vorernanter Autor hat ruina 9. p. 415.
ſeqq.
auch die Geſchicht von der zerſtoͤrten Statt
Troja/ ſo Er nicht fuͤr erdicht/ ſondern wahrhaft
helt. Jn dem offterwehnten Lande Chanaan ha-
ben erſtlich die Kinder Jſrael in großen Freuden
ein lange Zeit gelebt/ nachdem Sie Joſua hinein
gebracht hat; biß Sie ſich an Gott dem HErrn

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[22/0046] Die 3. Frag/ des 4. Hundert. worden/ anbelangt/ ſo wird ihme zur Heimat das Land Meſopotamia gegeben/ der auch wider dahin gezogen ſeye. Er hat gleichwol ſovil ausgericht/ daß die Kinder Jſrael/ durch Hurerey ſich groͤb- lich vergriffen haben. Dann die Moabitiſche Weiber/ als ob Sie ihren Gott Beelphegorem, oder Priapum, anbetten/ und demſelben opfern wolten/ und alſo zu dem Lager der Kinder Jſrael ſich genaͤhert haben. Sihe P. Joan. Biſſel. decad. 2. illuſtr. ab Orbe cond. Ruinarum, ruina 1. p. 20. & 23. der auch/ rui. 2. p. 80. ſeq. ſagt/ daß Etliche/ und zwar nicht geringe Anzahl der Chananæer/ ſo von den Sidoniern aufgenommen/ oder beher- bergt worden/ von dannen in Africam zu Schiffe gefahren ſeyn ſollen. Dann die Pœni, von denen die Carthaginenſer herkom̃en/ hatten ihren Nah- men von den Phoeniciern/ gleichſam Phœni, deren Phoenicier Volcks aber dieſe vor dem Joſua/ und den Kindern Jſrael/ fluͤchtige Chananæer geweſen ſeyn. Und haben Sie mit nach Africa ſcheinbarliche Reliquien/ und Anzaigungen der Chananæiſchen/ und Hebræiſchen Spraach/ ge- bracht. Vorernanter Autor hat ruina 9. p. 415. ſeqq. auch die Geſchicht von der zerſtoͤrten Statt Troja/ ſo Er nicht fuͤr erdicht/ ſondern wahrhaft helt. Jn dem offterwehnten Lande Chanaan ha- ben erſtlich die Kinder Jſrael in großen Freuden ein lange Zeit gelebt/ nachdem Sie Joſua hinein gebracht hat; biß Sie ſich an Gott dem HErrn groͤb-

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria IV. Variarvm Quæstionvm. Bd. 4. Ulm, 1660, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria04_1660/46>, abgerufen am 29.03.2024.