Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

W. S. G. E.: Curieuse und sehr wunderbare Relation, von denen sich neuer Dingen in Servien erzeigenden Blut-Saugern oder Vampyrs. 1732.

Bild:
<< vorherige Seite

Bernh. Bülffinger in Dilucid. philos. §. 245. & 366. in Commentat Hypoth. de H. Pr §. 264. und Herrn Israel Gottlieb Canzen de civit Dei p. 156. sqq. an. Wenn aber dem so ist, so ist die Würckung eines Geistes in dem Leib um ein Gutes leichter zu begreiffen. Wenigstens wäre nicht nöthig gewesen, daß man noch vor wenigen Jahren in einer gewissen Inaugural-Disputation zu Basel, die viel curioses, aber auch zimlich luxurirendes in sich hat, und also kein Wunder ist, daß dem alten und redlichen Theologo D. Werenfelsen die Feder gestanden ist, als er ein Carmen dazu machen solte, so grosses Aufheben gemacht hätte mit scheinbarer Fürtragung und exaggeration des Beckerischen Weyd-Sprüchleins: Spiritus non potest agere in corpus; welche theure Warheit schon der Lucretius (scilicet!) gewußt habe, der gesprochen:

Tangere enim & tangi, nisi corpus, nulla potest res. Omnem motum fieri per contactum, in extensum autem extensum tangere & movere non posse, ideoque diaboli nullam circa corpora efficaciam motus esse, & hoc axioma philosophicum Theologis omni tempore pistrinum, Philosophis pistorium fuisse etc. Denn ob man sich

Bernh. Buͤlffinger in Dilucid. philos. §. 245. & 366. in Commentat Hypoth. de H. Pr §. 264. und Herrn Israel Gottlieb Canzen de civit Dei p. 156. sqq. an. Wenn aber dem so ist, so ist die Wuͤrckung eines Geistes in dem Leib um ein Gutes leichter zu begreiffen. Wenigstens waͤre nicht noͤthig gewesen, daß man noch vor wenigen Jahren in einer gewissen Inaugural-Disputation zu Basel, die viel curioses, aber auch zimlich luxurirendes in sich hat, und also kein Wunder ist, daß dem alten und redlichen Theologo D. Werenfelsen die Feder gestanden ist, als er ein Carmen dazu machen solte, so grosses Aufheben gemacht haͤtte mit scheinbarer Fuͤrtragung und exaggeration des Beckerischen Weyd-Spruͤchleins: Spiritus non potest agere in corpus; welche theure Warheit schon der Lucretius (scilicet!) gewußt habe, der gesprochen:

Tangere enim & tangi, nisi corpus, nulla potest res. Omnem motum fieri per contactum, in extensum autem extensum tangere & movere non posse, ideoque diaboli nullam circa corpora efficaciam motus esse, & hoc axioma philosophicum Theologis omni tempore pistrinum, Philosophis pistorium fuisse ꝛc. Denn ob man sich

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0122" n="122"/>
Bernh. Bu&#x0364;lffinger <hi rendition="#aq">in Dilucid. philos. §. 245. &amp; 366. in Commentat Hypoth. de H. Pr §. 264.</hi> und Herrn Israel Gottlieb <hi rendition="#aq">Canzen de civit Dei p. 156. sqq.</hi> an. Wenn aber dem so ist, so ist die Wu&#x0364;rckung eines Geistes in dem Leib um ein Gutes leichter zu begreiffen. Wenigstens wa&#x0364;re nicht no&#x0364;thig gewesen, daß man noch vor wenigen Jahren in einer gewissen <hi rendition="#aq">Inaugural-Disputation</hi> zu Basel, die viel <hi rendition="#aq">curios</hi>es, aber auch zimlich <hi rendition="#aq">luxuri</hi>rendes in sich hat, und also kein Wunder ist, daß dem alten und redlichen <hi rendition="#aq">Theologo D. Werenfelsen</hi> die Feder gestanden ist, als er ein <hi rendition="#aq">Carmen</hi> dazu machen solte, so grosses Aufheben gemacht ha&#x0364;tte mit scheinbarer Fu&#x0364;rtragung und <hi rendition="#aq">exaggeration</hi> des Beckerischen Weyd-Spru&#x0364;chleins: <hi rendition="#aq">Spiritus non potest agere in corpus</hi>; welche theure Warheit schon der <hi rendition="#aq">Lucretius (scilicet!)</hi> gewußt habe, der gesprochen:</p>
          <p><hi rendition="#aq">Tangere enim &amp; tangi, nisi corpus, nulla potest res. Omnem motum fieri per contactum, in extensum autem extensum tangere &amp; movere non posse, ideoque diaboli nullam circa corpora efficaciam motus esse, &amp; hoc axioma philosophicum Theologis omni tempore <hi rendition="#fr">pistrinum,</hi> Philosophis <hi rendition="#fr">pistorium</hi> fuisse &#xA75B;c.</hi> Denn ob man sich
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[122/0122] Bernh. Buͤlffinger in Dilucid. philos. §. 245. & 366. in Commentat Hypoth. de H. Pr §. 264. und Herrn Israel Gottlieb Canzen de civit Dei p. 156. sqq. an. Wenn aber dem so ist, so ist die Wuͤrckung eines Geistes in dem Leib um ein Gutes leichter zu begreiffen. Wenigstens waͤre nicht noͤthig gewesen, daß man noch vor wenigen Jahren in einer gewissen Inaugural-Disputation zu Basel, die viel curioses, aber auch zimlich luxurirendes in sich hat, und also kein Wunder ist, daß dem alten und redlichen Theologo D. Werenfelsen die Feder gestanden ist, als er ein Carmen dazu machen solte, so grosses Aufheben gemacht haͤtte mit scheinbarer Fuͤrtragung und exaggeration des Beckerischen Weyd-Spruͤchleins: Spiritus non potest agere in corpus; welche theure Warheit schon der Lucretius (scilicet!) gewußt habe, der gesprochen: Tangere enim & tangi, nisi corpus, nulla potest res. Omnem motum fieri per contactum, in extensum autem extensum tangere & movere non posse, ideoque diaboli nullam circa corpora efficaciam motus esse, & hoc axioma philosophicum Theologis omni tempore pistrinum, Philosophis pistorium fuisse ꝛc. Denn ob man sich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-10-29T10:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-10-29T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-10-29T10:30:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Geviertstriche „—“ werden als normale Gedankenstriche „–“ wiedergegeben.
  • Die Majuskelschreibweise Ae, Oe, Ue wird als Ä, Ö, Ü wiedergegeben.
  • Worttrennungen am Zeilenende werden ignoriert. Das Wort wird noch auf der gleichen Seite vervollständigt.
  • Virgeln werden als Komma wiedergegeben.
  • Reklamanten bleiben unberücksichtigt.
  • Die Transkription folgt im Übrigen dem Original.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wsge_vampyr_1732
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wsge_vampyr_1732/122
Zitationshilfe: W. S. G. E.: Curieuse und sehr wunderbare Relation, von denen sich neuer Dingen in Servien erzeigenden Blut-Saugern oder Vampyrs. 1732, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wsge_vampyr_1732/122>, abgerufen am 20.04.2024.