Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898.

Bild:
<< vorherige Seite

Die zweispännigen Luxus-Equipagen.
Victoria a huit ressorts (Fig. 40). Allerdings zählt diese
nicht zu den Familienwagen, sondern zu derselben Klasse wie
die Kalesche und das Chariot, so dass alles was wir bei der
Beschreibung letztgenannter Equipagen über die Bespannung,
Ausstattung, Livreen u. s. w. geäussert, auch für die obgenannte
Victoria zu gelten hat.

Ähnlich verhält es sich mit dem Coupe a huit ressorts
(Fig. 41), das wie alle mit C-Federn und Langbaum versehenen
Luxusfuhrwerke einen zu anspruchsvollen Charakter hat, um für

[Abbildung] Fig. 41.

Coupe a huit ressorts.

den gewöhnlichen Stadtgebrauch geeignet zu erscheinen, wohl
aber bei offiziellen Auffahrten, für welche nicht grosse Gala
vorgeschrieben worden, das Chariot zu ersetzen vermag.

Ein Stadtwagen par excellence dagegen, ist das auf
Druckfedern ruhende Coupe, das nach seinem Erfinder, dem
Lord-Kanzler Brougham, speziell in England und Amerika viel-
fach auch Brougham genannt wird. Das erste Coupe soll im
Jahre 1838 gebaut worden sein. Ursprünglich nur für zwei
Personen berechnet, hat das Coupe in späteren Jahren eine Um-
wandlung erfahren, die vier Personen Platz bereitet, doch ist
die zweisitzige Form (Fig. 42) heute wieder die beliebteste, was vom
Schönheitsstandpunkte aus nur gebilligt werden kann. Da aber

Die zweispännigen Luxus-Equipagen.
Victoria à huit ressorts (Fig. 40). Allerdings zählt diese
nicht zu den Familienwagen, sondern zu derselben Klasse wie
die Kalesche und das Chariot, so dass alles was wir bei der
Beschreibung letztgenannter Equipagen über die Bespannung,
Ausstattung, Livreen u. s. w. geäussert, auch für die obgenannte
Victoria zu gelten hat.

Ähnlich verhält es sich mit dem Coupé à huit ressorts
(Fig. 41), das wie alle mit C-Federn und Langbaum versehenen
Luxusfuhrwerke einen zu anspruchsvollen Charakter hat, um für

[Abbildung] Fig. 41.

Coupé à huit ressorts.

den gewöhnlichen Stadtgebrauch geeignet zu erscheinen, wohl
aber bei offiziellen Auffahrten, für welche nicht grosse Gala
vorgeschrieben worden, das Chariot zu ersetzen vermag.

Ein Stadtwagen par excellence dagegen, ist das auf
Druckfedern ruhende Coupé, das nach seinem Erfinder, dem
Lord-Kanzler Brougham, speziell in England und Amerika viel-
fach auch Brougham genannt wird. Das erste Coupé soll im
Jahre 1838 gebaut worden sein. Ursprünglich nur für zwei
Personen berechnet, hat das Coupé in späteren Jahren eine Um-
wandlung erfahren, die vier Personen Platz bereitet, doch ist
die zweisitzige Form (Fig. 42) heute wieder die beliebteste, was vom
Schönheitsstandpunkte aus nur gebilligt werden kann. Da aber

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0084" n="70"/><fw place="top" type="header">Die zweispännigen Luxus-Equipagen.</fw><lb/><hi rendition="#g">Victoria à huit ressorts</hi> (Fig. 40). Allerdings zählt diese<lb/>
nicht zu den Familienwagen, sondern zu derselben Klasse wie<lb/>
die Kalesche und das Chariot, so dass alles was wir bei der<lb/>
Beschreibung letztgenannter Equipagen über die Bespannung,<lb/>
Ausstattung, Livreen u. s. w. geäussert, auch für die obgenannte<lb/>
Victoria zu gelten hat.</p><lb/>
        <p>Ähnlich verhält es sich mit dem <hi rendition="#g">Coupé à huit ressorts</hi><lb/>
(Fig. 41), das wie alle mit C-Federn und Langbaum versehenen<lb/>
Luxusfuhrwerke einen zu anspruchsvollen Charakter hat, um für<lb/><figure><head>Fig. 41.</head><p> Coupé à huit ressorts.</p></figure><lb/>
den gewöhnlichen Stadtgebrauch geeignet zu erscheinen, wohl<lb/>
aber bei offiziellen Auffahrten, für welche nicht grosse Gala<lb/>
vorgeschrieben worden, das Chariot zu ersetzen vermag.</p><lb/>
        <p>Ein Stadtwagen <hi rendition="#g">par excellence</hi> dagegen, ist das auf<lb/>
Druckfedern ruhende Coupé, das nach seinem Erfinder, dem<lb/>
Lord-Kanzler Brougham, speziell in England und Amerika viel-<lb/>
fach auch <hi rendition="#g">Brougham</hi> genannt wird. Das erste Coupé soll im<lb/>
Jahre 1838 gebaut worden sein. Ursprünglich nur für zwei<lb/>
Personen berechnet, hat das Coupé in späteren Jahren eine Um-<lb/>
wandlung erfahren, die vier Personen Platz bereitet, doch ist<lb/>
die zweisitzige Form (Fig. 42) heute wieder die beliebteste, was vom<lb/>
Schönheitsstandpunkte aus nur gebilligt werden kann. Da aber<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[70/0084] Die zweispännigen Luxus-Equipagen. Victoria à huit ressorts (Fig. 40). Allerdings zählt diese nicht zu den Familienwagen, sondern zu derselben Klasse wie die Kalesche und das Chariot, so dass alles was wir bei der Beschreibung letztgenannter Equipagen über die Bespannung, Ausstattung, Livreen u. s. w. geäussert, auch für die obgenannte Victoria zu gelten hat. Ähnlich verhält es sich mit dem Coupé à huit ressorts (Fig. 41), das wie alle mit C-Federn und Langbaum versehenen Luxusfuhrwerke einen zu anspruchsvollen Charakter hat, um für [Abbildung Fig. 41. Coupé à huit ressorts.] den gewöhnlichen Stadtgebrauch geeignet zu erscheinen, wohl aber bei offiziellen Auffahrten, für welche nicht grosse Gala vorgeschrieben worden, das Chariot zu ersetzen vermag. Ein Stadtwagen par excellence dagegen, ist das auf Druckfedern ruhende Coupé, das nach seinem Erfinder, dem Lord-Kanzler Brougham, speziell in England und Amerika viel- fach auch Brougham genannt wird. Das erste Coupé soll im Jahre 1838 gebaut worden sein. Ursprünglich nur für zwei Personen berechnet, hat das Coupé in späteren Jahren eine Um- wandlung erfahren, die vier Personen Platz bereitet, doch ist die zweisitzige Form (Fig. 42) heute wieder die beliebteste, was vom Schönheitsstandpunkte aus nur gebilligt werden kann. Da aber

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wrangel_luxusfuhrwerk_1898
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wrangel_luxusfuhrwerk_1898/84
Zitationshilfe: Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wrangel_luxusfuhrwerk_1898/84>, abgerufen am 25.04.2024.