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Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898.

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Praktische Winke.
gefüllten Sack legt, diesen dann an jedem Ende mit einer Hand
erfasst und ihn mit hochgehaltenen Armen hin- und herschwenkt.
Das Stroh wird hierdurch vollständig zerrieben, die Ketten aber
erhalten gleichzeitig einen Glanz, der nichts zu wünschen übrig
lässt.

Ein sorgsamer Kutscher macht es sich zur Regel, jeden
noch so unbedeutenden Schaden sogleich auszubessern oder
ausbessern zu lassen und nie mit einem Messer oder Pfriemen

[Abbildung] Fig. 132.


Peitschenständer.

Löcher in die Schnallriemen, Stränge oder Leit-
seile zu bohren. Zu letzterem Zwecke darf nur
ein gutes Locheisen angewendet werden.

Die Luft in jeder Geschirrkammer soll mässig
warm und trocken erhalten werden, damit das
Leder keine Sprünge bekomme und die Metall-
bestandteile nicht anlaufen oder rosten. Wo also
kein, die ganze Stallanlage umfassendes Warm-
wasserheizsystem vorhanden, ist in der Geschirr-
kammer ein Ofen aufzustellen, der so eingerichtet
sein muss, dass stets heisses Wasser zur Ver-
fügung steht.

Fig. 131 stellt einen eigens für Geschirr-
kammern und Wagenremisen konstruierten Petro-
leumofen dar, der den höchsten Anforderungen
entspricht. Derselbe vermag auch bei grösster Kälte einen Raum
von 20 Fuss im Quadrat schnell und gründlich zu erwärmen
und liefert gleichzeitig ein ausserordentlich intensives Licht. Die
Lampe, die mit einer klaren weissen Flamme brennt, hält zwölf
Stunden vor.

Zum Aufhängen der Peitschen empfehlen wir den in Fig. 132
abgebildeten neuartigen Peitschenständer. Nur ein Kutscher der
allerniedrigsten Klasse wird die Peitschen in die Ecke stellen
oder auf einen in die Wand eingeschlagenen Nagel aufhängen.


Praktische Winke.
gefüllten Sack legt, diesen dann an jedem Ende mit einer Hand
erfasst und ihn mit hochgehaltenen Armen hin- und herschwenkt.
Das Stroh wird hierdurch vollständig zerrieben, die Ketten aber
erhalten gleichzeitig einen Glanz, der nichts zu wünschen übrig
lässt.

Ein sorgsamer Kutscher macht es sich zur Regel, jeden
noch so unbedeutenden Schaden sogleich auszubessern oder
ausbessern zu lassen und nie mit einem Messer oder Pfriemen

[Abbildung] Fig. 132.


Peitschenständer.

Löcher in die Schnallriemen, Stränge oder Leit-
seile zu bohren. Zu letzterem Zwecke darf nur
ein gutes Locheisen angewendet werden.

Die Luft in jeder Geschirrkammer soll mässig
warm und trocken erhalten werden, damit das
Leder keine Sprünge bekomme und die Metall-
bestandteile nicht anlaufen oder rosten. Wo also
kein, die ganze Stallanlage umfassendes Warm-
wasserheizsystem vorhanden, ist in der Geschirr-
kammer ein Ofen aufzustellen, der so eingerichtet
sein muss, dass stets heisses Wasser zur Ver-
fügung steht.

Fig. 131 stellt einen eigens für Geschirr-
kammern und Wagenremisen konstruierten Petro-
leumofen dar, der den höchsten Anforderungen
entspricht. Derselbe vermag auch bei grösster Kälte einen Raum
von 20 Fuss im Quadrat schnell und gründlich zu erwärmen
und liefert gleichzeitig ein ausserordentlich intensives Licht. Die
Lampe, die mit einer klaren weissen Flamme brennt, hält zwölf
Stunden vor.

Zum Aufhängen der Peitschen empfehlen wir den in Fig. 132
abgebildeten neuartigen Peitschenständer. Nur ein Kutscher der
allerniedrigsten Klasse wird die Peitschen in die Ecke stellen
oder auf einen in die Wand eingeschlagenen Nagel aufhängen.


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[180/0194] Praktische Winke. gefüllten Sack legt, diesen dann an jedem Ende mit einer Hand erfasst und ihn mit hochgehaltenen Armen hin- und herschwenkt. Das Stroh wird hierdurch vollständig zerrieben, die Ketten aber erhalten gleichzeitig einen Glanz, der nichts zu wünschen übrig lässt. Ein sorgsamer Kutscher macht es sich zur Regel, jeden noch so unbedeutenden Schaden sogleich auszubessern oder ausbessern zu lassen und nie mit einem Messer oder Pfriemen [Abbildung Fig. 132. Peitschenständer.] Löcher in die Schnallriemen, Stränge oder Leit- seile zu bohren. Zu letzterem Zwecke darf nur ein gutes Locheisen angewendet werden. Die Luft in jeder Geschirrkammer soll mässig warm und trocken erhalten werden, damit das Leder keine Sprünge bekomme und die Metall- bestandteile nicht anlaufen oder rosten. Wo also kein, die ganze Stallanlage umfassendes Warm- wasserheizsystem vorhanden, ist in der Geschirr- kammer ein Ofen aufzustellen, der so eingerichtet sein muss, dass stets heisses Wasser zur Ver- fügung steht. Fig. 131 stellt einen eigens für Geschirr- kammern und Wagenremisen konstruierten Petro- leumofen dar, der den höchsten Anforderungen entspricht. Derselbe vermag auch bei grösster Kälte einen Raum von 20 Fuss im Quadrat schnell und gründlich zu erwärmen und liefert gleichzeitig ein ausserordentlich intensives Licht. Die Lampe, die mit einer klaren weissen Flamme brennt, hält zwölf Stunden vor. Zum Aufhängen der Peitschen empfehlen wir den in Fig. 132 abgebildeten neuartigen Peitschenständer. Nur ein Kutscher der allerniedrigsten Klasse wird die Peitschen in die Ecke stellen oder auf einen in die Wand eingeschlagenen Nagel aufhängen.

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Zitationshilfe: Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wrangel_luxusfuhrwerk_1898/194>, abgerufen am 28.03.2024.