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Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898.

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Praktische Winke.
Vorsicht kaum vermeiden können, mit dem hölzernen Rücken-
teil derselben gegen die Radspeichen anzuschlagen und so die
äusserst empfindliche Lackierung zu beschädigen.

Beim Abspülen der Räder kann der Kutscher nicht ohne Un-
gelegenheit eine sog. Wippe (Fig. 122) entbehren. Diese er-
möglicht es ihm nämlich, die Räder während der Waschprozedur
in drehender Bewegung zu erhalten, wodurch ein gründliches
Abspülen derselben bedeutend erleichtert wird. Auch beim

[Abbildung] Fig. 122.

Radwippe.

Waschen der Räder ist eine ge-
wisse Reihenfolge einzuhalten. Man
beginnt mit dem hinteren Teil der
Nabe und geht dann zu den Speichen
und Felgen über. Darauf werden
die Nabe, die Speichen und Felgen
auf der vorderen Seite abge-
schwammt, und schliesslich muss
jede einzelne Speiche auch auf der
inneren Radseite sorgfältig vom
Schmutze befreit werden. Nachdem
das Rad auf diese Weise gereinigt
worden ist, wird es einigemal um
seine Achse gedreht und mit
reinem Wasser abgespült.

Sollte der Schmutz an den Wagen angefroren sein, so muss
die harte Kruste durch sanftes Andrücken eines nassen Schwammes
allmählich aufgeweicht werden. Dies ist allerdings eine langweilige
und zeitraubende Arbeit, doch wird es keinem aus guter Schule
hervorgegangenen Kutscher einfallen, sich ihr durch Anwendung
von warmem Wasser zu entziehen, denn er weiss, dass er damit
der Lackierung seines Wagens bleibenden Schaden zufügen würde.

Lässt man das Wasser auf dem Wagen eintrocknen, so
entstehen hässliche Flecken. Der Kutscher wird deshalb stets
alle abgeschwammten und abgespülten Teile auf das sorgfältigste
mit einem feuchten Rehleder abwischen. Hierauf folgt das

Praktische Winke.
Vorsicht kaum vermeiden können, mit dem hölzernen Rücken-
teil derselben gegen die Radspeichen anzuschlagen und so die
äusserst empfindliche Lackierung zu beschädigen.

Beim Abspülen der Räder kann der Kutscher nicht ohne Un-
gelegenheit eine sog. Wippe (Fig. 122) entbehren. Diese er-
möglicht es ihm nämlich, die Räder während der Waschprozedur
in drehender Bewegung zu erhalten, wodurch ein gründliches
Abspülen derselben bedeutend erleichtert wird. Auch beim

[Abbildung] Fig. 122.

Radwippe.

Waschen der Räder ist eine ge-
wisse Reihenfolge einzuhalten. Man
beginnt mit dem hinteren Teil der
Nabe und geht dann zu den Speichen
und Felgen über. Darauf werden
die Nabe, die Speichen und Felgen
auf der vorderen Seite abge-
schwammt, und schliesslich muss
jede einzelne Speiche auch auf der
inneren Radseite sorgfältig vom
Schmutze befreit werden. Nachdem
das Rad auf diese Weise gereinigt
worden ist, wird es einigemal um
seine Achse gedreht und mit
reinem Wasser abgespült.

Sollte der Schmutz an den Wagen angefroren sein, so muss
die harte Kruste durch sanftes Andrücken eines nassen Schwammes
allmählich aufgeweicht werden. Dies ist allerdings eine langweilige
und zeitraubende Arbeit, doch wird es keinem aus guter Schule
hervorgegangenen Kutscher einfallen, sich ihr durch Anwendung
von warmem Wasser zu entziehen, denn er weiss, dass er damit
der Lackierung seines Wagens bleibenden Schaden zufügen würde.

Lässt man das Wasser auf dem Wagen eintrocknen, so
entstehen hässliche Flecken. Der Kutscher wird deshalb stets
alle abgeschwammten und abgespülten Teile auf das sorgfältigste
mit einem feuchten Rehleder abwischen. Hierauf folgt das

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[166/0180] Praktische Winke. Vorsicht kaum vermeiden können, mit dem hölzernen Rücken- teil derselben gegen die Radspeichen anzuschlagen und so die äusserst empfindliche Lackierung zu beschädigen. Beim Abspülen der Räder kann der Kutscher nicht ohne Un- gelegenheit eine sog. Wippe (Fig. 122) entbehren. Diese er- möglicht es ihm nämlich, die Räder während der Waschprozedur in drehender Bewegung zu erhalten, wodurch ein gründliches Abspülen derselben bedeutend erleichtert wird. Auch beim [Abbildung Fig. 122. Radwippe.] Waschen der Räder ist eine ge- wisse Reihenfolge einzuhalten. Man beginnt mit dem hinteren Teil der Nabe und geht dann zu den Speichen und Felgen über. Darauf werden die Nabe, die Speichen und Felgen auf der vorderen Seite abge- schwammt, und schliesslich muss jede einzelne Speiche auch auf der inneren Radseite sorgfältig vom Schmutze befreit werden. Nachdem das Rad auf diese Weise gereinigt worden ist, wird es einigemal um seine Achse gedreht und mit reinem Wasser abgespült. Sollte der Schmutz an den Wagen angefroren sein, so muss die harte Kruste durch sanftes Andrücken eines nassen Schwammes allmählich aufgeweicht werden. Dies ist allerdings eine langweilige und zeitraubende Arbeit, doch wird es keinem aus guter Schule hervorgegangenen Kutscher einfallen, sich ihr durch Anwendung von warmem Wasser zu entziehen, denn er weiss, dass er damit der Lackierung seines Wagens bleibenden Schaden zufügen würde. Lässt man das Wasser auf dem Wagen eintrocknen, so entstehen hässliche Flecken. Der Kutscher wird deshalb stets alle abgeschwammten und abgespülten Teile auf das sorgfältigste mit einem feuchten Rehleder abwischen. Hierauf folgt das

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Zitationshilfe: Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wrangel_luxusfuhrwerk_1898/180>, abgerufen am 16.04.2024.