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Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898.

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Die zweispännigen Luxus Equipagen.
Zweck nur das bereits vor 50 Jahren von der Fashion patro-
nisierte Curricle (Fig. 65) anerkannt.

Die Benützung eines Zweigespannes vor einem zweirädrigen
Wagen ist, wie wir wohl kaum zu bemerken brauchen, nur in
der Weise zu ermöglichen, dass dieser mit einer Deichsel ver-
sehen wird. Da nun aber die Deichsel von dem gewöhnlichen
zweispännigen Geschirr nicht in ihrer wagerechten Lage erhalten
werden könnte, giebt man ihr die erforderliche Stütze, indem
man entweder zu der Karrickelstange greift oder sich des sog.
Kapgeschirres (Fig. 66) bedient. Obwohl letzteres manche Vor-

[Abbildung] Fig. 65.

Curricle.

züge vor dem Karrickel besitzt, hat sich dieses doch nicht aus
seinen dominierenden Stellungen verdrängen lassen. Es sei
daher hier nur kurz bemerkt, dass das Kapgeschirr, wie die
Figur zeigt, aus einer Querstange besteht, die durch eine mitten
vor der Brust der Pferde auf der Deichsel angebrachte Stahlöse
durchgezogen ist. Diese Stange und mit ihr auch die Deichsel
wird von den Pferden vermittelst eines schmalen Riemens ge-
tragen, der an jedem Ende der Stange festgeschnallt, über auf
dem Widerrist der Pferde liegende, lederne Unterlagen läuft.

Wie die Karrickelvorrichtung an der Deichsel und am Ge-
schirr befestigt wird, ist aus den Zeichnungen Fig. 67 und 68
mit solcher Deutlichkeit zu ersehen, dass wir uns wohl eine

Die zweispännigen Luxus Equipagen.
Zweck nur das bereits vor 50 Jahren von der Fashion patro-
nisierte Curricle (Fig. 65) anerkannt.

Die Benützung eines Zweigespannes vor einem zweirädrigen
Wagen ist, wie wir wohl kaum zu bemerken brauchen, nur in
der Weise zu ermöglichen, dass dieser mit einer Deichsel ver-
sehen wird. Da nun aber die Deichsel von dem gewöhnlichen
zweispännigen Geschirr nicht in ihrer wagerechten Lage erhalten
werden könnte, giebt man ihr die erforderliche Stütze, indem
man entweder zu der Karrickelstange greift oder sich des sog.
Kapgeschirres (Fig. 66) bedient. Obwohl letzteres manche Vor-

[Abbildung] Fig. 65.

Curricle.

züge vor dem Karrickel besitzt, hat sich dieses doch nicht aus
seinen dominierenden Stellungen verdrängen lassen. Es sei
daher hier nur kurz bemerkt, dass das Kapgeschirr, wie die
Figur zeigt, aus einer Querstange besteht, die durch eine mitten
vor der Brust der Pferde auf der Deichsel angebrachte Stahlöse
durchgezogen ist. Diese Stange und mit ihr auch die Deichsel
wird von den Pferden vermittelst eines schmalen Riemens ge-
tragen, der an jedem Ende der Stange festgeschnallt, über auf
dem Widerrist der Pferde liegende, lederne Unterlagen läuft.

Wie die Karrickelvorrichtung an der Deichsel und am Ge-
schirr befestigt wird, ist aus den Zeichnungen Fig. 67 und 68
mit solcher Deutlichkeit zu ersehen, dass wir uns wohl eine

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[102/0116] Die zweispännigen Luxus Equipagen. Zweck nur das bereits vor 50 Jahren von der Fashion patro- nisierte Curricle (Fig. 65) anerkannt. Die Benützung eines Zweigespannes vor einem zweirädrigen Wagen ist, wie wir wohl kaum zu bemerken brauchen, nur in der Weise zu ermöglichen, dass dieser mit einer Deichsel ver- sehen wird. Da nun aber die Deichsel von dem gewöhnlichen zweispännigen Geschirr nicht in ihrer wagerechten Lage erhalten werden könnte, giebt man ihr die erforderliche Stütze, indem man entweder zu der Karrickelstange greift oder sich des sog. Kapgeschirres (Fig. 66) bedient. Obwohl letzteres manche Vor- [Abbildung Fig. 65. Curricle.] züge vor dem Karrickel besitzt, hat sich dieses doch nicht aus seinen dominierenden Stellungen verdrängen lassen. Es sei daher hier nur kurz bemerkt, dass das Kapgeschirr, wie die Figur zeigt, aus einer Querstange besteht, die durch eine mitten vor der Brust der Pferde auf der Deichsel angebrachte Stahlöse durchgezogen ist. Diese Stange und mit ihr auch die Deichsel wird von den Pferden vermittelst eines schmalen Riemens ge- tragen, der an jedem Ende der Stange festgeschnallt, über auf dem Widerrist der Pferde liegende, lederne Unterlagen läuft. Wie die Karrickelvorrichtung an der Deichsel und am Ge- schirr befestigt wird, ist aus den Zeichnungen Fig. 67 und 68 mit solcher Deutlichkeit zu ersehen, dass wir uns wohl eine

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Zitationshilfe: Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wrangel_luxusfuhrwerk_1898/116>, abgerufen am 29.03.2024.