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Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898.

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Die zweispännigen Luxus-Equipagen.
von 158--160 cm haben müssen, erhalten einfaches Coupegeschirr
mit Liverpoolkandare, (Fig. 55) aber ohne Rückenriemen. Ein-
fachheit ist überhaupt bei der Herstellung dieser Equipage
dringend geboten, wesshalb auch die Dienerschaft nur wenn der
Omnibus nachmittags von den Damen des Hauses und deren
Gästen zu Ausfahrten benützt wird, volle Livree tragen darf.
Sobald aber die Mitnahme von Gepäck auf dem Programm steht
oder die Beobachtung strengerer Formen aus anderen Gründen
überflüssig erscheint, haben Kutscher und Groom im Interims-
anzug zu erscheinen.

[Abbildung] Fig. 56.

Gepäck-Victoria.

Ein originelles Gefährt, das sich ebenfalls vortrefflich zu
Bahnhofsfahrten und Jagdausflügen eignet, ist die französische
Gepäck-Victoria (Fig. 56). Eine ausführliche Beschreibung
dieses Wagens brachte das Septemberheft 1896 des mustergiltig
redigierten französischen Fachjournals "La Carrosserie Fran-
caise
", dem wir auch die vorstehende Zeichnung entnommen
haben. Wie aus derselben hervorgeht, befindet sich unter dem
Kutschbock eine Plattform zur Aufnahme des Gepäcks. Diese
kann aber auch vermittelst eines zum Anschnallen eingerich-
teten Polsters in einen Sitzplatz für zwei Personen verwandelt
werden. Ferner bleibt zu bemerken, dass das Gepäck, wenn
erforderlich, zwischen den eisernen Stützen des Kutschbockes

Die zweispännigen Luxus-Equipagen.
von 158—160 cm haben müssen, erhalten einfaches Coupégeschirr
mit Liverpoolkandare, (Fig. 55) aber ohne Rückenriemen. Ein-
fachheit ist überhaupt bei der Herstellung dieser Equipage
dringend geboten, wesshalb auch die Dienerschaft nur wenn der
Omnibus nachmittags von den Damen des Hauses und deren
Gästen zu Ausfahrten benützt wird, volle Livree tragen darf.
Sobald aber die Mitnahme von Gepäck auf dem Programm steht
oder die Beobachtung strengerer Formen aus anderen Gründen
überflüssig erscheint, haben Kutscher und Groom im Interims-
anzug zu erscheinen.

[Abbildung] Fig. 56.

Gepäck-Victoria.

Ein originelles Gefährt, das sich ebenfalls vortrefflich zu
Bahnhofsfahrten und Jagdausflügen eignet, ist die französische
Gepäck-Victoria (Fig. 56). Eine ausführliche Beschreibung
dieses Wagens brachte das Septemberheft 1896 des mustergiltig
redigierten französischen Fachjournals „La Carrosserie Fran-
çaise
“, dem wir auch die vorstehende Zeichnung entnommen
haben. Wie aus derselben hervorgeht, befindet sich unter dem
Kutschbock eine Plattform zur Aufnahme des Gepäcks. Diese
kann aber auch vermittelst eines zum Anschnallen eingerich-
teten Polsters in einen Sitzplatz für zwei Personen verwandelt
werden. Ferner bleibt zu bemerken, dass das Gepäck, wenn
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[90/0104] Die zweispännigen Luxus-Equipagen. von 158—160 cm haben müssen, erhalten einfaches Coupégeschirr mit Liverpoolkandare, (Fig. 55) aber ohne Rückenriemen. Ein- fachheit ist überhaupt bei der Herstellung dieser Equipage dringend geboten, wesshalb auch die Dienerschaft nur wenn der Omnibus nachmittags von den Damen des Hauses und deren Gästen zu Ausfahrten benützt wird, volle Livree tragen darf. Sobald aber die Mitnahme von Gepäck auf dem Programm steht oder die Beobachtung strengerer Formen aus anderen Gründen überflüssig erscheint, haben Kutscher und Groom im Interims- anzug zu erscheinen. [Abbildung Fig. 56. Gepäck-Victoria. ] Ein originelles Gefährt, das sich ebenfalls vortrefflich zu Bahnhofsfahrten und Jagdausflügen eignet, ist die französische Gepäck-Victoria (Fig. 56). Eine ausführliche Beschreibung dieses Wagens brachte das Septemberheft 1896 des mustergiltig redigierten französischen Fachjournals „La Carrosserie Fran- çaise“, dem wir auch die vorstehende Zeichnung entnommen haben. Wie aus derselben hervorgeht, befindet sich unter dem Kutschbock eine Plattform zur Aufnahme des Gepäcks. Diese kann aber auch vermittelst eines zum Anschnallen eingerich- teten Polsters in einen Sitzplatz für zwei Personen verwandelt werden. Ferner bleibt zu bemerken, dass das Gepäck, wenn erforderlich, zwischen den eisernen Stützen des Kutschbockes

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Zitationshilfe: Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wrangel_luxusfuhrwerk_1898/104>, abgerufen am 28.03.2024.