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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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Baum, welcher von mittelmäßiger Grösse ist, und nach rothen Blümlein
Früchte, wie die Oliven, tragen soll: das beste muß trocken, und doch et-
was weich, grünlicht-weiß und eines guten Geruchs seyn. Es ist ein rech-
ter Wund-Balsam, absonderlich in den Haupt-Wunden; Hoffmann ma-
chet auch ein Pflaster davon wider die reissenden Schulter-Schmertzen.

Eleoselinum, siehe Apium.

Elephantiasis, siehe Lepra Arabum.

Elephas, der Elephant, ist ein ungeheuer grosses Thier, und in Ost-
Jndien, AEthiopien in Wäldern zu finden. Hievon sind bey den Materia-
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en die Zähne, oder Dentes Elephanti, und von diesen das Ebur oder
Helffenbein zu befinden: die Zähne sind sehr groß, lang und dick, auswen-
dig gelb, und inwendig weiß, deren ieder zu Zeiten zwey Centner wieget.
Das Ebur ist entweder an den gantzen Zähnen, und wird Ebur integrum
genennet, oder kommt in Stücken und fragmentis. Jn der Medicin hat
man nur Rasuram Eboris, geraspelt Helffenbein, ist wider alle Fieber,
Gelbesucht und Leber- und Miltz-Beschwerungen gut; ferner ist das Ebur
sine
oder philosophice calcinatum. Wenn aber das Helffenbein recht
calciniret ist, so wird es Ebur ustum genennet, so wieder zweyerley, eines,
so in offenen so lange gebrannt wird, bis es weiß aussiehet, und sonsten
Spodium ex Ebore heisset, welches aus- und inwendig schön weiß, schwer,
mürb, und in schönen Schiefern seyn, auch nicht viel kleines haben muß:
hat eine anhaltende Krafft, und wird, wie auch die Trochisci de Spodio,
wider alle Bauch- und Blut-Flüsse, wie auch Fluorem album gelobet:
calcinirt man es in einem verdeckten Tiegel, so bleibt es kohlschwartz.
Man findet auch zuweilen dergleichen grosse Zähne und Beine unter der
Erden, welche dem Helffenbein gleich sehen, und deßwegen Ebur fossile ge-
nennet werden; sind auswendig auch gelb, und inwendig weiß, und an der
Zunge klebend; ob aber die Stücke von vergrabenen und in der Erde cal-
cini
rten Helffenbein herrühren, oder aus einer fetten Erde oder Marga
durch Spiel der Natur also formiret werden, ist von denen Physicis aus-
zumachen: es muß recht mürbe auf der Zunge, unleidlich, ziehend und
schön weiß seyn, kommt an Kräfften mit dem Unicornu fossili sehr überein.

Elevatorium, ein Aufheber, ist ein Chirurgisch Instrument, mit
welchem die niedergedruckte Hirnschale aufgehoben wird.

Elixatio, das Aufsieden, da man gewisse Dinge in einem Liquore
durch Kochen erweichet.

Elixir, ist ein aus vielen einfachen Sachen mit einem tüchtigen

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Baum, welcher von mittelmaͤßiger Groͤſſe iſt, und nach rothen Bluͤmlein
Fruͤchte, wie die Oliven, tragen ſoll: das beſte muß trocken, und doch et-
was weich, gruͤnlicht-weiß und eines guten Geruchs ſeyn. Es iſt ein rech-
ter Wund-Balſam, abſonderlich in den Haupt-Wunden; Hoffmann ma-
chet auch ein Pflaſter davon wider die reiſſenden Schulter-Schmertzen.

Eleoſelinum, ſiehe Apium.

Elephantiaſis, ſiehe Lepra Arabum.

Elephas, der Elephant, iſt ein ungeheuer groſſes Thier, und in Oſt-
Jndien, Æthiopien in Waͤldern zu finden. Hievon ſind bey den Materia-
liſt
en die Zaͤhne, oder Dentes Elephanti, und von dieſen das Ebur oder
Helffenbein zu befinden: die Zaͤhne ſind ſehr groß, lang und dick, auswen-
dig gelb, und inwendig weiß, deren ieder zu Zeiten zwey Centner wieget.
Das Ebur iſt entweder an den gantzen Zaͤhnen, und wird Ebur integrum
genennet, oder kommt in Stuͤcken und fragmentis. Jn der Medicin hat
man nur Raſuram Eboris, geraſpelt Helffenbein, iſt wider alle Fieber,
Gelbeſucht und Leber- und Miltz-Beſchwerungen gut; ferner iſt das Ebur
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oder philoſophice calcinatum. Wenn aber das Helffenbein recht
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Spodium ex Ebore heiſſet, welches aus- und inwendig ſchoͤn weiß, ſchwer,
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hat eine anhaltende Krafft, und wird, wie auch die Trochiſci de Spodio,
wider alle Bauch- und Blut-Fluͤſſe, wie auch Fluorem album gelobet:
calcinirt man es in einem verdeckten Tiegel, ſo bleibt es kohlſchwartz.
Man findet auch zuweilen dergleichen groſſe Zaͤhne und Beine unter der
Erden, welche dem Helffenbein gleich ſehen, und deßwegen Ebur foſſile ge-
nennet werden; ſind auswendig auch gelb, und inwendig weiß, und an der
Zunge klebend; ob aber die Stuͤcke von vergrabenen und in der Erde cal-
cini
rten Helffenbein herruͤhren, oder aus einer fetten Erde oder Marga
durch Spiel der Natur alſo formiret werden, iſt von denen Phyſicis aus-
zumachen: es muß recht muͤrbe auf der Zunge, unleidlich, ziehend und
ſchoͤn weiß ſeyn, kommt an Kraͤfften mit dem Unicornu foſſili ſehr uͤberein.

Elevatorium, ein Aufheber, iſt ein Chirurgiſch Inſtrument, mit
welchem die niedergedruckte Hirnſchale aufgehoben wird.

Elixatio, das Aufſieden, da man gewiſſe Dinge in einem Liquore
durch Kochen erweichet.

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[305/0317] EL Baum, welcher von mittelmaͤßiger Groͤſſe iſt, und nach rothen Bluͤmlein Fruͤchte, wie die Oliven, tragen ſoll: das beſte muß trocken, und doch et- was weich, gruͤnlicht-weiß und eines guten Geruchs ſeyn. Es iſt ein rech- ter Wund-Balſam, abſonderlich in den Haupt-Wunden; Hoffmann ma- chet auch ein Pflaſter davon wider die reiſſenden Schulter-Schmertzen. Eleoſelinum, ſiehe Apium. Elephantiaſis, ſiehe Lepra Arabum. Elephas, der Elephant, iſt ein ungeheuer groſſes Thier, und in Oſt- Jndien, Æthiopien in Waͤldern zu finden. Hievon ſind bey den Materia- liſten die Zaͤhne, oder Dentes Elephanti, und von dieſen das Ebur oder Helffenbein zu befinden: die Zaͤhne ſind ſehr groß, lang und dick, auswen- dig gelb, und inwendig weiß, deren ieder zu Zeiten zwey Centner wieget. Das Ebur iſt entweder an den gantzen Zaͤhnen, und wird Ebur integrum genennet, oder kommt in Stuͤcken und fragmentis. Jn der Medicin hat man nur Raſuram Eboris, geraſpelt Helffenbein, iſt wider alle Fieber, Gelbeſucht und Leber- und Miltz-Beſchwerungen gut; ferner iſt das Ebur ſine 🜂 oder philoſophice calcinatum. Wenn aber das Helffenbein recht calciniret iſt, ſo wird es Ebur uſtum genennet, ſo wieder zweyerley, eines, ſo in offenen 🜂 ſo lange gebrannt wird, bis es weiß ausſiehet, und ſonſten Spodium ex Ebore heiſſet, welches aus- und inwendig ſchoͤn weiß, ſchwer, muͤrb, und in ſchoͤnen Schiefern ſeyn, auch nicht viel kleines haben muß: hat eine anhaltende Krafft, und wird, wie auch die Trochiſci de Spodio, wider alle Bauch- und Blut-Fluͤſſe, wie auch Fluorem album gelobet: calcinirt man es in einem verdeckten Tiegel, ſo bleibt es kohlſchwartz. Man findet auch zuweilen dergleichen groſſe Zaͤhne und Beine unter der Erden, welche dem Helffenbein gleich ſehen, und deßwegen Ebur foſſile ge- nennet werden; ſind auswendig auch gelb, und inwendig weiß, und an der Zunge klebend; ob aber die Stuͤcke von vergrabenen und in der Erde cal- cinirten Helffenbein herruͤhren, oder aus einer fetten Erde oder Marga durch Spiel der Natur alſo formiret werden, iſt von denen Phyſicis aus- zumachen: es muß recht muͤrbe auf der Zunge, unleidlich, ziehend und ſchoͤn weiß ſeyn, kommt an Kraͤfften mit dem Unicornu foſſili ſehr uͤberein. Elevatorium, ein Aufheber, iſt ein Chirurgiſch Inſtrument, mit welchem die niedergedruckte Hirnſchale aufgehoben wird. Elixatio, das Aufſieden, da man gewiſſe Dinge in einem Liquore durch Kochen erweichet. Elixir, iſt ein aus vielen einfachen Sachen mit einem tuͤchtigen Men- Q q

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/317>, abgerufen am 19.04.2024.