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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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Caryophyllus hortensis, flos Caryophyllorum, Garten- oder
Krantz-Nelcken,
werden in Gärten erzogen, sie stärcken das Haupt,
die Nerven, Hertz, Magen und Leber, widerstehen dem Gifft, sind be-
währt wider Hertzklopffen, Mutterweh und verhaltene Menses.

Caryophyllus Indicus, Flos Africanus, Jndianische Nelcken,
wachsen wild in Africa, sonst aber werden sie in Gärten erzogen, trei-
ben den Harn und die Menses.

Caryophyllus sylvestris oder montanus, Feld- oder Donner-Nel-
cken,
werden an dürren und sandichten Orten auf ungebaueten Wie-
sen, Feldern und Bergen gefunden, sind aber in der Officin nicht ge-
bräuchlich.

Caschu ist eben so viel als Catechu.

Cassale Vulnus, eine Wunde der Brust.

Cassia Brasiliensis, siehe Cassia fistula.

Cassia caryophyllata, Näglein-Zimmet: diese Schale wird von
den Engeländern aus America gebracht, und bestehet aus einer dünnen,
röthlicht-braunen und von der äussersten Schale gesauberten Rinde,
welche wie der Zimmet in länglicht-runde Röhren gerollet ist, hat einen
scharffen, beissenden und aromatischen Geschmack und einen guten Näg-
lein-Geruch: kommt aus Brasilien und Madagascar; der Baum dieser
Rinde ist eine Art der Näglein-Bäume; die beste ist, welche dünne
Schalen hat, und von der äussersten Rinde wohl gesaubert ist, röthlich-
braun, eines scharffen und recht gewürtzten Geschmacks, welcher nebst
dem Geruch den Nägelein gleich kommet. Sie stärcket das Haupt, Ma-
gen, Nerven und alle nervöse Theile des Leibes, absonderlich auch die
Mutter, dienet wider schwere Geburt und Wassersucht; Einige machen
mit dem Spiritu Vini eine Tinctur oder Essenz davon.

Cassia Cinnamomea, siehe Cinnamomum.

Cassia fistula, die Rohr-Cassie, bestehet aus länglicht-runden und
Cylindrischen Schoten von unterschiedlicher Grösse, welche auswendig mit
einer schwartzen harten und holtzigten Schale, inwendig aber mit einem
schwartzen scharffichten und doch süssen Marck in unterschiedenen Fächlein,
worinnen auch ein platter gläntzender Saame, wieein Hertz lieget, versehen
sind, kommen aus Ost- und West-Jndien. Die Orientalische Cassia ist
wiederum zweyerley, da eine aus Cambaja, Cananor und andern Orten der
Jndien, die andere aus Egypten kommet. Die erste wird schlechterdings
Cassia Orientalis, oder die Levantische genennet, und hat viel grössere und

dickere
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Caryophyllus hortenſis, flos Caryophyllorum, Garten- oder
Krantz-Nelcken,
werden in Gaͤrten erzogen, ſie ſtaͤrcken das Haupt,
die Nerven, Hertz, Magen und Leber, widerſtehen dem Gifft, ſind be-
waͤhrt wider Hertzklopffen, Mutterweh und verhaltene Menſes.

Caryophyllus Indicus, Flos Africanus, Jndianiſche Nelcken,
wachſen wild in Africa, ſonſt aber werden ſie in Gaͤrten erzogen, trei-
ben den Harn und die Menſes.

Caryophyllus ſylveſtris oder montanus, Feld- oder Donner-Nel-
cken,
werden an duͤrren und ſandichten Orten auf ungebaueten Wie-
ſen, Feldern und Bergen gefunden, ſind aber in der Officin nicht ge-
braͤuchlich.

Caſchu iſt eben ſo viel als Catechu.

Caſſale Vulnus, eine Wunde der Bruſt.

Caſſia Braſilienſis, ſiehe Caſſia fiſtula.

Caſſia caryophyllata, Naͤglein-Zimmet: dieſe Schale wird von
den Engelaͤndern aus America gebracht, und beſtehet aus einer duͤnnen,
roͤthlicht-braunen und von der aͤuſſerſten Schale geſauberten Rinde,
welche wie der Zimmet in laͤnglicht-runde Roͤhren gerollet iſt, hat einen
ſcharffen, beiſſenden und aromatiſchen Geſchmack und einen guten Naͤg-
lein-Geruch: kommt aus Braſilien und Madagaſcar; der Baum dieſer
Rinde iſt eine Art der Naͤglein-Baͤume; die beſte iſt, welche duͤnne
Schalen hat, und von der aͤuſſerſten Rinde wohl geſaubert iſt, roͤthlich-
braun, eines ſcharffen und recht gewuͤrtzten Geſchmacks, welcher nebſt
dem Geruch den Naͤgelein gleich kommet. Sie ſtaͤrcket das Haupt, Ma-
gen, Nerven und alle nervoͤſe Theile des Leibes, abſonderlich auch die
Mutter, dienet wider ſchwere Geburt und Waſſerſucht; Einige machen
mit dem Spiritu Vini eine Tinctur oder Eſſenz davon.

Caſſia Cinnamomea, ſiehe Cinnamomum.

Caſſia fiſtula, die Rohr-Caſſie, beſtehet aus laͤnglicht-runden und
Cylindriſchen Schoten von unterſchiedlicher Groͤſſe, welche auswendig mit
einer ſchwartzen harten und holtzigten Schale, inwendig aber mit einem
ſchwartzen ſcharffichten und doch ſuͤſſen Marck in unterſchiedenen Faͤchlein,
worinnen auch ein platter glaͤntzender Saame, wieein Hertz lieget, verſehen
ſind, kommen aus Oſt- und Weſt-Jndien. Die Orientaliſche Caſſia iſt
wiederum zweyerley, da eine aus Cambaja, Cananor und andern Orten der
Jndien, die andere aus Egypten kommet. Die erſte wird ſchlechterdings
Caſſia Orientalis, oder die Levantiſche genennet, und hat viel groͤſſere und

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[170/0182] CA Caryophyllus hortenſis, flos Caryophyllorum, Garten- oder Krantz-Nelcken, werden in Gaͤrten erzogen, ſie ſtaͤrcken das Haupt, die Nerven, Hertz, Magen und Leber, widerſtehen dem Gifft, ſind be- waͤhrt wider Hertzklopffen, Mutterweh und verhaltene Menſes. Caryophyllus Indicus, Flos Africanus, Jndianiſche Nelcken, wachſen wild in Africa, ſonſt aber werden ſie in Gaͤrten erzogen, trei- ben den Harn und die Menſes. Caryophyllus ſylveſtris oder montanus, Feld- oder Donner-Nel- cken, werden an duͤrren und ſandichten Orten auf ungebaueten Wie- ſen, Feldern und Bergen gefunden, ſind aber in der Officin nicht ge- braͤuchlich. Caſchu iſt eben ſo viel als Catechu. Caſſale Vulnus, eine Wunde der Bruſt. Caſſia Braſilienſis, ſiehe Caſſia fiſtula. Caſſia caryophyllata, Naͤglein-Zimmet: dieſe Schale wird von den Engelaͤndern aus America gebracht, und beſtehet aus einer duͤnnen, roͤthlicht-braunen und von der aͤuſſerſten Schale geſauberten Rinde, welche wie der Zimmet in laͤnglicht-runde Roͤhren gerollet iſt, hat einen ſcharffen, beiſſenden und aromatiſchen Geſchmack und einen guten Naͤg- lein-Geruch: kommt aus Braſilien und Madagaſcar; der Baum dieſer Rinde iſt eine Art der Naͤglein-Baͤume; die beſte iſt, welche duͤnne Schalen hat, und von der aͤuſſerſten Rinde wohl geſaubert iſt, roͤthlich- braun, eines ſcharffen und recht gewuͤrtzten Geſchmacks, welcher nebſt dem Geruch den Naͤgelein gleich kommet. Sie ſtaͤrcket das Haupt, Ma- gen, Nerven und alle nervoͤſe Theile des Leibes, abſonderlich auch die Mutter, dienet wider ſchwere Geburt und Waſſerſucht; Einige machen mit dem Spiritu Vini eine Tinctur oder Eſſenz davon. Caſſia Cinnamomea, ſiehe Cinnamomum. Caſſia fiſtula, die Rohr-Caſſie, beſtehet aus laͤnglicht-runden und Cylindriſchen Schoten von unterſchiedlicher Groͤſſe, welche auswendig mit einer ſchwartzen harten und holtzigten Schale, inwendig aber mit einem ſchwartzen ſcharffichten und doch ſuͤſſen Marck in unterſchiedenen Faͤchlein, worinnen auch ein platter glaͤntzender Saame, wieein Hertz lieget, verſehen ſind, kommen aus Oſt- und Weſt-Jndien. Die Orientaliſche Caſſia iſt wiederum zweyerley, da eine aus Cambaja, Cananor und andern Orten der Jndien, die andere aus Egypten kommet. Die erſte wird ſchlechterdings Caſſia Orientalis, oder die Levantiſche genennet, und hat viel groͤſſere und dickere

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/182>, abgerufen am 20.04.2024.