Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite

CA
aus werden, dann von solchen Lichtlein q. s. beschmier es an einem Ort
mit Unguento aus Mercur. praecipitat. ßij. Unguent. de Cerussa ß. und
etlichen Tropffen Olei li oder Butyr. ii.

Canella, siehe Cinnamomum.

Canella alba, oder Cortex Winteranus spurius, weisser Caneel
oder Zimmet,
ist weit dicker als die andere Rinde, und sowol inwen-
dig als auswendig weiß; Diese Rinde ist auch viel dichter und zäher, hat
einen sehr scharffen Geschmack, auch einen sehr guten Geruch, kommet
aus Jndien, und wird in den Apothecken insgemein Costus verus, Co-
stus Corticosus albus,
oder weisser Costus genennet, ob wol er mit dem
Costo vero, welcher eine Arabische Wurtzel ist, ausser den Kräfften nichts
gemein hat. Der Baum dieser Rinde ist eine Art Cassien-Bäume,
welcher Blätter, wie der Lorbeer-Baum, purpur-farbene Blüm-
lein, und eine Frucht als kleine Eicheln träget, muß von der äussern un-
geschälten Schale wohl gesäubert seyn, einen rechtschaffenen und gleich-
sam von allen Gewürtzen melirten Geschmack haben, welcher an der
Schärffe den Pfeffer, an Geruch die Mußcaten-Nuß übertreffe, wird
unter die antiscorbutischen Artzneyen gerechnet, sonsten aber stärcken sie
den Magen, Haupt und Nerven, absonderlich in Schlag-Flüssen: die-
net wider die Colic und Mutter-Beschwer, absonderlich, wenn man et-
was von frischen Theriac und Castoreo dabey gebrauchet. Einige Me-
dici
käuen ihn zum Praeservativ, wenn sie die Krancken bey den anstecken-
den Seuchen besuchen.

Canella matta, siehe Cinnamomum.

Canis, ein Hund, davon ist in der Medicin die Axungia und Album
graecum
zu finden.

Caninus, hundisch, kommt vom Wort Cane, Hund, her, und
wird von allem dem gesaget, was vom Hund genommen wird, oder
dessen Gleichförmigkeit hat, als Canina pellis, Hunds-Fell, Caninum
stercus,
Hunds-Koth, Canini dentes, Hunds-Zähne, Caninus oder
Cynicus spasmus, der Hunds-Krampff, geschiehet an den Kinbacken-
Mäuslein.

Caniram, wird der Baum genannt, auf welchem die Nuces vomicae
oder Krähen-Augen wachsen, wovon an seinem Orte zu sehen.

Canities, graue Haar, ist ein Zufall, der sich bey alten Leuten
findet, kommt auch wol wider die Natur von Sorge, Gram, oder einer
Kranckheit.

Canna,
U 2

CA
aus werden, dann von ſolchen Lichtlein q. ſ. beſchmier es an einem Ort
mit Unguento aus Mercur. præcipitat. ʒij. Unguent. de Ceruſſa ℥ß. und
etlichen Tropffen Olei 🜖li oder Butyr. ♁ ii.

Canella, ſiehe Cinnamomum.

Canella alba, oder Cortex Winteranus ſpurius, weiſſer Caneel
oder Zimmet,
iſt weit dicker als die andere Rinde, und ſowol inwen-
dig als auswendig weiß; Dieſe Rinde iſt auch viel dichter und zaͤher, hat
einen ſehr ſcharffen Geſchmack, auch einen ſehr guten Geruch, kommet
aus Jndien, und wird in den Apothecken insgemein Coſtus verus, Co-
ſtus Corticoſus albus,
oder weiſſer Coſtus genennet, ob wol er mit dem
Coſto vero, welcher eine Arabiſche Wurtzel iſt, auſſer den Kraͤfften nichts
gemein hat. Der Baum dieſer Rinde iſt eine Art Caſſien-Baͤume,
welcher Blaͤtter, wie der Lorbeer-Baum, purpur-farbene Bluͤm-
lein, und eine Frucht als kleine Eicheln traͤget, muß von der aͤuſſern un-
geſchaͤlten Schale wohl geſaͤubert ſeyn, einen rechtſchaffenen und gleich-
ſam von allen Gewuͤrtzen melirten Geſchmack haben, welcher an der
Schaͤrffe den Pfeffer, an Geruch die Mußcaten-Nuß uͤbertreffe, wird
unter die antiſcorbutiſchen Artzneyen gerechnet, ſonſten aber ſtaͤrcken ſie
den Magen, Haupt und Nerven, abſonderlich in Schlag-Fluͤſſen: die-
net wider die Colic und Mutter-Beſchwer, abſonderlich, wenn man et-
was von friſchen Theriac und Caſtoreo dabey gebrauchet. Einige Me-
dici
kaͤuen ihn zum Præſervativ, wenn ſie die Krancken bey den anſtecken-
den Seuchen beſuchen.

Canella matta, ſiehe Cinnamomum.

Canis, ein Hund, davon iſt in der Medicin die Axungia und Album
græcum
zu finden.

Caninus, hundiſch, kommt vom Wort Cane, Hund, her, und
wird von allem dem geſaget, was vom Hund genommen wird, oder
deſſen Gleichfoͤrmigkeit hat, als Canina pellis, Hunds-Fell, Caninum
ſtercus,
Hunds-Koth, Canini dentes, Hunds-Zaͤhne, Caninus oder
Cynicus ſpaſmus, der Hunds-Krampff, geſchiehet an den Kinbacken-
Maͤuslein.

Caniram, wird der Baum genannt, auf welchem die Nuces vomicæ
oder Kraͤhen-Augen wachſen, wovon an ſeinem Orte zu ſehen.

Canities, graue Haar, iſt ein Zufall, der ſich bey alten Leuten
findet, kommt auch wol wider die Natur von Sorge, Gram, oder einer
Kranckheit.

Canna,
U 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0167" n="155"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">CA</hi></hi></hi></fw><lb/>
aus werden, dann <hi rendition="#aq">&#x211E;</hi> von &#x017F;olchen Lichtlein <hi rendition="#aq">q. &#x017F;.</hi> be&#x017F;chmier es an einem Ort<lb/>
mit <hi rendition="#aq">Unguento</hi> aus <hi rendition="#aq">Mercur. præcipitat. &#x0292;ij. Unguent. de Ceru&#x017F;&#x017F;a &#x2125;ß.</hi> und<lb/>
etlichen Tropffen <hi rendition="#aq">Olei &#x1F716;li</hi> oder <hi rendition="#aq">Butyr. &#x2641; ii.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Canella,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Cinnamomum.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Canella alba,</hi> oder <hi rendition="#aq">Cortex Winteranus &#x017F;purius,</hi> <hi rendition="#fr">wei&#x017F;&#x017F;er Caneel<lb/>
oder Zimmet,</hi> i&#x017F;t weit dicker als die andere Rinde, und &#x017F;owol inwen-<lb/>
dig als auswendig weiß; Die&#x017F;e Rinde i&#x017F;t auch viel dichter und za&#x0364;her, hat<lb/>
einen &#x017F;ehr &#x017F;charffen Ge&#x017F;chmack, auch einen &#x017F;ehr guten Geruch, kommet<lb/>
aus Jndien, und wird in den Apothecken insgemein <hi rendition="#aq">Co&#x017F;tus verus, Co-<lb/>
&#x017F;tus Cortico&#x017F;us albus,</hi> oder <hi rendition="#fr">wei&#x017F;&#x017F;er</hi> <hi rendition="#aq">Co&#x017F;tus</hi> genennet, ob wol er mit dem<lb/><hi rendition="#aq">Co&#x017F;to vero,</hi> welcher eine Arabi&#x017F;che Wurtzel i&#x017F;t, au&#x017F;&#x017F;er den Kra&#x0364;fften nichts<lb/>
gemein hat. Der Baum die&#x017F;er Rinde i&#x017F;t eine Art <hi rendition="#aq">Ca&#x017F;&#x017F;i</hi>en-Ba&#x0364;ume,<lb/>
welcher Bla&#x0364;tter, wie der Lorbeer-Baum, purpur-farbene Blu&#x0364;m-<lb/>
lein, und eine Frucht als kleine Eicheln tra&#x0364;get, muß von der a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ern un-<lb/>
ge&#x017F;cha&#x0364;lten Schale wohl ge&#x017F;a&#x0364;ubert &#x017F;eyn, einen recht&#x017F;chaffenen und gleich-<lb/>
&#x017F;am von allen Gewu&#x0364;rtzen <hi rendition="#aq">meli</hi>rten Ge&#x017F;chmack haben, welcher an der<lb/>
Scha&#x0364;rffe den Pfeffer, an Geruch die Mußcaten-Nuß u&#x0364;bertreffe, wird<lb/>
unter die <hi rendition="#aq">anti&#x017F;corbuti</hi>&#x017F;chen Artzneyen gerechnet, &#x017F;on&#x017F;ten aber &#x017F;ta&#x0364;rcken &#x017F;ie<lb/>
den Magen, Haupt und Nerven, ab&#x017F;onderlich in Schlag-Flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en: die-<lb/>
net wider die Colic und Mutter-Be&#x017F;chwer, ab&#x017F;onderlich, wenn man et-<lb/>
was von fri&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Theriac</hi> und <hi rendition="#aq">Ca&#x017F;toreo</hi> dabey gebrauchet. Einige <hi rendition="#aq">Me-<lb/>
dici</hi> ka&#x0364;uen ihn zum <hi rendition="#aq">Præ&#x017F;ervativ,</hi> wenn &#x017F;ie die Krancken bey den an&#x017F;tecken-<lb/>
den Seuchen be&#x017F;uchen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Canella matta,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Cinnamomum.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Canis,</hi> ein <hi rendition="#fr">Hund,</hi> davon i&#x017F;t in der <hi rendition="#aq">Medicin</hi> die <hi rendition="#aq">Axungia</hi> und <hi rendition="#aq">Album<lb/>
græcum</hi> zu finden.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Caninus,</hi><hi rendition="#fr">hundi&#x017F;ch,</hi> kommt vom Wort <hi rendition="#aq">Cane,</hi> Hund, her, und<lb/>
wird von allem dem ge&#x017F;aget, was vom Hund genommen wird, oder<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en Gleichfo&#x0364;rmigkeit hat, als <hi rendition="#aq">Canina pellis,</hi> <hi rendition="#fr">Hunds-Fell,</hi> <hi rendition="#aq">Caninum<lb/>
&#x017F;tercus,</hi> <hi rendition="#fr">Hunds-Koth,</hi> <hi rendition="#aq">Canini dentes,</hi> <hi rendition="#fr">Hunds-Za&#x0364;hne,</hi> <hi rendition="#aq">Caninus</hi> oder<lb/><hi rendition="#aq">Cynicus &#x017F;pa&#x017F;mus,</hi> der <hi rendition="#fr">Hunds-Krampff,</hi> ge&#x017F;chiehet an den Kinbacken-<lb/>
Ma&#x0364;uslein.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Caniram,</hi> wird der Baum genannt, auf welchem die <hi rendition="#aq">Nuces vomicæ</hi><lb/>
oder Kra&#x0364;hen-Augen wach&#x017F;en, wovon an &#x017F;einem Orte zu &#x017F;ehen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Canities,</hi><hi rendition="#fr">graue Haar,</hi> i&#x017F;t ein Zufall, der &#x017F;ich bey alten Leuten<lb/>
findet, kommt auch wol wider die Natur von Sorge, Gram, oder einer<lb/>
Kranckheit.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">U 2</fw>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Canna,</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[155/0167] CA aus werden, dann ℞ von ſolchen Lichtlein q. ſ. beſchmier es an einem Ort mit Unguento aus Mercur. præcipitat. ʒij. Unguent. de Ceruſſa ℥ß. und etlichen Tropffen Olei 🜖li oder Butyr. ♁ ii. Canella, ſiehe Cinnamomum. Canella alba, oder Cortex Winteranus ſpurius, weiſſer Caneel oder Zimmet, iſt weit dicker als die andere Rinde, und ſowol inwen- dig als auswendig weiß; Dieſe Rinde iſt auch viel dichter und zaͤher, hat einen ſehr ſcharffen Geſchmack, auch einen ſehr guten Geruch, kommet aus Jndien, und wird in den Apothecken insgemein Coſtus verus, Co- ſtus Corticoſus albus, oder weiſſer Coſtus genennet, ob wol er mit dem Coſto vero, welcher eine Arabiſche Wurtzel iſt, auſſer den Kraͤfften nichts gemein hat. Der Baum dieſer Rinde iſt eine Art Caſſien-Baͤume, welcher Blaͤtter, wie der Lorbeer-Baum, purpur-farbene Bluͤm- lein, und eine Frucht als kleine Eicheln traͤget, muß von der aͤuſſern un- geſchaͤlten Schale wohl geſaͤubert ſeyn, einen rechtſchaffenen und gleich- ſam von allen Gewuͤrtzen melirten Geſchmack haben, welcher an der Schaͤrffe den Pfeffer, an Geruch die Mußcaten-Nuß uͤbertreffe, wird unter die antiſcorbutiſchen Artzneyen gerechnet, ſonſten aber ſtaͤrcken ſie den Magen, Haupt und Nerven, abſonderlich in Schlag-Fluͤſſen: die- net wider die Colic und Mutter-Beſchwer, abſonderlich, wenn man et- was von friſchen Theriac und Caſtoreo dabey gebrauchet. Einige Me- dici kaͤuen ihn zum Præſervativ, wenn ſie die Krancken bey den anſtecken- den Seuchen beſuchen. Canella matta, ſiehe Cinnamomum. Canis, ein Hund, davon iſt in der Medicin die Axungia und Album græcum zu finden. Caninus, hundiſch, kommt vom Wort Cane, Hund, her, und wird von allem dem geſaget, was vom Hund genommen wird, oder deſſen Gleichfoͤrmigkeit hat, als Canina pellis, Hunds-Fell, Caninum ſtercus, Hunds-Koth, Canini dentes, Hunds-Zaͤhne, Caninus oder Cynicus ſpaſmus, der Hunds-Krampff, geſchiehet an den Kinbacken- Maͤuslein. Caniram, wird der Baum genannt, auf welchem die Nuces vomicæ oder Kraͤhen-Augen wachſen, wovon an ſeinem Orte zu ſehen. Canities, graue Haar, iſt ein Zufall, der ſich bey alten Leuten findet, kommt auch wol wider die Natur von Sorge, Gram, oder einer Kranckheit. Canna, U 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/167
Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/167>, abgerufen am 29.03.2024.