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Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744.

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von der Electricität.
wo die abgenommenen gewesen waren. Den
Augenblick, da man das Glas bewegte, zeig-
te sich die Electricität in ihrer gehörigen Stär-
ke, und die aus der blechernen Röhre fahren-
den Funken zündeten Spiritum.

Mit diesem neuen Glase electrisirte ich den
Tag darauf den Magnet abermals etliche Stun-
den nach einander. Endlich spürte ich wie-
derum eine Abnahme der Electricität. Jch
ließ demnach das Glas ruhen, damit es wie-
der völlig kalt wurde. Nach einigen Stun-
den fing ich auf das neue an, die blecherne
Röhre und den Degen damit zu electrisiren.
Aber die Wirkung war so schwach, daß die
Funken zum Zünden ganz untüchtig waren.
Hierauf ließ ich das Glas 24 Stunden ruhen.
Da ich aber nach der Zeit damit electrisirte:
so war die Electricität, welche es dem Degen
und der blechernen Röhre mittheilte, dennoch
nicht vermögend, die Quintam Essentiam an-
zuzünden. Dergestalt nahm ich abermals ein
neues Glas; und überzog das Stativ aber-
mals mit neuen Schnüren. Da erfolgte al-
sobald die verlangte Wirkung.

Nach-
E

von der Electricitaͤt.
wo die abgenommenen geweſen waren. Den
Augenblick, da man das Glas bewegte, zeig-
te ſich die Electricitaͤt in ihrer gehoͤrigen Staͤr-
ke, und die aus der blechernen Roͤhre fahren-
den Funken zuͤndeten Spiritum.

Mit dieſem neuen Glaſe electriſirte ich den
Tag darauf den Magnet abermals etliche Stun-
den nach einander. Endlich ſpuͤrte ich wie-
derum eine Abnahme der Electricitaͤt. Jch
ließ demnach das Glas ruhen, damit es wie-
der voͤllig kalt wurde. Nach einigen Stun-
den fing ich auf das neue an, die blecherne
Roͤhre und den Degen damit zu electriſiren.
Aber die Wirkung war ſo ſchwach, daß die
Funken zum Zuͤnden ganz untuͤchtig waren.
Hierauf ließ ich das Glas 24 Stunden ruhen.
Da ich aber nach der Zeit damit electriſirte:
ſo war die Electricitaͤt, welche es dem Degen
und der blechernen Roͤhre mittheilte, dennoch
nicht vermoͤgend, die Quintam Eſſentiam an-
zuzuͤnden. Dergeſtalt nahm ich abermals ein
neues Glas; und uͤberzog das Stativ aber-
mals mit neuen Schnuͤren. Da erfolgte al-
ſobald die verlangte Wirkung.

Nach-
E
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[65/0097] von der Electricitaͤt. wo die abgenommenen geweſen waren. Den Augenblick, da man das Glas bewegte, zeig- te ſich die Electricitaͤt in ihrer gehoͤrigen Staͤr- ke, und die aus der blechernen Roͤhre fahren- den Funken zuͤndeten Spiritum. Mit dieſem neuen Glaſe electriſirte ich den Tag darauf den Magnet abermals etliche Stun- den nach einander. Endlich ſpuͤrte ich wie- derum eine Abnahme der Electricitaͤt. Jch ließ demnach das Glas ruhen, damit es wie- der voͤllig kalt wurde. Nach einigen Stun- den fing ich auf das neue an, die blecherne Roͤhre und den Degen damit zu electriſiren. Aber die Wirkung war ſo ſchwach, daß die Funken zum Zuͤnden ganz untuͤchtig waren. Hierauf ließ ich das Glas 24 Stunden ruhen. Da ich aber nach der Zeit damit electriſirte: ſo war die Electricitaͤt, welche es dem Degen und der blechernen Roͤhre mittheilte, dennoch nicht vermoͤgend, die Quintam Eſſentiam an- zuzuͤnden. Dergeſtalt nahm ich abermals ein neues Glas; und uͤberzog das Stativ aber- mals mit neuen Schnuͤren. Da erfolgte al- ſobald die verlangte Wirkung. Nach- E

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Zitationshilfe: Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/97>, abgerufen am 23.04.2024.