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Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744.

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Der historische Theil
Stange nehmen, und sie an blauseidne Schnüre
binden, daß sie mit ihrem Ende die Oberflä-
che des Wassers berühret. Oder es darf ein
Mensch auf ein Viereck mit blauseidnen Schnü-
ren treten, und entweder die Hand, oder den
Fuß, oder einen Stab in das Wasser halten.
So bald das Glas an der Maschine bewegt
wird: so beweist das Ende des andern Stricks,
oder der hölzernen Stange, oder die andere
Hand des Menschen, oder sein Kleid, die
Electricität in die Goldtheilchen.

§. 42.

Weil sich das Wasser electrisiren
lässet, und die erhaltne Electricität andern Kör-
pern mittheilet: so lässet sich dieselbe deswe-
gen in eine nasse blauseidne Schnur in einem
sehr merklichen Grade fortpflanzen; ob sie gleich
sonst nicht gar merklich wird, wenn die Schnur
trocken ist (§. 37).

Wenn daher die seidenen Schnüre, welche
über das Viereck (Tab. 3. fig. 2.) gespannt
sind, naß werden: so ist an einem Menschen,
der auf demselben stehet, entweder gar keine, oder
eine sehr geringe Electricität zu spühren, wenn

auch

Der hiſtoriſche Theil
Stange nehmen, und ſie an blauſeidne Schnuͤre
binden, daß ſie mit ihrem Ende die Oberflaͤ-
che des Waſſers beruͤhret. Oder es darf ein
Menſch auf ein Viereck mit blauſeidnen Schnuͤ-
ren treten, und entweder die Hand, oder den
Fuß, oder einen Stab in das Waſſer halten.
So bald das Glas an der Maſchine bewegt
wird: ſo beweiſt das Ende des andern Stricks,
oder der hoͤlzernen Stange, oder die andere
Hand des Menſchen, oder ſein Kleid, die
Electricitaͤt in die Goldtheilchen.

§. 42.

Weil ſich das Waſſer electriſiren
laͤſſet, und die erhaltne Electricitaͤt andern Koͤr-
pern mittheilet: ſo laͤſſet ſich dieſelbe deswe-
gen in eine naſſe blauſeidne Schnur in einem
ſehr merklichen Grade fortpflanzen; ob ſie gleich
ſonſt nicht gar merklich wird, wenn die Schnur
trocken iſt (§. 37).

Wenn daher die ſeidenen Schnuͤre, welche
uͤber das Viereck (Tab. 3. fig. 2.) geſpannt
ſind, naß werden: ſo iſt an einem Menſchen,
der auf demſelben ſtehet, entweder gar keine, oder
eine ſehr geringe Electricitaͤt zu ſpuͤhren, wenn

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[34/0066] Der hiſtoriſche Theil Stange nehmen, und ſie an blauſeidne Schnuͤre binden, daß ſie mit ihrem Ende die Oberflaͤ- che des Waſſers beruͤhret. Oder es darf ein Menſch auf ein Viereck mit blauſeidnen Schnuͤ- ren treten, und entweder die Hand, oder den Fuß, oder einen Stab in das Waſſer halten. So bald das Glas an der Maſchine bewegt wird: ſo beweiſt das Ende des andern Stricks, oder der hoͤlzernen Stange, oder die andere Hand des Menſchen, oder ſein Kleid, die Electricitaͤt in die Goldtheilchen. §. 42. Weil ſich das Waſſer electriſiren laͤſſet, und die erhaltne Electricitaͤt andern Koͤr- pern mittheilet: ſo laͤſſet ſich dieſelbe deswe- gen in eine naſſe blauſeidne Schnur in einem ſehr merklichen Grade fortpflanzen; ob ſie gleich ſonſt nicht gar merklich wird, wenn die Schnur trocken iſt (§. 37). Wenn daher die ſeidenen Schnuͤre, welche uͤber das Viereck (Tab. 3. fig. 2.) geſpannt ſind, naß werden: ſo iſt an einem Menſchen, der auf demſelben ſtehet, entweder gar keine, oder eine ſehr geringe Electricitaͤt zu ſpuͤhren, wenn auch

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Zitationshilfe: Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/66>, abgerufen am 29.03.2024.