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Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744.

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von der Electricität.
pflanzte Electricität in Bewegung setzen will/
legt man auf glatte und trockne Körper. Denn
ist die Oberfläche feucht und rauh: so hängen
die leichten Körperchen dergestalt an, daß sie
von der Electricität nicht so leicht können fort-
gestossen werden.

§. 34.

Einige, welche von der Electricität
geschrieben, geben vor, wenn die electrischen
Versuche glücklich von statten gehen sollten: so
müßte man eine gewisse Witterung dazu ha-
ben. Der Himmel müßte heiter, die Luft tro-
cken, und die Wärme mäßig seyn, und der
Wind von Mitternacht gehen. Feuchte Luft,
strenge Kälte, und große Hitze wären den elec-
trischen Wirkungen zuwider. Es giengen
daher solche nicht zu allen Jahrszeiten mit
gleichem Glücke von statten. Man sollte des-
wegen im Winter ein Zimmer mit einer ge-
mäßigten Wärme, und im Sommer einen küh-
len Ort dazu nehmen. Jnsonderheit wären
die electrischen Versuche schlecht, wenn das
Zimmer, wo sie angestellt würden, mit Men-
schen erfüllet wäre, welche stark ausdünsteten,

und

von der Electricitaͤt.
pflanzte Electricitaͤt in Bewegung ſetzen will/
legt man auf glatte und trockne Koͤrper. Denn
iſt die Oberflaͤche feucht und rauh: ſo haͤngen
die leichten Koͤrperchen dergeſtalt an, daß ſie
von der Electricitaͤt nicht ſo leicht koͤnnen fort-
geſtoſſen werden.

§. 34.

Einige, welche von der Electricitaͤt
geſchrieben, geben vor, wenn die electriſchen
Verſuche gluͤcklich von ſtatten gehen ſollten: ſo
muͤßte man eine gewiſſe Witterung dazu ha-
ben. Der Himmel muͤßte heiter, die Luft tro-
cken, und die Waͤrme maͤßig ſeyn, und der
Wind von Mitternacht gehen. Feuchte Luft,
ſtrenge Kaͤlte, und große Hitze waͤren den elec-
triſchen Wirkungen zuwider. Es giengen
daher ſolche nicht zu allen Jahrszeiten mit
gleichem Gluͤcke von ſtatten. Man ſollte des-
wegen im Winter ein Zimmer mit einer ge-
maͤßigten Waͤrme, und im Sommer einen kuͤh-
len Ort dazu nehmen. Jnſonderheit waͤren
die electriſchen Verſuche ſchlecht, wenn das
Zimmer, wo ſie angeſtellt wuͤrden, mit Men-
ſchen erfuͤllet waͤre, welche ſtark ausduͤnſteten,

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[27/0059] von der Electricitaͤt. pflanzte Electricitaͤt in Bewegung ſetzen will/ legt man auf glatte und trockne Koͤrper. Denn iſt die Oberflaͤche feucht und rauh: ſo haͤngen die leichten Koͤrperchen dergeſtalt an, daß ſie von der Electricitaͤt nicht ſo leicht koͤnnen fort- geſtoſſen werden. §. 34. Einige, welche von der Electricitaͤt geſchrieben, geben vor, wenn die electriſchen Verſuche gluͤcklich von ſtatten gehen ſollten: ſo muͤßte man eine gewiſſe Witterung dazu ha- ben. Der Himmel muͤßte heiter, die Luft tro- cken, und die Waͤrme maͤßig ſeyn, und der Wind von Mitternacht gehen. Feuchte Luft, ſtrenge Kaͤlte, und große Hitze waͤren den elec- triſchen Wirkungen zuwider. Es giengen daher ſolche nicht zu allen Jahrszeiten mit gleichem Gluͤcke von ſtatten. Man ſollte des- wegen im Winter ein Zimmer mit einer ge- maͤßigten Waͤrme, und im Sommer einen kuͤh- len Ort dazu nehmen. Jnſonderheit waͤren die electriſchen Verſuche ſchlecht, wenn das Zimmer, wo ſie angeſtellt wuͤrden, mit Men- ſchen erfuͤllet waͤre, welche ſtark ausduͤnſteten, und

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Zitationshilfe: Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/59>, abgerufen am 29.03.2024.