Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744.

Bild:
<< vorherige Seite
Die XVII Untersuchung,
Ob die electrische Materie Feu-
ertheilchen in sich habe?
§. 209.

Kein flüssiger Körper kann zünden, wenn
er nicht Feuertheilchen in sich hat.

§. 210.

Eine flüßige Materie, welche ei-
nen Spiritum eben so wohl in Flammen setzt,
als die Flamme des Feuers, hat ohnstreitig
Feuertheilchen in sich.

§. 211.

Dergestalt ist klar, daß man der
electrischen Materie, aus welcher durch das Elec-
trisiren zündende Funken entspringen, Feuer-
theilchen zueignen kann.

§. 212.

Weil man aber zur Zeit noch nicht
mit allen electrischen Funken die Quintam Es-
sentiam vegetabilem
hat zünden können: so
ist die Frage, ob auch diejenigen, an welchen
man diese Wirkung noch nicht wahrgenommen,
eine feurige Materie in sich begreiffen?

Weil diese electrische Funken, wie die zün-
denden leuchten und knacken: so sind sie von
ihnen nicht dem Wesen, sondern nur der Stärke
nach unterschieden. Mit den electrischen Fun-

ken
K 5
Die XVII Unterſuchung,
Ob die electriſche Materie Feu-
ertheilchen in ſich habe?
§. 209.

Kein fluͤſſiger Koͤrper kann zuͤnden, wenn
er nicht Feuertheilchen in ſich hat.

§. 210.

Eine fluͤßige Materie, welche ei-
nen Spiritum eben ſo wohl in Flammen ſetzt,
als die Flamme des Feuers, hat ohnſtreitig
Feuertheilchen in ſich.

§. 211.

Dergeſtalt iſt klar, daß man der
electriſchen Materie, aus welcher durch das Elec-
triſiren zuͤndende Funken entſpringen, Feuer-
theilchen zueignen kann.

§. 212.

Weil man aber zur Zeit noch nicht
mit allen electriſchen Funken die Quintam Eſ-
ſentiam vegetabilem
hat zuͤnden koͤnnen: ſo
iſt die Frage, ob auch diejenigen, an welchen
man dieſe Wirkung noch nicht wahrgenommen,
eine feurige Materie in ſich begreiffen?

Weil dieſe electriſche Funken, wie die zuͤn-
denden leuchten und knacken: ſo ſind ſie von
ihnen nicht dem Weſen, ſondern nur der Staͤrke
nach unterſchieden. Mit den electriſchen Fun-

ken
K 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0185" n="153"/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Die <hi rendition="#aq">XVII</hi> Unter&#x017F;uchung,<lb/>
Ob die electri&#x017F;che Materie Feu-<lb/>
ertheilchen in &#x017F;ich habe?</hi> </head><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 209.</head><lb/>
              <p><hi rendition="#in">K</hi>ein flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;iger Ko&#x0364;rper kann zu&#x0364;nden, wenn<lb/>
er nicht Feuertheilchen in &#x017F;ich hat.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 210.</head><lb/>
              <p>Eine flu&#x0364;ßige Materie, welche ei-<lb/>
nen <hi rendition="#aq">Spiritum</hi> eben &#x017F;o wohl in Flammen &#x017F;etzt,<lb/>
als die Flamme des Feuers, hat ohn&#x017F;treitig<lb/>
Feuertheilchen in &#x017F;ich.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 211.</head><lb/>
              <p>Derge&#x017F;talt i&#x017F;t klar, daß man der<lb/>
electri&#x017F;chen Materie, aus welcher durch das Elec-<lb/>
tri&#x017F;iren zu&#x0364;ndende Funken ent&#x017F;pringen, Feuer-<lb/>
theilchen zueignen kann.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 212.</head><lb/>
              <p>Weil man aber zur Zeit noch nicht<lb/>
mit allen electri&#x017F;chen Funken die <hi rendition="#aq">Quintam E&#x017F;-<lb/>
&#x017F;entiam vegetabilem</hi> hat zu&#x0364;nden ko&#x0364;nnen: &#x017F;o<lb/>
i&#x017F;t die Frage, ob auch diejenigen, an welchen<lb/>
man die&#x017F;e Wirkung noch nicht wahrgenommen,<lb/>
eine feurige Materie in &#x017F;ich begreiffen?</p><lb/>
              <p>Weil die&#x017F;e electri&#x017F;che Funken, wie die zu&#x0364;n-<lb/>
denden leuchten und knacken: &#x017F;o &#x017F;ind &#x017F;ie von<lb/>
ihnen nicht dem We&#x017F;en, &#x017F;ondern nur der Sta&#x0364;rke<lb/>
nach unter&#x017F;chieden. Mit den electri&#x017F;chen Fun-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">K 5</fw><fw place="bottom" type="catch">ken</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[153/0185] Die XVII Unterſuchung, Ob die electriſche Materie Feu- ertheilchen in ſich habe? §. 209. Kein fluͤſſiger Koͤrper kann zuͤnden, wenn er nicht Feuertheilchen in ſich hat. §. 210. Eine fluͤßige Materie, welche ei- nen Spiritum eben ſo wohl in Flammen ſetzt, als die Flamme des Feuers, hat ohnſtreitig Feuertheilchen in ſich. §. 211. Dergeſtalt iſt klar, daß man der electriſchen Materie, aus welcher durch das Elec- triſiren zuͤndende Funken entſpringen, Feuer- theilchen zueignen kann. §. 212. Weil man aber zur Zeit noch nicht mit allen electriſchen Funken die Quintam Eſ- ſentiam vegetabilem hat zuͤnden koͤnnen: ſo iſt die Frage, ob auch diejenigen, an welchen man dieſe Wirkung noch nicht wahrgenommen, eine feurige Materie in ſich begreiffen? Weil dieſe electriſche Funken, wie die zuͤn- denden leuchten und knacken: ſo ſind ſie von ihnen nicht dem Weſen, ſondern nur der Staͤrke nach unterſchieden. Mit den electriſchen Fun- ken K 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/185
Zitationshilfe: Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/185>, abgerufen am 28.03.2024.