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Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744.

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von der Electricität.
Theile sehr schwer von einander trennen las-
sen. Es mag aber von beyden seyn, welches
da will: so ist allemal klar, daß die subtilen
Theile einer electrischen Atmosphäre durch ih-
re Bewegungen nicht vermögend sind, die elec-
trische Materie der blauen Seide gehörig
zu zertheilen.

§. 182.

Die blaue Seide läßt sich nicht
nur die Electricität in einem sehr geringen Gra-
de mittheilen, sondern erweckt auch durch ihre
ursprüngliche Electricität, wie das Siegellack
durch die mitgetheilte (§. 40), in andern Kör-
pern keine merkliche Electricität. Dergestalt sind
zwo Fragen zu beantworten: erstlich, warum die
ursprüngliche Electricität der blauen Seide; und
zum andern, warum die dem Siegellacke mitge-
theilte, keine merkliche Electricität fortpflanzt?

Wenn die electrischen Theile, welche in
der blauen Seide durch Reiben, und an dem
Siegellacke durch eine electrische Atmosphäre
in Bewegung gebracht werden, dadurch der-
massen subtilisiret würden, daß sie die einzelnen
Theile einer andern electrischen Atmosphäre

von

von der Electricitaͤt.
Theile ſehr ſchwer von einander trennen laſ-
ſen. Es mag aber von beyden ſeyn, welches
da will: ſo iſt allemal klar, daß die ſubtilen
Theile einer electriſchen Atmoſphaͤre durch ih-
re Bewegungen nicht vermoͤgend ſind, die elec-
triſche Materie der blauen Seide gehoͤrig
zu zertheilen.

§. 182.

Die blaue Seide laͤßt ſich nicht
nur die Electricitaͤt in einem ſehr geringen Gra-
de mittheilen, ſondern erweckt auch durch ihre
urſpruͤngliche Electricitaͤt, wie das Siegellack
durch die mitgetheilte (§. 40), in andern Koͤr-
pern keine merkliche Electricitaͤt. Dergeſtalt ſind
zwo Fragen zu beantworten: erſtlich, warum die
urſpruͤngliche Electricitaͤt der blauen Seide; und
zum andern, warum die dem Siegellacke mitge-
theilte, keine merkliche Electricitaͤt fortpflanzt?

Wenn die electriſchen Theile, welche in
der blauen Seide durch Reiben, und an dem
Siegellacke durch eine electriſche Atmoſphaͤre
in Bewegung gebracht werden, dadurch der-
maſſen ſubtiliſiret wuͤrden, daß ſie die einzelnen
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[127/0159] von der Electricitaͤt. Theile ſehr ſchwer von einander trennen laſ- ſen. Es mag aber von beyden ſeyn, welches da will: ſo iſt allemal klar, daß die ſubtilen Theile einer electriſchen Atmoſphaͤre durch ih- re Bewegungen nicht vermoͤgend ſind, die elec- triſche Materie der blauen Seide gehoͤrig zu zertheilen. §. 182. Die blaue Seide laͤßt ſich nicht nur die Electricitaͤt in einem ſehr geringen Gra- de mittheilen, ſondern erweckt auch durch ihre urſpruͤngliche Electricitaͤt, wie das Siegellack durch die mitgetheilte (§. 40), in andern Koͤr- pern keine merkliche Electricitaͤt. Dergeſtalt ſind zwo Fragen zu beantworten: erſtlich, warum die urſpruͤngliche Electricitaͤt der blauen Seide; und zum andern, warum die dem Siegellacke mitge- theilte, keine merkliche Electricitaͤt fortpflanzt? Wenn die electriſchen Theile, welche in der blauen Seide durch Reiben, und an dem Siegellacke durch eine electriſche Atmoſphaͤre in Bewegung gebracht werden, dadurch der- maſſen ſubtiliſiret wuͤrden, daß ſie die einzelnen Theile einer andern electriſchen Atmoſphaͤre von

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Zitationshilfe: Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/159>, abgerufen am 29.03.2024.