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Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744.

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Der physicalische Theil
sind also mit den festen Theilen der Metalle und
anderer festen Körper, welche die Electricität
zwar annehmen, aber sich nicht durch Reiben
electrisiren lassen, entweder gar keine electri-
schen Materien verbunden, die eine Absonde-
rung bedürften, oder sie sind so genau und
stark mit ihnen vereiniget, daß die bisher an-
gewandte Stärke der Wärme und des Rei-
bens nicht vermögend ist, dieselben abzu-
trennen.

§. 178.

Gesetzt, es wäre das Letzte. Wie
kömmt es aber, daß Wärme und Reiben auch
in der electrischen Atmosphäre dieser Körper
keine Electricität verursachen können? Die
Theile ihrer electrischen Atmosphäre werden ent-
weder durch die Wärme, welche zugleich durch
das Reiben erwecket wird, zusehr zerstreuet, und
im Zurückfahren aufgehalten: oder sind so
fein und dermaßen mit einander verbunden, daß
sie sich durch das Reiben nicht auflösen lassen,
wie es zur Electricität nöthig wäre.

§. 179.

Das erstere ist nicht wahrschein-
lich, weil man in ein glühendes Eisen eine sol-

che

Der phyſicaliſche Theil
ſind alſo mit den feſten Theilen der Metalle und
anderer feſten Koͤrper, welche die Electricitaͤt
zwar annehmen, aber ſich nicht durch Reiben
electriſiren laſſen, entweder gar keine electri-
ſchen Materien verbunden, die eine Abſonde-
rung beduͤrften, oder ſie ſind ſo genau und
ſtark mit ihnen vereiniget, daß die bisher an-
gewandte Staͤrke der Waͤrme und des Rei-
bens nicht vermoͤgend iſt, dieſelben abzu-
trennen.

§. 178.

Geſetzt, es waͤre das Letzte. Wie
koͤmmt es aber, daß Waͤrme und Reiben auch
in der electriſchen Atmoſphaͤre dieſer Koͤrper
keine Electricitaͤt verurſachen koͤnnen? Die
Theile ihrer electriſchen Atmoſphaͤre werden ent-
weder durch die Waͤrme, welche zugleich durch
das Reiben erwecket wird, zuſehr zerſtreuet, und
im Zuruͤckfahren aufgehalten: oder ſind ſo
fein und dermaßen mit einander verbunden, daß
ſie ſich durch das Reiben nicht aufloͤſen laſſen,
wie es zur Electricitaͤt noͤthig waͤre.

§. 179.

Das erſtere iſt nicht wahrſchein-
lich, weil man in ein gluͤhendes Eiſen eine ſol-

che
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[124/0156] Der phyſicaliſche Theil ſind alſo mit den feſten Theilen der Metalle und anderer feſten Koͤrper, welche die Electricitaͤt zwar annehmen, aber ſich nicht durch Reiben electriſiren laſſen, entweder gar keine electri- ſchen Materien verbunden, die eine Abſonde- rung beduͤrften, oder ſie ſind ſo genau und ſtark mit ihnen vereiniget, daß die bisher an- gewandte Staͤrke der Waͤrme und des Rei- bens nicht vermoͤgend iſt, dieſelben abzu- trennen. §. 178. Geſetzt, es waͤre das Letzte. Wie koͤmmt es aber, daß Waͤrme und Reiben auch in der electriſchen Atmoſphaͤre dieſer Koͤrper keine Electricitaͤt verurſachen koͤnnen? Die Theile ihrer electriſchen Atmoſphaͤre werden ent- weder durch die Waͤrme, welche zugleich durch das Reiben erwecket wird, zuſehr zerſtreuet, und im Zuruͤckfahren aufgehalten: oder ſind ſo fein und dermaßen mit einander verbunden, daß ſie ſich durch das Reiben nicht aufloͤſen laſſen, wie es zur Electricitaͤt noͤthig waͤre. §. 179. Das erſtere iſt nicht wahrſchein- lich, weil man in ein gluͤhendes Eiſen eine ſol- che

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Zitationshilfe: Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/156>, abgerufen am 28.03.2024.