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Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744.

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von der Electricität.
nähert (§. 99). Eben so geschwinde wird die
Electricität an einem Stricke von sechzig Ellen
durch das bloße Anrühren einer electrisirten
Hand fortgebracht (§. 98). An Holze, Men-
schen und Thieren geschiehet dieses gleichfalls.
Wer wollte sich aber bereden, daß ein einziger
Funken die festen Theile eines Thieres, eines
Menschen, eines Holzes, eines Strickes, eines
Metalles, durch eine so große Länge, in einem
Augenblicke dergestalt auflösen sollte, daß sie
aus der Fläche des Körpers rings um wie ein
Strohm ausflössen, welcher an Metallen und
Menschen und Thieren zündende Funken giebt?

§. 140.

Die electrische Materie, welche
durch Reiben wirksam wird, ist ebenfalls von
den festen Theilen des geriebnen Körpers zu
unterscheiden.

Denn wer wollte glauben, daß die Glas-
und Porcelantheilchen dadurch, daß man ein
Glas und einen Porcelanbecher ein oder zwey-
mal reibt, in Theilchen aufgelöset würden,
welche einen Strohm ausmachten?

Die
G 3

von der Electricitaͤt.
naͤhert (§. 99). Eben ſo geſchwinde wird die
Electricitaͤt an einem Stricke von ſechzig Ellen
durch das bloße Anruͤhren einer electriſirten
Hand fortgebracht (§. 98). An Holze, Men-
ſchen und Thieren geſchiehet dieſes gleichfalls.
Wer wollte ſich aber bereden, daß ein einziger
Funken die feſten Theile eines Thieres, eines
Menſchen, eines Holzes, eines Strickes, eines
Metalles, durch eine ſo große Laͤnge, in einem
Augenblicke dergeſtalt aufloͤſen ſollte, daß ſie
aus der Flaͤche des Koͤrpers rings um wie ein
Strohm ausfloͤſſen, welcher an Metallen und
Menſchen und Thieren zuͤndende Funken giebt?

§. 140.

Die electriſche Materie, welche
durch Reiben wirkſam wird, iſt ebenfalls von
den feſten Theilen des geriebnen Koͤrpers zu
unterſcheiden.

Denn wer wollte glauben, daß die Glas-
und Porcelantheilchen dadurch, daß man ein
Glas und einen Porcelanbecher ein oder zwey-
mal reibt, in Theilchen aufgeloͤſet wuͤrden,
welche einen Strohm ausmachten?

Die
G 3
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[101/0133] von der Electricitaͤt. naͤhert (§. 99). Eben ſo geſchwinde wird die Electricitaͤt an einem Stricke von ſechzig Ellen durch das bloße Anruͤhren einer electriſirten Hand fortgebracht (§. 98). An Holze, Men- ſchen und Thieren geſchiehet dieſes gleichfalls. Wer wollte ſich aber bereden, daß ein einziger Funken die feſten Theile eines Thieres, eines Menſchen, eines Holzes, eines Strickes, eines Metalles, durch eine ſo große Laͤnge, in einem Augenblicke dergeſtalt aufloͤſen ſollte, daß ſie aus der Flaͤche des Koͤrpers rings um wie ein Strohm ausfloͤſſen, welcher an Metallen und Menſchen und Thieren zuͤndende Funken giebt? §. 140.Die electriſche Materie, welche durch Reiben wirkſam wird, iſt ebenfalls von den feſten Theilen des geriebnen Koͤrpers zu unterſcheiden. Denn wer wollte glauben, daß die Glas- und Porcelantheilchen dadurch, daß man ein Glas und einen Porcelanbecher ein oder zwey- mal reibt, in Theilchen aufgeloͤſet wuͤrden, welche einen Strohm ausmachten? Die G 3

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Zitationshilfe: Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/133>, abgerufen am 23.04.2024.