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Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Einleitung in die attische Tragödie (Euripides Herakles erklärt, Bd. 1). Berlin, 1889.

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Der Herakles der sage.
endlich Omphale anders als die eponymos von Omphalion 90)? so un-
verschleiert ist die heimat Omphales in dem parallelbericht der apollo-
dorischen bibliothek (II 6, 2) nicht. die Itoner fehlen, die Kerkopen werden
nach Ephesos versetzt, aber lydisches ist auch nur in dem gatten der
Omphale Tmolos vorhanden, denn Syleus wohnt am Strymon: dass das
dem erzähler bewusst war, folgt daraus, dass Herakles auf der heimfahrt
über das meer kommt und Ikaros berührt. offenbar liegt diesen berichten
eine erzählung zu grunde, welche nur ganz äusserlich die Lyderin ein-
gesetzt hat. allmählich hat man dann in diesem sinne weiter gedichtet.
aber auch wo mehr asiatische localfarbe ist, fehlen hindeutungen auf
das echte local nicht 91).

90) Es ist natürlich derselbe ort, den Steph. Byz. s. v. nach Thessalien, Pto-
lemaeus III 14 nach Epirus verlegt und dessen bewohner Rhianos in den Thessalika
neben den makedonischen Parauaiern (Steph. Byz. s. v.) angeführt hat. Omphale
geht kaum in den hexameter, was hinderlich scheinen kann, wenn man die sage
dem Kreophylos zutraut. aber von Omphalion liess sich ebenso gut auch Omphalie
bilden, und wirklich gebraucht eben Diotimos von Adramyttion diese form, anm. 83.
Omphales vater Iardanos wird natürlich von den modernen mit dem Iordan iden-
tificirt, und dasselbe muss sich der gleichnamige fluss in Triphylien gefallen lassen
(E 133). dass in Lydien einer gleichen namens bestanden hat, ist lediglich durch
eine verdorbene oder verwirrte stelle bei Steph. Byz. bezeugt (s. v.). da aber die geo-
graphischen namen der peloponnesischen westküste so oft in Thessalien wiederkehren,
wird man Iardanos nicht anders beurteilen als Peneios und Enipeus, und wem es
gelingt, Omphalion zu finden, der mag den fluss des ortes getrost Iardanos nennen.
91) Hellanikos führte die lydische stadt Akeles (Steph. Byz.) auf einen sohn
des Herakles zurück, aber die nymphe, die ihn gebiert, heisst Malis, weist also nach
Trachis. zu ihr gehört Melas, sohn des Her. und der Omphale, schol. Townl. zu
S 219, der bei der heimkehr der Herakleiden hilft, die von Trachis ausgieng. er
ist einfach der eponym der Melier. aber als Meles steht er in der lydischen königs-
liste, nicht bloss bei Nikolaos-Skytobrachion-Xanthos, sondern schon bei Herodot I 84.
der Akeles des Hellanikos ist sohn der Omphale im schol. Townl. zu O 616 und
heisst Akheles, dort werden auch numphai Akheletides aus Panyassis angeführt, der
also, wie von vornherein bei dem Asiaten glaublich war, diese sagen behandelt hat.
hier sind also ein epichorischer name und der hellenische Akheloos einander an-
geähnelt. dasselbe ist mit dem lydischen flusse `'Ullos geschehen, der in wahrheit
zu `'sle, dem alten namen von Sardes, gehört, aber dem Heraklessohne angepasst
ward. die penesten der Trachinier hiessen Kulikranes. dass Herakles sie bezwungen
und dort angesiedelt hätte, darüber sind sich die vorzüglichen gewährsmänner des
Athenaeus XI 461 einig: aber die einen lassen sie aus Lydien, die andern aus Atha-
manien stammen. ein wertvoller zug ist bei Hygin (poet. astr. II 14, daraus mythogr.
Vat. II 155) aus Aratscholien erhalten. Omphale lässt Her. frei, weil er am Sangarios
einen mörderischen drachen bezwungen hat. zur erinnerung daran ist das sternbild
des Ophioukhos am himmel. das darf man in dieser region der gelehrsamkeit dreist
für Panyassis in anspruch nehmen.

Der Herakles der sage.
endlich Ὀμφάλη anders als die eponymos von Ὀμφάλιον 90)? so un-
verschleiert ist die heimat Omphales in dem parallelbericht der apollo-
dorischen bibliothek (II 6, 2) nicht. die Itoner fehlen, die Kerkopen werden
nach Ephesos versetzt, aber lydisches ist auch nur in dem gatten der
Omphale Tmolos vorhanden, denn Syleus wohnt am Strymon: daſs das
dem erzähler bewuſst war, folgt daraus, daſs Herakles auf der heimfahrt
über das meer kommt und Ikaros berührt. offenbar liegt diesen berichten
eine erzählung zu grunde, welche nur ganz äuſserlich die Lyderin ein-
gesetzt hat. allmählich hat man dann in diesem sinne weiter gedichtet.
aber auch wo mehr asiatische localfarbe ist, fehlen hindeutungen auf
das echte local nicht 91).

90) Es ist natürlich derselbe ort, den Steph. Byz. s. v. nach Thessalien, Pto-
lemaeus III 14 nach Epirus verlegt und dessen bewohner Rhianos in den Θεσσαλικά
neben den makedonischen Parauaiern (Steph. Byz. s. v.) angeführt hat. Ὀμφάλη
geht kaum in den hexameter, was hinderlich scheinen kann, wenn man die sage
dem Kreophylos zutraut. aber von Ὀμφάλιον lieſs sich ebenso gut auch Ὀμφαλίη
bilden, und wirklich gebraucht eben Diotimos von Adramyttion diese form, anm. 83.
Omphales vater Ἰάρδανος wird natürlich von den modernen mit dem Iordan iden-
tificirt, und dasselbe muſs sich der gleichnamige fluſs in Triphylien gefallen lassen
(Η 133). daſs in Lydien einer gleichen namens bestanden hat, ist lediglich durch
eine verdorbene oder verwirrte stelle bei Steph. Byz. bezeugt (s. v.). da aber die geo-
graphischen namen der peloponnesischen westküste so oft in Thessalien wiederkehren,
wird man Ἰάρδανος nicht anders beurteilen als Πηνειός und Ἐνιπεύς, und wem es
gelingt, Omphalion zu finden, der mag den fluſs des ortes getrost Iardanos nennen.
91) Hellanikos führte die lydische stadt Ἀκέλης (Steph. Byz.) auf einen sohn
des Herakles zurück, aber die nymphe, die ihn gebiert, heiſst Μαλίς, weist also nach
Trachis. zu ihr gehört Μήλας, sohn des Her. und der Omphale, schol. Townl. zu
Σ 219, der bei der heimkehr der Herakleiden hilft, die von Trachis ausgieng. er
ist einfach der eponym der Melier. aber als Μήλης steht er in der lydischen königs-
liste, nicht bloſs bei Nikolaos-Skytobrachion-Xanthos, sondern schon bei Herodot I 84.
der Ἀκέλης des Hellanikos ist sohn der Omphale im schol. Townl. zu Ω 616 und
heiſst Ἀχέλης, dort werden auch νύμφαι Ἀχελητίδες aus Panyassis angeführt, der
also, wie von vornherein bei dem Asiaten glaublich war, diese sagen behandelt hat.
hier sind also ein epichorischer name und der hellenische Ἀχελῷος einander an-
geähnelt. dasselbe ist mit dem lydischen flusse ῞ϒλλος geschehen, der in wahrheit
zu ῞ςλη, dem alten namen von Sardes, gehört, aber dem Heraklessohne angepaſst
ward. die penesten der Trachinier hieſsen Κυλικρᾶνες. daſs Herakles sie bezwungen
und dort angesiedelt hätte, darüber sind sich die vorzüglichen gewährsmänner des
Athenaeus XI 461 einig: aber die einen lassen sie aus Lydien, die andern aus Atha-
manien stammen. ein wertvoller zug ist bei Hygin (poet. astr. II 14, daraus mythogr.
Vat. II 155) aus Aratscholien erhalten. Omphale läſst Her. frei, weil er am Sangarios
einen mörderischen drachen bezwungen hat. zur erinnerung daran ist das sternbild
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[316/0336] Der Herakles der sage. endlich Ὀμφάλη anders als die eponymos von Ὀμφάλιον 90)? so un- verschleiert ist die heimat Omphales in dem parallelbericht der apollo- dorischen bibliothek (II 6, 2) nicht. die Itoner fehlen, die Kerkopen werden nach Ephesos versetzt, aber lydisches ist auch nur in dem gatten der Omphale Tmolos vorhanden, denn Syleus wohnt am Strymon: daſs das dem erzähler bewuſst war, folgt daraus, daſs Herakles auf der heimfahrt über das meer kommt und Ikaros berührt. offenbar liegt diesen berichten eine erzählung zu grunde, welche nur ganz äuſserlich die Lyderin ein- gesetzt hat. allmählich hat man dann in diesem sinne weiter gedichtet. aber auch wo mehr asiatische localfarbe ist, fehlen hindeutungen auf das echte local nicht 91). 90) Es ist natürlich derselbe ort, den Steph. Byz. s. v. nach Thessalien, Pto- lemaeus III 14 nach Epirus verlegt und dessen bewohner Rhianos in den Θεσσαλικά neben den makedonischen Parauaiern (Steph. Byz. s. v.) angeführt hat. Ὀμφάλη geht kaum in den hexameter, was hinderlich scheinen kann, wenn man die sage dem Kreophylos zutraut. aber von Ὀμφάλιον lieſs sich ebenso gut auch Ὀμφαλίη bilden, und wirklich gebraucht eben Diotimos von Adramyttion diese form, anm. 83. Omphales vater Ἰάρδανος wird natürlich von den modernen mit dem Iordan iden- tificirt, und dasselbe muſs sich der gleichnamige fluſs in Triphylien gefallen lassen (Η 133). daſs in Lydien einer gleichen namens bestanden hat, ist lediglich durch eine verdorbene oder verwirrte stelle bei Steph. Byz. bezeugt (s. v.). da aber die geo- graphischen namen der peloponnesischen westküste so oft in Thessalien wiederkehren, wird man Ἰάρδανος nicht anders beurteilen als Πηνειός und Ἐνιπεύς, und wem es gelingt, Omphalion zu finden, der mag den fluſs des ortes getrost Iardanos nennen. 91) Hellanikos führte die lydische stadt Ἀκέλης (Steph. Byz.) auf einen sohn des Herakles zurück, aber die nymphe, die ihn gebiert, heiſst Μαλίς, weist also nach Trachis. zu ihr gehört Μήλας, sohn des Her. und der Omphale, schol. Townl. zu Σ 219, der bei der heimkehr der Herakleiden hilft, die von Trachis ausgieng. er ist einfach der eponym der Melier. aber als Μήλης steht er in der lydischen königs- liste, nicht bloſs bei Nikolaos-Skytobrachion-Xanthos, sondern schon bei Herodot I 84. der Ἀκέλης des Hellanikos ist sohn der Omphale im schol. Townl. zu Ω 616 und heiſst Ἀχέλης, dort werden auch νύμφαι Ἀχελητίδες aus Panyassis angeführt, der also, wie von vornherein bei dem Asiaten glaublich war, diese sagen behandelt hat. hier sind also ein epichorischer name und der hellenische Ἀχελῷος einander an- geähnelt. dasselbe ist mit dem lydischen flusse ῞ϒλλος geschehen, der in wahrheit zu ῞ςλη, dem alten namen von Sardes, gehört, aber dem Heraklessohne angepaſst ward. die penesten der Trachinier hieſsen Κυλικρᾶνες. daſs Herakles sie bezwungen und dort angesiedelt hätte, darüber sind sich die vorzüglichen gewährsmänner des Athenaeus XI 461 einig: aber die einen lassen sie aus Lydien, die andern aus Atha- manien stammen. ein wertvoller zug ist bei Hygin (poet. astr. II 14, daraus mythogr. Vat. II 155) aus Aratscholien erhalten. Omphale läſst Her. frei, weil er am Sangarios einen mörderischen drachen bezwungen hat. zur erinnerung daran ist das sternbild des Ὀφιοῦχος am himmel. das darf man in dieser region der gelehrsamkeit dreist für Panyassis in anspruch nehmen.

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Zitationshilfe: Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Einleitung in die attische Tragödie (Euripides Herakles erklärt, Bd. 1). Berlin, 1889, S. 316. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wilamowitz_tragoedie_1889/336>, abgerufen am 19.04.2024.