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Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Aristoteles und Athen. Bd. 2. Berlin, 1893.

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Der gebrauch des lebens.
lonios von Acharnai geführt, obwol doch der demos eigentlich allein für
das innerattische gilt.

Man wird von den inschriften unter diesen umständen nicht viel
erwarten, und doch liefern sie zu der aristotelischen nachricht im ganzen
die erwünschte illustration. es ist zwar für mich nicht möglich, die der
Peisistratidenzeit von denen der jahre 507--480 zu scheiden, die als
übergangszeit besonders interessant sein müssten, allein es bleibt die
hauptsache, dass so ziemlich die ersten drei menschenalter nach einfüh-
rung des demotikons seine vereinigung mit dem vatersnamen der termi-
nologie fremd ist. die menschen nennen sich vielmehr ganz überwiegend,
wie sie es früher getan haben, nach dem vater. ich finde auf privaten
monumenten nur CIA IV p. 205 Phaidros Prothu-Kephalethen und Dio-
genes anetheken Aiskhulo huus Kephaleos 8), und dieser mann ionisirt be-
denklich in seiner schrift, macht zudem einen vers. den grabschriften
insbesondere fehlt die später normale form patrothen kai tou demon gänz-
lich. den frauen wird der demos ihres vaters oder gatten ganz selten bei-
gefügt (-- Eumelidou gune Sphettothen IV p. 99, -- Akharneos thugater
p. 205). auch bei männern ist er ungleich seltener, ich schätze, im ver-
hältnis 1 : 4, als der vatersname, und ein Murtilos Prasieus IV p. 190
oder gar ein Khnaiades Palleneus IV p. 102 werden wol neubürger
sein. vornehme leute verhalten sich gegen den demos fast ganz ablehnend,
deswegen z. b. ein Aristokrates der sohn des Skellias, der hipparch Pytho-
doros des Epizelos sohn 8), ein mann wie Kallias Hipponikos 9) sohn haben
ihn wirklich nicht nötig. aber auch geringe leute nennen sich Onesimos
(ein sclavenname) Smikuthou, Kriton Skuthou, Philon Aresiou. wenn
ein polemarch in einem gedichte sich Aphidnaeer nennt (IV p. 153), so

8) I 398. es ist kein verfehlter hexameter, sondern es sind zwei regelrechte
glieder archilochischer gattung. im IV p. 182 tathenaiai dekaten khorio Athmonothen.
Khairedemo, Philea, steht selbstverständlich kein demotikon. die beiden besitzer oder
pächter stehn im genetiv unter dem nur von dem schreiber entstellten pentameter.
8) I 398. es ist kein verfehlter hexameter, sondern es sind zwei regelrechte
glieder archilochischer gattung. im IV p. 182 tathenaiai dekaten khorio Athmonothen.
Khairedemo, Philea, steht selbstverständlich kein demotikon. die beiden besitzer oder
pächter stehn im genetiv unter dem nur von dem schreiber entstellten pentameter.
9) IV p. 186. vgl. Ar. 29, 1. mir scheint die lesung des facsimiles immer
noch eher auf Epizelou zu führen als auf Anaphlustiou, wie Blass jetzt will. die
urkunde hat, wie jeder wissen soll, weder den vater noch den demos bei dem an-
tragsteller angegeben; Aristoteles auch nicht von sich aus, wie sollte er einen Pytho-
doros identificiren? also kommt es auf seinen berichterstatter an, und bei dem ist
der vatersname ungleich wahrscheinlicher. übrigens war der mann seiner zeit recht
bekannt, wenn meine combination über ihn zutrifft. die ist nicht einmal für das
reiterdenkmal zwingend, aber doch wol wahrscheinlich: für die Aristotelesstelle hängt
alles von der lesung ab. der name Pythodoros ist sehr gewöhnlich. 411/10 fiel
ein mann des namens als phylarch der Hippothontis CIA I 448, 3, 59. aus dieser
phyle ist Purros Puthodorou Akherdousios ende des vierten jahrhunderts II 948.

Der gebrauch des lebens.
lonios von Acharnai geführt, obwol doch der demos eigentlich allein für
das innerattische gilt.

Man wird von den inschriften unter diesen umständen nicht viel
erwarten, und doch liefern sie zu der aristotelischen nachricht im ganzen
die erwünschte illustration. es ist zwar für mich nicht möglich, die der
Peisistratidenzeit von denen der jahre 507—480 zu scheiden, die als
übergangszeit besonders interessant sein müſsten, allein es bleibt die
hauptsache, daſs so ziemlich die ersten drei menschenalter nach einfüh-
rung des demotikons seine vereinigung mit dem vatersnamen der termi-
nologie fremd ist. die menschen nennen sich vielmehr ganz überwiegend,
wie sie es früher getan haben, nach dem vater. ich finde auf privaten
monumenten nur CIA IV p. 205 Φαῖδϱος Πϱοϑυ-Κεφαλῆϑεν und Διο-
γένης ἀνέϑηκεν Αἰσχύλο hυῦς Κεφαλεός 8), und dieser mann ionisirt be-
denklich in seiner schrift, macht zudem einen vers. den grabschriften
insbesondere fehlt die später normale form πατϱόϑεν καὶ τοῦ δήμον gänz-
lich. den frauen wird der demos ihres vaters oder gatten ganz selten bei-
gefügt (— Εὐμηλίδου γυνὴ Σφηττόϑεν IV p. 99, — Ἀχαϱνέως ϑυγάτηϱ
p. 205). auch bei männern ist er ungleich seltener, ich schätze, im ver-
hältnis 1 : 4, als der vatersname, und ein Μυϱτίλος Πϱασιεύς IV p. 190
oder gar ein Χναιάδης Παλληνεύς IV p. 102 werden wol neubürger
sein. vornehme leute verhalten sich gegen den demos fast ganz ablehnend,
deswegen z. b. ein Aristokrates der sohn des Skellias, der hipparch Pytho-
doros des Epizelos sohn 8), ein mann wie Kallias Hipponikos 9) sohn haben
ihn wirklich nicht nötig. aber auch geringe leute nennen sich Ὀνήσιμος
(ein sclavenname) Σμικύϑου, Κϱίτων Σκύϑου, Φίλων Ἀϱεσίου. wenn
ein polemarch in einem gedichte sich Aphidnaeer nennt (IV p. 153), so

8) I 398. es ist kein verfehlter hexameter, sondern es sind zwei regelrechte
glieder archilochischer gattung. im IV p. 182 τἀϑηναίαι δεκάτην χοϱίο Ἀϑμονόϑεν.
Χαιϱεδέμο, Φιλέα, steht selbstverständlich kein demotikon. die beiden besitzer oder
pächter stehn im genetiv unter dem nur von dem schreiber entstellten pentameter.
8) I 398. es ist kein verfehlter hexameter, sondern es sind zwei regelrechte
glieder archilochischer gattung. im IV p. 182 τἀϑηναίαι δεκάτην χοϱίο Ἀϑμονόϑεν.
Χαιϱεδέμο, Φιλέα, steht selbstverständlich kein demotikon. die beiden besitzer oder
pächter stehn im genetiv unter dem nur von dem schreiber entstellten pentameter.
9) IV p. 186. vgl. Ar. 29, 1. mir scheint die lesung des facsimiles immer
noch eher auf Ἐπιζήλου zu führen als auf Ἀναφλυστίου, wie Blaſs jetzt will. die
urkunde hat, wie jeder wissen soll, weder den vater noch den demos bei dem an-
tragsteller angegeben; Aristoteles auch nicht von sich aus, wie sollte er einen Pytho-
doros identificiren? also kommt es auf seinen berichterstatter an, und bei dem ist
der vatersname ungleich wahrscheinlicher. übrigens war der mann seiner zeit recht
bekannt, wenn meine combination über ihn zutrifft. die ist nicht einmal für das
reiterdenkmal zwingend, aber doch wol wahrscheinlich: für die Aristotelesstelle hängt
alles von der lesung ab. der name Pythodoros ist sehr gewöhnlich. 411/10 fiel
ein mann des namens als phylarch der Hippothontis CIA I 448, 3, 59. aus dieser
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[173/0183] Der gebrauch des lebens. lonios von Acharnai geführt, obwol doch der demos eigentlich allein für das innerattische gilt. Man wird von den inschriften unter diesen umständen nicht viel erwarten, und doch liefern sie zu der aristotelischen nachricht im ganzen die erwünschte illustration. es ist zwar für mich nicht möglich, die der Peisistratidenzeit von denen der jahre 507—480 zu scheiden, die als übergangszeit besonders interessant sein müſsten, allein es bleibt die hauptsache, daſs so ziemlich die ersten drei menschenalter nach einfüh- rung des demotikons seine vereinigung mit dem vatersnamen der termi- nologie fremd ist. die menschen nennen sich vielmehr ganz überwiegend, wie sie es früher getan haben, nach dem vater. ich finde auf privaten monumenten nur CIA IV p. 205 Φαῖδϱος Πϱοϑυ-Κεφαλῆϑεν und Διο- γένης ἀνέϑηκεν Αἰσχύλο hυῦς Κεφαλεός 8), und dieser mann ionisirt be- denklich in seiner schrift, macht zudem einen vers. den grabschriften insbesondere fehlt die später normale form πατϱόϑεν καὶ τοῦ δήμον gänz- lich. den frauen wird der demos ihres vaters oder gatten ganz selten bei- gefügt (— Εὐμηλίδου γυνὴ Σφηττόϑεν IV p. 99, — Ἀχαϱνέως ϑυγάτηϱ p. 205). auch bei männern ist er ungleich seltener, ich schätze, im ver- hältnis 1 : 4, als der vatersname, und ein Μυϱτίλος Πϱασιεύς IV p. 190 oder gar ein Χναιάδης Παλληνεύς IV p. 102 werden wol neubürger sein. vornehme leute verhalten sich gegen den demos fast ganz ablehnend, deswegen z. b. ein Aristokrates der sohn des Skellias, der hipparch Pytho- doros des Epizelos sohn 8), ein mann wie Kallias Hipponikos 9) sohn haben ihn wirklich nicht nötig. aber auch geringe leute nennen sich Ὀνήσιμος (ein sclavenname) Σμικύϑου, Κϱίτων Σκύϑου, Φίλων Ἀϱεσίου. wenn ein polemarch in einem gedichte sich Aphidnaeer nennt (IV p. 153), so 8) I 398. es ist kein verfehlter hexameter, sondern es sind zwei regelrechte glieder archilochischer gattung. im IV p. 182 τἀϑηναίαι δεκάτην χοϱίο Ἀϑμονόϑεν. Χαιϱεδέμο, Φιλέα, steht selbstverständlich kein demotikon. die beiden besitzer oder pächter stehn im genetiv unter dem nur von dem schreiber entstellten pentameter. 8) I 398. es ist kein verfehlter hexameter, sondern es sind zwei regelrechte glieder archilochischer gattung. im IV p. 182 τἀϑηναίαι δεκάτην χοϱίο Ἀϑμονόϑεν. Χαιϱεδέμο, Φιλέα, steht selbstverständlich kein demotikon. die beiden besitzer oder pächter stehn im genetiv unter dem nur von dem schreiber entstellten pentameter. 9) IV p. 186. vgl. Ar. 29, 1. mir scheint die lesung des facsimiles immer noch eher auf Ἐπιζήλου zu führen als auf Ἀναφλυστίου, wie Blaſs jetzt will. die urkunde hat, wie jeder wissen soll, weder den vater noch den demos bei dem an- tragsteller angegeben; Aristoteles auch nicht von sich aus, wie sollte er einen Pytho- doros identificiren? also kommt es auf seinen berichterstatter an, und bei dem ist der vatersname ungleich wahrscheinlicher. übrigens war der mann seiner zeit recht bekannt, wenn meine combination über ihn zutrifft. die ist nicht einmal für das reiterdenkmal zwingend, aber doch wol wahrscheinlich: für die Aristotelesstelle hängt alles von der lesung ab. der name Pythodoros ist sehr gewöhnlich. 411/10 fiel ein mann des namens als phylarch der Hippothontis CIA I 448, 3, 59. aus dieser phyle ist Πύϱϱος Πυϑοδώϱου Ἀχεϱδούσιος ende des vierten jahrhunderts II 948.

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Zitationshilfe: Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Aristoteles und Athen. Bd. 2. Berlin, 1893, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wilamowitz_aristoteles02_1893/183>, abgerufen am 19.04.2024.