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Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Aristoteles und Athen. Bd. 1. Berlin, 1893.

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I. 3. Solon.
der rat aber war ja schon drakontisch. beim Areopage kann er sogar
nichts weiter tun, als dass er seine eignen worte wiederholt, mit denen
er dessen ursprüngliche amtsgewalt bezeichnet hatte (8, 4 = 3, 6), so
dass er ein einzelnes gesetz, das denselben angeht, besonders als solonisch
hervorheben muss.

Ich mag nicht viele worte machen: so hat Aristoteles nur schreiben
können, weil er eine darstellung zu grunde legte, die von Drakon nichts
wusste (so wenig wie die plutarchische biographie Solons) und die alt-
attische verfassung überhaupt erst unter Solon darstellte. damit fallen
die anstösse weg. Aristoteles hat dieses material zum teil für seine
schilderung der früheren zeit verwandt; die spuren sind in wieder-
holungen stehn geblieben, und er hat sich durch eine einzige rück-
verweisung damit abzufinden geglaubt, dass Drakon sehr vieles hier als
solonisch gegebene schon eingeführt hatte. die sache dünkt mich evident;
aber es fehlen auch nicht die beweise dafür, dass er hier einer ältern
vorlage genau in so engem anschlusse folgt wie in den ersten paragraphen
des siebenten capitels. was er über die bedeutung der classennamen
angibt, ist keine authentische überlieferung, sondern beruht auf schlüssen.
eine abweichende meinung und ihre begründung, einschliesslich eines
alten epigramms, führt er selbst auf andere zurück. wir aber verfügen
über einen parallelbericht bei Pollux17), einen zweiten in Plutarchs

17) 8, 130 timemata d en tettara pentakosiomedimnon ippeon zeugiton
theton, oi men ek tou pentakosia metra xera kai ugra poiein klethentes, ana-
liskon d eis to demosion talanton. oi de ten ippada telountes ek men tou
dunasthai trephein ippon (ippous vulgo) keklesthai dokousin, epoioun de metra
triakosia, analiskon de emitalanton (die confusion beider erklärungen gehört
Pollux an). oi de to zeugision telountes apo diakosion metron katelegonto,
analiskon de mnas deka. oi de to thetikon oudemian arkhen erkhon oude analiskon
ouden. Anthemion de o Diphilou kallopizetai di epigrammatos oti apo tou
thetikou telous eis ten ippada meteste, kai eikon estin en akropolei, ippos
andri parestekos, kai to epigramma "Diphilou Anthemion [ippon] tond anetheke
theois thetikou anti telous ippad ameipsamenos". es ist kein wort darüber zu ver-
lieren, dass das weder auf Aristoteles noch ausschliesslich auf die enioi zurückgeht,
die er für die bedeutung der ippas citirt. bei Pollux sondert man die interpolation
ippon leicht aus; aber wenn das pronomen auf das dargestellte pferd gehn soll, so
kann es kein femininum sein, denn das reitpferd ist ein hengst (oder wol oft ein
wallach), und die kunst kennt nur hengste. wenn tonde da stand, war andrianta
zu ergänzen, und stand Anthemion da. die corruptel des Aristotelestextes spottet
noch jeder heilung. aber die metrischen und epigraphischen kenntnisse fehlen mir,
die so vielen leuten die berechtigung geben müssen, eine weihinschrift des sechsten
jahrhunderts in zwei pentametern zu beanstanden. so viel ich weiss, sind vier dakty-

I. 3. Solon.
der rat aber war ja schon drakontisch. beim Areopage kann er sogar
nichts weiter tun, als daſs er seine eignen worte wiederholt, mit denen
er dessen ursprüngliche amtsgewalt bezeichnet hatte (8, 4 = 3, 6), so
daſs er ein einzelnes gesetz, das denselben angeht, besonders als solonisch
hervorheben muſs.

Ich mag nicht viele worte machen: so hat Aristoteles nur schreiben
können, weil er eine darstellung zu grunde legte, die von Drakon nichts
wuſste (so wenig wie die plutarchische biographie Solons) und die alt-
attische verfassung überhaupt erst unter Solon darstellte. damit fallen
die anstöſse weg. Aristoteles hat dieses material zum teil für seine
schilderung der früheren zeit verwandt; die spuren sind in wieder-
holungen stehn geblieben, und er hat sich durch eine einzige rück-
verweisung damit abzufinden geglaubt, daſs Drakon sehr vieles hier als
solonisch gegebene schon eingeführt hatte. die sache dünkt mich evident;
aber es fehlen auch nicht die beweise dafür, daſs er hier einer ältern
vorlage genau in so engem anschlusse folgt wie in den ersten paragraphen
des siebenten capitels. was er über die bedeutung der classennamen
angibt, ist keine authentische überlieferung, sondern beruht auf schlüssen.
eine abweichende meinung und ihre begründung, einschlieſslich eines
alten epigramms, führt er selbst auf andere zurück. wir aber verfügen
über einen parallelbericht bei Pollux17), einen zweiten in Plutarchs

17) 8, 130 τιμήματα δ̕ ἦν τέτταϱα πεντακοσιομεδίμνων ἱππέων ζευγιτῶν
ϑητῶν, οἳ μὲν ἐκ τοῦ πεντακόσια μέτϱα ξηϱὰ καὶ ὑγϱὰ ποιεῖν κληϑέντες, ἀνά-
λισκον δ̕ εἰς τὸ δημόσιον τάλαντον. οἱ δὲ τὴν ἱππάδα τελοῦντες ἐκ μὲν τοῦ
δύνασϑαι τϱέφειν ἵππον (ἵππους vulgo) κεκλῆσϑαι δοκοῦσιν, ἐποίουν δὲ μέτϱα
τϱιακόσια, ἀνάλισκον δὲ ἡμιτάλαντον (die confusion beider erklärungen gehört
Pollux an). οἱ δὴ τὸ ζευγίσιον τελοῦντες ἀπὸ διακοσίων μέτϱων κατελέγοντο,
ἀνάλισκον δὲ μνᾶς δέκα. οἱ δὲ τὸ ϑητικὸν οὐδεμίαν ἀϱχὴν ἦϱχον οὐδὲ ἀνάλισκον
οὐδὲν. Ἀνϑεμίων δὲ ὁ Διφίλου καλλωπίζεται δι̕ ἐπιγϱάμματος ὅτι ἀπὸ τοῦ
ϑητικοῦ τέλους εἰς τὴν ἱππάδα μετέστη, καὶ εἰκών ἐστιν ἐν ἀκϱοπόλει, ἵππος
ἀνδϱὶ παϱεστηκώς, καὶ τὸ ἐπίγϱαμμα “Διφίλου Ἀνϑεμίων [ἵππον] τόνδ̕ ἀνέϑηκε
ϑεοῖς ϑητικοῦ ἀντὶ τέλους ἱππάδ̕ ἀμειψάμενος”. es ist kein wort darüber zu ver-
lieren, daſs das weder auf Aristoteles noch ausschlieſslich auf die ἔνιοι zurückgeht,
die er für die bedeutung der ἱππάς citirt. bei Pollux sondert man die interpolation
ἵππον leicht aus; aber wenn das pronomen auf das dargestellte pferd gehn soll, so
kann es kein femininum sein, denn das reitpferd ist ein hengst (oder wol oft ein
wallach), und die kunst kennt nur hengste. wenn τόνδε da stand, war ἀνδϱιάντα
zu ergänzen, und stand Anthemion da. die corruptel des Aristotelestextes spottet
noch jeder heilung. aber die metrischen und epigraphischen kenntnisse fehlen mir,
die so vielen leuten die berechtigung geben müssen, eine weihinschrift des sechsten
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[50/0064] I. 3. Solon. der rat aber war ja schon drakontisch. beim Areopage kann er sogar nichts weiter tun, als daſs er seine eignen worte wiederholt, mit denen er dessen ursprüngliche amtsgewalt bezeichnet hatte (8, 4 = 3, 6), so daſs er ein einzelnes gesetz, das denselben angeht, besonders als solonisch hervorheben muſs. Ich mag nicht viele worte machen: so hat Aristoteles nur schreiben können, weil er eine darstellung zu grunde legte, die von Drakon nichts wuſste (so wenig wie die plutarchische biographie Solons) und die alt- attische verfassung überhaupt erst unter Solon darstellte. damit fallen die anstöſse weg. Aristoteles hat dieses material zum teil für seine schilderung der früheren zeit verwandt; die spuren sind in wieder- holungen stehn geblieben, und er hat sich durch eine einzige rück- verweisung damit abzufinden geglaubt, daſs Drakon sehr vieles hier als solonisch gegebene schon eingeführt hatte. die sache dünkt mich evident; aber es fehlen auch nicht die beweise dafür, daſs er hier einer ältern vorlage genau in so engem anschlusse folgt wie in den ersten paragraphen des siebenten capitels. was er über die bedeutung der classennamen angibt, ist keine authentische überlieferung, sondern beruht auf schlüssen. eine abweichende meinung und ihre begründung, einschlieſslich eines alten epigramms, führt er selbst auf andere zurück. wir aber verfügen über einen parallelbericht bei Pollux 17), einen zweiten in Plutarchs 17) 8, 130 τιμήματα δ̕ ἦν τέτταϱα πεντακοσιομεδίμνων ἱππέων ζευγιτῶν ϑητῶν, οἳ μὲν ἐκ τοῦ πεντακόσια μέτϱα ξηϱὰ καὶ ὑγϱὰ ποιεῖν κληϑέντες, ἀνά- λισκον δ̕ εἰς τὸ δημόσιον τάλαντον. οἱ δὲ τὴν ἱππάδα τελοῦντες ἐκ μὲν τοῦ δύνασϑαι τϱέφειν ἵππον (ἵππους vulgo) κεκλῆσϑαι δοκοῦσιν, ἐποίουν δὲ μέτϱα τϱιακόσια, ἀνάλισκον δὲ ἡμιτάλαντον (die confusion beider erklärungen gehört Pollux an). οἱ δὴ τὸ ζευγίσιον τελοῦντες ἀπὸ διακοσίων μέτϱων κατελέγοντο, ἀνάλισκον δὲ μνᾶς δέκα. οἱ δὲ τὸ ϑητικὸν οὐδεμίαν ἀϱχὴν ἦϱχον οὐδὲ ἀνάλισκον οὐδὲν. Ἀνϑεμίων δὲ ὁ Διφίλου καλλωπίζεται δι̕ ἐπιγϱάμματος ὅτι ἀπὸ τοῦ ϑητικοῦ τέλους εἰς τὴν ἱππάδα μετέστη, καὶ εἰκών ἐστιν ἐν ἀκϱοπόλει, ἵππος ἀνδϱὶ παϱεστηκώς, καὶ τὸ ἐπίγϱαμμα “Διφίλου Ἀνϑεμίων [ἵππον] τόνδ̕ ἀνέϑηκε ϑεοῖς ϑητικοῦ ἀντὶ τέλους ἱππάδ̕ ἀμειψάμενος”. es ist kein wort darüber zu ver- lieren, daſs das weder auf Aristoteles noch ausschlieſslich auf die ἔνιοι zurückgeht, die er für die bedeutung der ἱππάς citirt. bei Pollux sondert man die interpolation ἵππον leicht aus; aber wenn das pronomen auf das dargestellte pferd gehn soll, so kann es kein femininum sein, denn das reitpferd ist ein hengst (oder wol oft ein wallach), und die kunst kennt nur hengste. wenn τόνδε da stand, war ἀνδϱιάντα zu ergänzen, und stand Anthemion da. die corruptel des Aristotelestextes spottet noch jeder heilung. aber die metrischen und epigraphischen kenntnisse fehlen mir, die so vielen leuten die berechtigung geben müssen, eine weihinschrift des sechsten jahrhunderts in zwei pentametern zu beanstanden. so viel ich weiſs, sind vier dakty-

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Zitationshilfe: Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Aristoteles und Athen. Bd. 1. Berlin, 1893, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wilamowitz_aristoteles01_1893/64>, abgerufen am 29.03.2024.