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Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Aristoteles und Athen. Bd. 1. Berlin, 1893.

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I. 2. Herodotos.
beurteilung wird dadurch schwierig, dass die bei Pausanias vorliegende
überlieferung ganz vergessen hat, dass der tempel vor 370 so stark durch
brand beschädigt worden war, dass man wieder für einen neubau sam-
melte und die renovirung erst nach dem heiligen kriege zum abschluss
kam.14) wie dem auch sei: die Alkmeoniden haben ihren vertrag rasch und
zur bewunderung der welt erfüllt, natürlich mit den mitteln, die ihnen
der politische erfolg in die hand spielte, und nicht ohne beteiligung der
Athener. der mit Delphi eng verbundene Pindaros preist stadt und ge-

Musen, dusis te Eliou und Dionysos und Thyiaden ist, wie man auch abteile,
unklar und unverständig. die künstler Praxias mathetes Kalamidos, Androsthenes
mathetes Eukadmou (3) geben auch manchen bedenken raum. dann heissen die von
Athen geweihten schilde apo tou ergou tou Marathonos: wäre das wahr, so hätten
wir einen erwünschten terminus ante quem für die vollendung des tempels. leider
ist es falsch, wie die weihinschrift bei Aischines 3, 116 lehrt.
14) Dies ist eine entdeckung Köhlers, Herm 26, 45 und schon Mitteil. I, 17,
gewonnen durch die combination von CIA II 51 mit Aischines. dessen antike er-
klärer wussten von dem neubau so wenig wie Pausanias und fabeln von der
vollendung des tempels durch Nero, ein anhalt für ihre zeit. für die Aischines-
recensio, die doch endlich einmal jemand, der über das stemmataflechten hinaus
blicken kann, auf grund der ältesten überlieferung anfassen sollte, ist Köhlers nach-
weis äusserst wichtig, dass exaresasthai 3, 116 das ächte ist. denn dies steht jetzt
nur in dem jungen aber guten k, und von zweiter hand in dem wegen seiner
scholien in den vordergrund zu rückenden Vat. 64 (vom jahre 1270). aber Vat.
und Laur. 57, 45 geben ein scholion, das trotz dem falschen lemma exarasasthai
die richtige lesart voraussetzt, wie namentlich die schlussworte prin ta ekthumata
thusai beweisen. dieselben handschriften geben im text und scholion exeirgasthai
auch: also ist diese doppellesart älter als die redaction der scholien und der zu-
gehörige text. in el, die sonst meist mit k gehn und auch erst aus dem 15. jahr-
hundert sind, steht die antike conjectur exarasasthai, die Harpokration bezeugt und
schlecht erklärt (aus ihm in B, codex Bernardi, übergegangen): ihre existenz in
renaissancehandschriften wird aus Harpokration oder seinen lexicalischen ausschreibern
(Suidas z. b.) stammen; im lemma der scholien ist es wol nur schreibfehler. es ist
also gar kein vorzug von k, das richtige zu haben; er gibt die überlieferung halb, so gut
wie die, welche nur exeirgasthai haben. überliefert sind zwei lesarten neben einander,
und die schätzung der codices ist völlig ausser stande, zu sagen, welche mehr gewähr
hat: aber dass nicht das seltene exaresasthai, sondern das durch kainos neos nahe-
gelegte exeirgasthai antike conjectur wäre, hätte man sich sagen müssen, und exa-
rasasthai ist so ungriechisch im wortgebrauch, seine erklärung so sehr wider die
griechische religion, dass es nicht hübsch ist, wenn erst inschriften kommen
müssen, die sache zu entscheiden. die kritik, die hier auf handschriftenfamilien
schwört, ist durch die Wiener blätter aus Arsinoe bereits ad absurdum geführt: sie
beharrt auf dem überwundenen standpunkte, unter ignorirung der textgeschichte mit
den erhaltenen handschriften als individuen zu kramen, wobei denn glücklich die
jüngsten von beiden streitenden parteien bevorzugt sind.

I. 2. Herodotos.
beurteilung wird dadurch schwierig, daſs die bei Pausanias vorliegende
überlieferung ganz vergessen hat, daſs der tempel vor 370 so stark durch
brand beschädigt worden war, daſs man wieder für einen neubau sam-
melte und die renovirung erst nach dem heiligen kriege zum abschluſs
kam.14) wie dem auch sei: die Alkmeoniden haben ihren vertrag rasch und
zur bewunderung der welt erfüllt, natürlich mit den mitteln, die ihnen
der politische erfolg in die hand spielte, und nicht ohne beteiligung der
Athener. der mit Delphi eng verbundene Pindaros preist stadt und ge-

Musen, δύσις τε Ἡλίου und Dionysos und Thyiaden ist, wie man auch abteile,
unklar und unverständig. die künstler Πϱαξίας μαϑητὴς Καλάμιδος, Ἀνδϱοσϑένης
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Athen geweihten schilde ἀπὸ τοῦ ἔϱγου τοῦ Μαϱαϑῶνος: wäre das wahr, so hätten
wir einen erwünschten terminus ante quem für die vollendung des tempels. leider
ist es falsch, wie die weihinschrift bei Aischines 3, 116 lehrt.
14) Dies ist eine entdeckung Köhlers, Herm 26, 45 und schon Mitteil. I, 17,
gewonnen durch die combination von CIA II 51 mit Aischines. dessen antike er-
klärer wuſsten von dem neubau so wenig wie Pausanias und fabeln von der
vollendung des tempels durch Nero, ein anhalt für ihre zeit. für die Aischines-
recensio, die doch endlich einmal jemand, der über das stemmataflechten hinaus
blicken kann, auf grund der ältesten überlieferung anfassen sollte, ist Köhlers nach-
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auch: also ist diese doppellesart älter als die redaction der scholien und der zu-
gehörige text. in el, die sonst meist mit k gehn und auch erst aus dem 15. jahr-
hundert sind, steht die antike conjectur ἐξαϱάσασϑαι, die Harpokration bezeugt und
schlecht erklärt (aus ihm in B, codex Bernardi, übergegangen): ihre existenz in
renaissancehandschriften wird aus Harpokration oder seinen lexicalischen ausschreibern
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also gar kein vorzug von k, das richtige zu haben; er gibt die überlieferung halb, so gut
wie die, welche nur ἐξειϱγάσϑαι haben. überliefert sind zwei lesarten neben einander,
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griechische religion, daſs es nicht hübsch ist, wenn erst inschriften kommen
müssen, die sache zu entscheiden. die kritik, die hier auf handschriftenfamilien
schwört, ist durch die Wiener blätter aus Arsinoe bereits ad absurdum geführt: sie
beharrt auf dem überwundenen standpunkte, unter ignorirung der textgeschichte mit
den erhaltenen handschriften als individuen zu kramen, wobei denn glücklich die
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[36/0050] I. 2. Herodotos. beurteilung wird dadurch schwierig, daſs die bei Pausanias vorliegende überlieferung ganz vergessen hat, daſs der tempel vor 370 so stark durch brand beschädigt worden war, daſs man wieder für einen neubau sam- melte und die renovirung erst nach dem heiligen kriege zum abschluſs kam. 14) wie dem auch sei: die Alkmeoniden haben ihren vertrag rasch und zur bewunderung der welt erfüllt, natürlich mit den mitteln, die ihnen der politische erfolg in die hand spielte, und nicht ohne beteiligung der Athener. der mit Delphi eng verbundene Pindaros preist stadt und ge- 13) 14) Dies ist eine entdeckung Köhlers, Herm 26, 45 und schon Mitteil. I, 17, gewonnen durch die combination von CIA II 51 mit Aischines. dessen antike er- klärer wuſsten von dem neubau so wenig wie Pausanias und fabeln von der vollendung des tempels durch Nero, ein anhalt für ihre zeit. für die Aischines- recensio, die doch endlich einmal jemand, der über das stemmataflechten hinaus blicken kann, auf grund der ältesten überlieferung anfassen sollte, ist Köhlers nach- weis äuſserst wichtig, daſs ἐξαϱέσασϑαι 3, 116 das ächte ist. denn dies steht jetzt nur in dem jungen aber guten k, und von zweiter hand in dem wegen seiner scholien in den vordergrund zu rückenden Vat. 64 (vom jahre 1270). aber Vat. und Laur. 57, 45 geben ein scholion, das trotz dem falschen lemma ἐξαϱάσασϑαι die richtige lesart voraussetzt, wie namentlich die schluſsworte πϱὶν τὰ ἐκϑύματα ϑῦσαι beweisen. dieselben handschriften geben im text und scholion ἐξειϱγάσϑαι auch: also ist diese doppellesart älter als die redaction der scholien und der zu- gehörige text. in el, die sonst meist mit k gehn und auch erst aus dem 15. jahr- hundert sind, steht die antike conjectur ἐξαϱάσασϑαι, die Harpokration bezeugt und schlecht erklärt (aus ihm in B, codex Bernardi, übergegangen): ihre existenz in renaissancehandschriften wird aus Harpokration oder seinen lexicalischen ausschreibern (Suidas z. b.) stammen; im lemma der scholien ist es wol nur schreibfehler. es ist also gar kein vorzug von k, das richtige zu haben; er gibt die überlieferung halb, so gut wie die, welche nur ἐξειϱγάσϑαι haben. überliefert sind zwei lesarten neben einander, und die schätzung der codices ist völlig auſser stande, zu sagen, welche mehr gewähr hat: aber daſs nicht das seltene ἐξαϱέσασϑαι, sondern das durch καινὸς νεώς nahe- gelegte ἐξειϱγάσϑαι antike conjectur wäre, hätte man sich sagen müssen, und ἐξα- ϱάσασϑαι ist so ungriechisch im wortgebrauch, seine erklärung so sehr wider die griechische religion, daſs es nicht hübsch ist, wenn erst inschriften kommen müssen, die sache zu entscheiden. die kritik, die hier auf handschriftenfamilien schwört, ist durch die Wiener blätter aus Arsinoe bereits ad absurdum geführt: sie beharrt auf dem überwundenen standpunkte, unter ignorirung der textgeschichte mit den erhaltenen handschriften als individuen zu kramen, wobei denn glücklich die jüngsten von beiden streitenden parteien bevorzugt sind. 13) Musen, δύσις τε Ἡλίου und Dionysos und Thyiaden ist, wie man auch abteile, unklar und unverständig. die künstler Πϱαξίας μαϑητὴς Καλάμιδος, Ἀνδϱοσϑένης μαϑητὴς Εὐκάδμου (3) geben auch manchen bedenken raum. dann heiſsen die von Athen geweihten schilde ἀπὸ τοῦ ἔϱγου τοῦ Μαϱαϑῶνος: wäre das wahr, so hätten wir einen erwünschten terminus ante quem für die vollendung des tempels. leider ist es falsch, wie die weihinschrift bei Aischines 3, 116 lehrt.

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Zitationshilfe: Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Aristoteles und Athen. Bd. 1. Berlin, 1893, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wilamowitz_aristoteles01_1893/50>, abgerufen am 24.04.2024.