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Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Aristoteles und Athen. Bd. 1. Berlin, 1893.

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I. 6. Die demagogen des fünften jahrhunderts.
schriften des Kritias nahe, der als ein in allen sätteln gerechter journalist
dem entsprechend nirgend gründlich, nirgend eigene gedanken, nirgend
consequente grundsätze vertretend, alles mögliche behandelt zu haben
scheint, und in den prosaischen politeiai zwar die demokratie, zumal
die heimische, vor seinen thessalischen freunden in den staub zog,

das hat er mit nomima barbarika gezeigt (116. 117) und mit reichlichen proben
aus dem culturleben seiner zeit (108. 109. 131. 132). das leben ist kurz (133. 137),
und man kann es nicht noch einmal leben wie nach einer verlornen eine revanche-
partie spielen (106). wie töricht also, sich dies leben so einzurichten, als wollte man
erst in einem künftigen recht leben (127). das übel aber ist der egoismus: da
schmorgt sich der filz alles vom leibe, ohne seiner froh zu werden oder einem
andern zu helfen (126. 128); da freuen sich die leute, wie Oknos, über jedes hinder-
nis, das ihnen einen entschluss zu tätigem handeln erspart (110. 125). dieselbe
charakterschwäche führt zuweilen zum guten, nämlich wenn sie von einer bösen tat
zurückhält: denn wie ihr die andern richtet, so sollt ihr selbst gerichtet werden,
ist ein alter erfahrungssatz. deshalb soll der mensch sich und seine persönliche
leidenschaft beherrschen lernen (129; hier einmal eine mehrere gedanken ver-
knüpfende partie, die also viel für die ganze anlage lehrt): denn erst die selbst-
bezwingung, die ohne die lust der sünde nicht denkbar ist, hat sittlichen wert (130).
also in der omonoia, einem altruismus, wie die leute jetzt sagen (bloss in barbarischer
rede, die gedanken sind nicht klüger geworden), liegt das heil, so kommt man zur
eudaimonia, die der sophist seinen schülern versprach (vit. Antiph.). nur die ge-
ordnete menschliche gesellschaft, der staat, kann sie geben (135). der weg aber ist,
wie vom weisheitslehrer zu erwarten, die erziehung (134, und das von Wachsmuth
bei Stob. ecl. II 31, 41 nachgewiesene bruchstück). -- es ordnet sich schon gut in
einander was aus der schrift citirt ist und was bei Stobaeus steht. man erkennt.
dass alles einer gedankenfolge angehört, die im einzelnen natürlich nur zur probe
ausgeführt werden kann. dann passt freilich hier nicht her, was Blass mit sicherem
stilistischen takte im zwanzigsten capitel von Iamblichos protreptikos der alten Atthis
zugeschrieben, aber auf Antiphon den sophisten zurückgeführt hat (Kieler programm
1889). ich glaube, er hätte besser getan, wenn er meine ansichten über den politikos
weniger von oben herab behandelt hätte: wenn er vollends behauptet hat, dass die
überlieferten angaben über die vier unächten euripideischen stücke, die ich für eine
tetralogie des Kritias halte, sich dieser annahme nicht fügten, so hat er allzu flüchtig
gearbeitet. aber seine entdeckung eines grossen stückes sophistischer prosa ist eine
wahre freude, und alle ausstellungen im einzelnen verschwinden vor einem solchen
verdienste. ich möchte noch nicht mehr über diese sache sagen, will aber doch
darauf hinweisen, dass bei Iamblich p. 25, 26 Pist. ausgeführt wird, der mensch
brauche zur tüchtigkeit anlage und übung, und mit der letzteren müsste man möglichst
jung anfangen. genau dieses, aber mit anderen worten, "phuseos kai askeseos
didaskalia deitai" ; kai "apo neotetos de arxamenous dein manthanein" steht in
den eben so merkwürdigen wie verdorbenen und vernachlässigten resten einer
anonymen declamation, die Cramer An. Par. I 165--72 herausgegeben und peri
Ippomakhou betitelt hat. und dieser spruch wird eingeführt als stammend aus dem
epigraphomenos megas logos des Protagoras.

I. 6. Die demagogen des fünften jahrhunderts.
schriften des Kritias nahe, der als ein in allen sätteln gerechter journalist
dem entsprechend nirgend gründlich, nirgend eigene gedanken, nirgend
consequente grundsätze vertretend, alles mögliche behandelt zu haben
scheint, und in den prosaischen πολιτεῖαι zwar die demokratie, zumal
die heimische, vor seinen thessalischen freunden in den staub zog,

das hat er mit νόμιμα βαϱβαϱικά gezeigt (116. 117) und mit reichlichen proben
aus dem culturleben seiner zeit (108. 109. 131. 132). das leben ist kurz (133. 137),
und man kann es nicht noch einmal leben wie nach einer verlornen eine revanche-
partie spielen (106). wie töricht also, sich dies leben so einzurichten, als wollte man
erst in einem künftigen recht leben (127). das übel aber ist der egoismus: da
schmorgt sich der filz alles vom leibe, ohne seiner froh zu werden oder einem
andern zu helfen (126. 128); da freuen sich die leute, wie Oknos, über jedes hinder-
nis, das ihnen einen entschluſs zu tätigem handeln erspart (110. 125). dieselbe
charakterschwäche führt zuweilen zum guten, nämlich wenn sie von einer bösen tat
zurückhält: denn wie ihr die andern richtet, so sollt ihr selbst gerichtet werden,
ist ein alter erfahrungssatz. deshalb soll der mensch sich und seine persönliche
leidenschaft beherrschen lernen (129; hier einmal eine mehrere gedanken ver-
knüpfende partie, die also viel für die ganze anlage lehrt): denn erst die selbst-
bezwingung, die ohne die lust der sünde nicht denkbar ist, hat sittlichen wert (130).
also in der ὁμόνοια, einem altruismus, wie die leute jetzt sagen (bloſs in barbarischer
rede, die gedanken sind nicht klüger geworden), liegt das heil, so kommt man zur
εὐδαιμονία, die der sophist seinen schülern versprach (vit. Antiph.). nur die ge-
ordnete menschliche gesellschaft, der staat, kann sie geben (135). der weg aber ist,
wie vom weisheitslehrer zu erwarten, die erziehung (134, und das von Wachsmuth
bei Stob. ecl. II 31, 41 nachgewiesene bruchstück). — es ordnet sich schon gut in
einander was aus der schrift citirt ist und was bei Stobaeus steht. man erkennt.
daſs alles einer gedankenfolge angehört, die im einzelnen natürlich nur zur probe
ausgeführt werden kann. dann paſst freilich hier nicht her, was Blaſs mit sicherem
stilistischen takte im zwanzigsten capitel von Iamblichos protreptikos der alten Atthis
zugeschrieben, aber auf Antiphon den sophisten zurückgeführt hat (Kieler programm
1889). ich glaube, er hätte besser getan, wenn er meine ansichten über den politikos
weniger von oben herab behandelt hätte: wenn er vollends behauptet hat, daſs die
überlieferten angaben über die vier unächten euripideischen stücke, die ich für eine
tetralogie des Kritias halte, sich dieser annahme nicht fügten, so hat er allzu flüchtig
gearbeitet. aber seine entdeckung eines groſsen stückes sophistischer prosa ist eine
wahre freude, und alle ausstellungen im einzelnen verschwinden vor einem solchen
verdienste. ich möchte noch nicht mehr über diese sache sagen, will aber doch
darauf hinweisen, daſs bei Iamblich p. 25, 26 Pist. ausgeführt wird, der mensch
brauche zur tüchtigkeit anlage und übung, und mit der letzteren müſste man möglichst
jung anfangen. genau dieses, aber mit anderen worten, “φύσεως καὶ ἀσκήσεως
διδασκαλία δεῖται” · καὶ “ἀπὸ νέοτητος δὲ ἀϱξαμένους δεῖν μανϑάνειν” steht in
den eben so merkwürdigen wie verdorbenen und vernachlässigten resten einer
anonymen declamation, die Cramer An. Par. I 165—72 herausgegeben und πεϱὶ
Ἱππομάχου betitelt hat. und dieser spruch wird eingeführt als stammend aus dem
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[174/0188] I. 6. Die demagogen des fünften jahrhunderts. schriften des Kritias nahe, der als ein in allen sätteln gerechter journalist dem entsprechend nirgend gründlich, nirgend eigene gedanken, nirgend consequente grundsätze vertretend, alles mögliche behandelt zu haben scheint, und in den prosaischen πολιτεῖαι zwar die demokratie, zumal die heimische, vor seinen thessalischen freunden in den staub zog, 77) 77) das hat er mit νόμιμα βαϱβαϱικά gezeigt (116. 117) und mit reichlichen proben aus dem culturleben seiner zeit (108. 109. 131. 132). das leben ist kurz (133. 137), und man kann es nicht noch einmal leben wie nach einer verlornen eine revanche- partie spielen (106). wie töricht also, sich dies leben so einzurichten, als wollte man erst in einem künftigen recht leben (127). das übel aber ist der egoismus: da schmorgt sich der filz alles vom leibe, ohne seiner froh zu werden oder einem andern zu helfen (126. 128); da freuen sich die leute, wie Oknos, über jedes hinder- nis, das ihnen einen entschluſs zu tätigem handeln erspart (110. 125). dieselbe charakterschwäche führt zuweilen zum guten, nämlich wenn sie von einer bösen tat zurückhält: denn wie ihr die andern richtet, so sollt ihr selbst gerichtet werden, ist ein alter erfahrungssatz. deshalb soll der mensch sich und seine persönliche leidenschaft beherrschen lernen (129; hier einmal eine mehrere gedanken ver- knüpfende partie, die also viel für die ganze anlage lehrt): denn erst die selbst- bezwingung, die ohne die lust der sünde nicht denkbar ist, hat sittlichen wert (130). also in der ὁμόνοια, einem altruismus, wie die leute jetzt sagen (bloſs in barbarischer rede, die gedanken sind nicht klüger geworden), liegt das heil, so kommt man zur εὐδαιμονία, die der sophist seinen schülern versprach (vit. Antiph.). nur die ge- ordnete menschliche gesellschaft, der staat, kann sie geben (135). der weg aber ist, wie vom weisheitslehrer zu erwarten, die erziehung (134, und das von Wachsmuth bei Stob. ecl. II 31, 41 nachgewiesene bruchstück). — es ordnet sich schon gut in einander was aus der schrift citirt ist und was bei Stobaeus steht. man erkennt. daſs alles einer gedankenfolge angehört, die im einzelnen natürlich nur zur probe ausgeführt werden kann. dann paſst freilich hier nicht her, was Blaſs mit sicherem stilistischen takte im zwanzigsten capitel von Iamblichos protreptikos der alten Atthis zugeschrieben, aber auf Antiphon den sophisten zurückgeführt hat (Kieler programm 1889). ich glaube, er hätte besser getan, wenn er meine ansichten über den politikos weniger von oben herab behandelt hätte: wenn er vollends behauptet hat, daſs die überlieferten angaben über die vier unächten euripideischen stücke, die ich für eine tetralogie des Kritias halte, sich dieser annahme nicht fügten, so hat er allzu flüchtig gearbeitet. aber seine entdeckung eines groſsen stückes sophistischer prosa ist eine wahre freude, und alle ausstellungen im einzelnen verschwinden vor einem solchen verdienste. ich möchte noch nicht mehr über diese sache sagen, will aber doch darauf hinweisen, daſs bei Iamblich p. 25, 26 Pist. ausgeführt wird, der mensch brauche zur tüchtigkeit anlage und übung, und mit der letzteren müſste man möglichst jung anfangen. genau dieses, aber mit anderen worten, “φύσεως καὶ ἀσκήσεως διδασκαλία δεῖται” · καὶ “ἀπὸ νέοτητος δὲ ἀϱξαμένους δεῖν μανϑάνειν” steht in den eben so merkwürdigen wie verdorbenen und vernachlässigten resten einer anonymen declamation, die Cramer An. Par. I 165—72 herausgegeben und πεϱὶ Ἱππομάχου betitelt hat. und dieser spruch wird eingeführt als stammend aus dem ἐπιγϱαφόμενος μέγας λόγος des Protagoras.

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Zitationshilfe: Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Aristoteles und Athen. Bd. 1. Berlin, 1893, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wilamowitz_aristoteles01_1893/188>, abgerufen am 25.04.2024.