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Wienbarg, Ludolf: Aesthetische Feldzüge. Dem jungen Deutschland gewidmet. Hamburg, 1834.

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zusehr aufgebracht, ihr edeln Pantalone des deut¬
schen Vaterlands. Jener Angriffswitz, den ihr
Satyre nennt, hat seinen guten Nutzen in dieser
schlechten, nichtsnutzigen Zeit. Keine Religion ist
mehr im Stande, die Lüste der Erdenherrscher zu
zügeln, sie verhöhnen euch ungestraft und ihre
Rosse zertreten eure Saaten; eure Töchter hungern
und verkaufen ihre Blüthen dem schmutzigen Par¬
venü, alle Rosen dieser Welt werden die Beute
eines windigen Geschlechts von Stockjobbern und
bevorrechteten Lakaien und vor dem Uebermuth des
Reichthums und der Gewalt schützt euch nichts,
als der Tod und die Satyre.



zuſehr aufgebracht, ihr edeln Pantalone des deut¬
ſchen Vaterlands. Jener Angriffswitz, den ihr
Satyre nennt, hat ſeinen guten Nutzen in dieſer
ſchlechten, nichtsnutzigen Zeit. Keine Religion iſt
mehr im Stande, die Luͤſte der Erdenherrſcher zu
zuͤgeln, ſie verhoͤhnen euch ungeſtraft und ihre
Roſſe zertreten eure Saaten; eure Toͤchter hungern
und verkaufen ihre Bluͤthen dem ſchmutzigen Par¬
venuͤ, alle Roſen dieſer Welt werden die Beute
eines windigen Geſchlechts von Stockjobbern und
bevorrechteten Lakaien und vor dem Uebermuth des
Reichthums und der Gewalt ſchuͤtzt euch nichts,
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[308/0322] zuſehr aufgebracht, ihr edeln Pantalone des deut¬ ſchen Vaterlands. Jener Angriffswitz, den ihr Satyre nennt, hat ſeinen guten Nutzen in dieſer ſchlechten, nichtsnutzigen Zeit. Keine Religion iſt mehr im Stande, die Luͤſte der Erdenherrſcher zu zuͤgeln, ſie verhoͤhnen euch ungeſtraft und ihre Roſſe zertreten eure Saaten; eure Toͤchter hungern und verkaufen ihre Bluͤthen dem ſchmutzigen Par¬ venuͤ, alle Roſen dieſer Welt werden die Beute eines windigen Geſchlechts von Stockjobbern und bevorrechteten Lakaien und vor dem Uebermuth des Reichthums und der Gewalt ſchuͤtzt euch nichts, als der Tod und die Satyre.

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Zitationshilfe: Wienbarg, Ludolf: Aesthetische Feldzüge. Dem jungen Deutschland gewidmet. Hamburg, 1834, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wienbarg_feldzuege_1834/322>, abgerufen am 18.04.2024.