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Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.

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Spielsüchtige böse Sieben/
gedencket immer einer den andern zu
überlisten. Darum saget Herr Ham-
mer in seinem Historischen Rosen-Gar-
ten/ daß man dreyerley Leute vor gros-
Dreyer-
ley Nar-
ren.
se Narren hielte/ nemlich: Einen auf-
richtigen Spieler; Einen treuen
Buhler: und einen Barmhertzigen
Lands-Knecht.

Spiel-
süchtiger
Kriegs-
Gurgeln
Spiel-
Geld.

Als Mayland einst von den Kriegs-
Völckern eingenommen worden/ da sind
die Wirthe von denen spielsüchtigen
Kriegs-Gurgeln/ und Tauß
-Eßlei-
nen genöthiget und gezwungen worden/
daß sie einem jeden Soldaten/ wie sie in
der Reige um den Tisch herum gesessen/
iede Mahlzeit einen Kron-Gülden (oder
einen Rheinischen Gülden oder Thaler
unter den Teller) um den Tisch herum
legen müssen/ und diß Geld nannten sie
Spiel-Geld/ (weil sie solches nach der
Mahlzeit auff das Spiel wendeten) Und
welche dieses Geld nicht gaben oder ge-
ben konten/ die wurden sehr jämmer-
lich tractiret/ torqviret/ geschlagen und
geprügelt/ und das Hauß und Ver-
mögen zum Raub und Plündern Preiß
gemacht. Steinhard d. l. f. 212, a. §. 281.

Daß

Spielſuͤchtige boͤſe Sieben/
gedencket immer einer den andern zu
uͤberliſten. Darum ſaget Herr Ham-
mer in ſeinem Hiſtoriſchen Roſen-Gar-
ten/ daß man dreyerley Leute vor groſ-
Dreyer-
ley Nar-
ren.
ſe Narren hielte/ nemlich: Einen auf-
richtigen Spieler; Einen treuen
Buhler: und einen Barmhertzigen
Lands-Knecht.

Spiel-
ſuͤchtigeꝛ
Kriegs-
Gurgeln
Spiel-
Geld.

Als Mayland einſt von den Kriegs-
Voͤlckern eingenommen worden/ da ſind
die Wirthe von denen ſpielſuͤchtigen
Kriegs-Gurgeln/ und Tauß
-Eßlei-
nen genoͤthiget und gezwungen worden/
daß ſie einem jeden Soldaten/ wie ſie in
der Reige um den Tiſch herum geſeſſen/
iede Mahlzeit einen Kron-Guͤlden (oder
einen Rheiniſchen Guͤlden oder Thaler
unter den Teller) um den Tiſch herum
legen muͤſſen/ und diß Geld nannten ſie
Spiel-Geld/ (weil ſie ſolches nach der
Mahlzeit auff das Spiel wendeten) Und
welche dieſes Geld nicht gaben oder ge-
ben konten/ die wurden ſehr jaͤmmer-
lich tractiret/ torqviret/ geſchlagen und
gepruͤgelt/ und das Hauß und Ver-
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gemacht. Steinhard d. l. f. 212, a. §. 281.

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[38/0042] Spielſuͤchtige boͤſe Sieben/ gedencket immer einer den andern zu uͤberliſten. Darum ſaget Herr Ham- mer in ſeinem Hiſtoriſchen Roſen-Gar- ten/ daß man dreyerley Leute vor groſ- ſe Narren hielte/ nemlich: Einen auf- richtigen Spieler; Einen treuen Buhler: und einen Barmhertzigen Lands-Knecht. Dreyer- ley Nar- ren. Als Mayland einſt von den Kriegs- Voͤlckern eingenommen worden/ da ſind die Wirthe von denen ſpielſuͤchtigen Kriegs-Gurgeln/ und Tauß-Eßlei- nen genoͤthiget und gezwungen worden/ daß ſie einem jeden Soldaten/ wie ſie in der Reige um den Tiſch herum geſeſſen/ iede Mahlzeit einen Kron-Guͤlden (oder einen Rheiniſchen Guͤlden oder Thaler unter den Teller) um den Tiſch herum legen muͤſſen/ und diß Geld nannten ſie Spiel-Geld/ (weil ſie ſolches nach der Mahlzeit auff das Spiel wendeten) Und welche dieſes Geld nicht gaben oder ge- ben konten/ die wurden ſehr jaͤmmer- lich tractiret/ torqviret/ geſchlagen und gepruͤgelt/ und das Hauß und Ver- moͤgen zum Raub und Pluͤndern Preiß gemacht. Steinhard d. l. f. 212, a. §. 281. Daß

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Zitationshilfe: Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wesenigk_polysigma_1702/42>, abgerufen am 29.03.2024.