Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Spiel-Sünde.
Ludens taxillis, bene respice qvidWürf-
fel Spiel
was da-
rauff ste-
het.
sit in ilis:
Restua, sors tua, spes tua, mors
tuapendet in illis:

Welches wir also in deutschen Reimen
geben wollen:

Beym Würffel-Kart- und Duppel-
Spiel.
JstSünd- und Seeln-Gefahr sehr
viel:
Glück/ Hossnung/ Leben/ Gut den
Tag
Du setzest sündlich auff die Wag.

Wenn man derohalben die Spiel-
Sünden/ und Sünden-Wunden/ so
ihme ein Spielsüchtiger Mensch zu-
zeucht/ Sinnen-Bildsweise fürmahlen
wolte/ möchte man mahlen: Ein gantzDuppel-
tes Em-
blema

von den
Dornen
und J-
gel.

mit Dornen und Hecken umbgebe-
nes Hertz/
mit diesem Sinn-Spruch:
Esritzet mich.

Oder aber: Man mahle einen ßach-
lichten Ygel/ auff welchen eine blosse
Hand schlage/
mit diesem Symbolo,
oder Beywort:
Du schlägest dich.

Denn/ wenn ein Spieler verspie-
let/ so wird sein Hertz geritzet
und

ver-
Der Spiel-Suͤnde.
Ludens taxillis, bene reſpice qvidWuͤrf-
fel Spiel
was da-
rauff ſte-
het.
ſit in ilis:
Restua, ſors tua, ſpes tua, mors
tuapendet in illis:

Welches wir alſo in deutſchen Reimen
geben wollen:

Beym Wuͤrffel-Kart- und Duppel-
Spiel.
JſtSuͤnd- und Seeln-Gefahr ſehr
viel:
Gluͤck/ Hoſſnung/ Leben/ Gut den
Tag
Du ſetzeſt ſuͤndlich auff die Wag.

Wenn man derohalben die Spiel-
Suͤnden/ und Suͤnden-Wunden/ ſo
ihme ein Spielſuͤchtiger Menſch zu-
zeucht/ Sinnen-Bildsweiſe fuͤrmahlen
wolte/ moͤchte man mahlen: Ein gantzDuppel-
tes Em-
blema

von den
Dornen
und J-
gel.

mit Dornen und Hecken umbgebe-
nes Hertz/
mit dieſem Sinn-Spruch:
Esritzet mich.

Oder aber: Man mahle einen ßach-
lichten Ygel/ auff welchen eine bloſſe
Hand ſchlage/
mit dieſem Symbolo,
oder Beywort:
Du ſchlaͤgeſt dich.

Denn/ wenn ein Spieler verſpie-
let/ ſo wird ſein Hertz geritzet
und

ver-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0035" n="31"/>
          <fw place="top" type="header">Der Spiel-Su&#x0364;nde.</fw><lb/>
          <lg type="poem">
            <l> <hi rendition="#aq">Ludens taxillis, bene re&#x017F;pice qvid</hi> <note place="right">Wu&#x0364;rf-</note>
            </l><lb/>
            <l>
              <note place="right">fel Spiel</note>
            </l><lb/>
            <l>
              <note place="right">was da-</note>
            </l><lb/>
            <l>
              <note place="right">rauff &#x017F;te-</note>
            </l><lb/>
            <l>
              <note place="right">het.</note>
            </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">&#x017F;it in ilis:</hi> </hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#aq">Restua, &#x017F;ors tua, &#x017F;pes tua, mors</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#et">tuapendet in illis:</hi> </hi> </l>
          </lg><lb/>
          <p>Welches wir al&#x017F;o in deut&#x017F;chen Reimen<lb/>
geben wollen:</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l> <hi rendition="#fr">Beym Wu&#x0364;rffel-Kart- und Duppel-</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">Spiel.</hi> </hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">J&#x017F;tSu&#x0364;nd- und Seeln-Gefahr &#x017F;ehr</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">viel:</hi> </hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Glu&#x0364;ck/ Ho&#x017F;&#x017F;nung/ Leben/ Gut den</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Tag</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Du &#x017F;etze&#x017F;t &#x017F;u&#x0364;ndlich auff die Wag.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <p>Wenn man derohalben die Spiel-<lb/><hi rendition="#fr">Su&#x0364;nden/</hi> und Su&#x0364;nden-Wunden/ &#x017F;o<lb/>
ihme ein Spiel&#x017F;u&#x0364;chtiger Men&#x017F;ch zu-<lb/>
zeucht/ Sinnen-Bildswei&#x017F;e fu&#x0364;rmahlen<lb/>
wolte/ mo&#x0364;chte man mahlen: <hi rendition="#fr">Ein gantz</hi><note place="right">Duppel-<lb/>
tes <hi rendition="#aq">Em-<lb/>
blema</hi><lb/>
von den<lb/>
Dornen<lb/>
und J-<lb/>
gel.</note><lb/><hi rendition="#fr">mit Dornen und Hecken umbgebe-<lb/>
nes Hertz/</hi> mit die&#x017F;em <hi rendition="#fr">Sinn-Spruch:<lb/><hi rendition="#et">Esritzet mich.</hi></hi></p><lb/>
          <p>Oder aber: Man mahle <hi rendition="#fr">einen ßach-<lb/>
lichten Ygel/ auff welchen eine blo&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Hand &#x017F;chlage/</hi> mit die&#x017F;em <hi rendition="#aq">Symbolo,</hi><lb/>
oder Beywort:<lb/><hi rendition="#et">Du &#x017F;chla&#x0364;ge&#x017F;t dich.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Denn/ wenn ein Spieler ver&#x017F;pie-<lb/>
let/ &#x017F;o wird &#x017F;ein Hertz geritzet</hi> und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ver-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[31/0035] Der Spiel-Suͤnde. Ludens taxillis, bene reſpice qvid ſit in ilis: Restua, ſors tua, ſpes tua, mors tuapendet in illis: Welches wir alſo in deutſchen Reimen geben wollen: Beym Wuͤrffel-Kart- und Duppel- Spiel. JſtSuͤnd- und Seeln-Gefahr ſehr viel: Gluͤck/ Hoſſnung/ Leben/ Gut den Tag Du ſetzeſt ſuͤndlich auff die Wag. Wenn man derohalben die Spiel- Suͤnden/ und Suͤnden-Wunden/ ſo ihme ein Spielſuͤchtiger Menſch zu- zeucht/ Sinnen-Bildsweiſe fuͤrmahlen wolte/ moͤchte man mahlen: Ein gantz mit Dornen und Hecken umbgebe- nes Hertz/ mit dieſem Sinn-Spruch: Esritzet mich. Duppel- tes Em- blema von den Dornen und J- gel. Oder aber: Man mahle einen ßach- lichten Ygel/ auff welchen eine bloſſe Hand ſchlage/ mit dieſem Symbolo, oder Beywort: Du ſchlaͤgeſt dich. Denn/ wenn ein Spieler verſpie- let/ ſo wird ſein Hertz geritzet und ver-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wesenigk_polysigma_1702
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wesenigk_polysigma_1702/35
Zitationshilfe: Wesenigk, Georg: Das Spiel-süchtige/ sieben-fächtige Polysigma der Bösen Spiel-Sieben. Dresden, 1702, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wesenigk_polysigma_1702/35>, abgerufen am 28.03.2024.