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Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

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Ein Christe schaue nur die Patriarchen an/
Die haben jhrer Pflicht als Schäffer gnung gethan
Lam.
Was nach der Bibel schmeckt/ das muß auch wohl
belieben;

Denn diese Feder hat aus Gottes Krafft geschrieben.
Drum wer von Jacob lernt/ der schickt sich in die
Welt/

Doch also/ daß er auch dem Himmel wohl gefält.
Jed.
Wohlan wir sind bereit das Schau-Spiel außzu-
ruffen/

Die Bäncke sind erfüllt/ die hocherhabnen Stuffen
Erscheinen ziemlich voll. Der Höchste sey gelobt/
Daß weder Krieg noch Todt in unsern Mauern
tobt.

So können wir den Platz zu rechter Zeit betreten
Und mitten in der Lust vor unser Zittau beten:
Es fehlt nicht an der Schaar die sich zuschauen giebt
Noch minder an der Gunst der solches Thun beliebt.
Ach.
Ein schwartzes Trauer Jahr hat uns den Orth
verschlossen:

Doch ist die stille Frist so glücklich hin geflossen/
Daß auch das Schäfer-Volck in diesem Lande
schreyt:
GOtt lob der neue Printz giebt neue Fröligkeit!
Jed.
Ein Chriſte ſchaue nur die Patriarchen an/
Die haben jhrer Pflicht als Schaͤffer gnung gethan
Lam.
Was nach der Bibel ſchmeckt/ das muß auch wohl
belieben;

Denn dieſe Feder hat aus Gottes Krafft geſchrieben.
Drum wer von Jacob lernt/ der ſchickt ſich in die
Welt/

Doch alſo/ daß er auch dem Himmel wohl gefaͤlt.
Jed.
Wohlan wir ſind bereit das Schau-Spiel außzu-
ruffen/

Die Baͤncke ſind erfuͤllt/ die hocherhabnen Stuffen
Erſcheinen ziemlich voll. Der Hoͤchſte ſey gelobt/
Daß weder Krieg noch Todt in unſern Mauern
tobt.

So koͤnnen wir den Platz zu rechter Zeit betreten
Und mitten in der Luſt vor unſer Zittau beten:
Es fehlt nicht an der Schaar die ſich zuſchauen giebt
Noch minder an der Gunſt der ſolches Thun beliebt.
Ach.
Ein ſchwartzes Trauer Jahr hat uns den Orth
verſchloſſen:

Doch iſt die ſtille Friſt ſo gluͤcklich hin gefloſſen/
Daß auch das Schaͤfer-Volck in dieſem Lande
ſchreyt:
GOtt lob der neue Printz giebt neue Froͤligkeit!
Jed.
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[[2]/0023] Ein Chriſte ſchaue nur die Patriarchen an/ Die haben jhrer Pflicht als Schaͤffer gnung gethan Lam. Was nach der Bibel ſchmeckt/ das muß auch wohl belieben; Denn dieſe Feder hat aus Gottes Krafft geſchrieben. Drum wer von Jacob lernt/ der ſchickt ſich in die Welt/ Doch alſo/ daß er auch dem Himmel wohl gefaͤlt. Jed. Wohlan wir ſind bereit das Schau-Spiel außzu- ruffen/ Die Baͤncke ſind erfuͤllt/ die hocherhabnen Stuffen Erſcheinen ziemlich voll. Der Hoͤchſte ſey gelobt/ Daß weder Krieg noch Todt in unſern Mauern tobt. So koͤnnen wir den Platz zu rechter Zeit betreten Und mitten in der Luſt vor unſer Zittau beten: Es fehlt nicht an der Schaar die ſich zuſchauen giebt Noch minder an der Gunſt der ſolches Thun beliebt. Ach. Ein ſchwartzes Trauer Jahr hat uns den Orth verſchloſſen: Doch iſt die ſtille Friſt ſo gluͤcklich hin gefloſſen/ Daß auch das Schaͤfer-Volck in dieſem Lande ſchreyt: GOtt lob der neue Printz giebt neue Froͤligkeit! Jed.

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/23>, abgerufen am 28.03.2024.