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Weigel, Erhard: concentrirte Wasserkunst und Unmaszgeblicher Vorschlag zur Rettung in Feuers-Gefahr. Jena, 1672.

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(2) Weil ohne das ieder Haußvater oben im Hause
Wasser haben soll/ so kan solches am bequeme-
sten auf diesem Wasser Platz in einem Bottig o-
der Wanne/ Kessel etc. enthalten und zur Noht
aufgehaben werden.
(3) Von diesem Wasser Platz sollen schlechte Röhren
oder Rinnlein hinunter werts in alle Stockwer-
cke und Gemächer/ oder nur in die Vorgemächer
und Säle/ geführet werden/ iede mit ihrem Zei-
chen/ damit/ wenn in diesem oder jenem Gemach
Feuer entstehet/ man das bereite Wasser durch
weggeschlagenen Zapfen stracks in oder vor das-
selbe Gemach rinnen lassen/ und daselbst in einer
Stuntze samlen und zur Wehre gebrauchen mö-
ge. Wolte iemand so viel drauf wenden/ und
bleyerne oder sonst gute Canale oben in den Was-
serhälter ordnen/ welche oben oder unten in de-
nen Vorgemächern ieder seinem Wasserhan hette/
den man nur uff drehen dürffte/ so were es de-
ste bequemer.
(4) Solte das Feuer aber in dem Hause überhand
nehmen wollen/ daß niemand darinnen sicherlich
trauen dörffte/ so kan eine Person so viel müglich
durch die Stockwercke in die höhe lauffen/ alle
Canäle öffnen/ und auch oben die Laden aufma-
chen/ über das Dach zum Nachbar steigen (wie
denn
(2) Weil ohne das ieder Haußvater oben im Hauſe
Waſſer haben ſoll/ ſo kan ſolches am bequeme-
ſten auf dieſem Waſſer Platz in einem Bottig o-
der Wanne/ Keſſel ꝛc. enthalten und zur Noht
aufgehaben werden.
(3) Von dieſem Waſſer Platz ſollen ſchlechte Roͤhren
oder Rinnlein hinunter werts in alle Stockwer-
cke und Gemaͤcher/ oder nur in die Vorgemaͤcher
und Saͤle/ gefuͤhret werden/ iede mit ihrem Zei-
chen/ damit/ wenn in dieſem oder jenem Gemach
Feuer entſtehet/ man das bereite Waſſer durch
weggeſchlagenen Zapfen ſtracks in oder vor daſ-
ſelbe Gemach rinnen laſſen/ und daſelbſt in einer
Stuntze ſamlen und zur Wehre gebrauchen moͤ-
ge. Wolte iemand ſo viel drauf wenden/ und
bleyerne oder ſonſt gute Canale oben in den Waſ-
ſerhaͤlter ordnen/ welche oben oder unten in de-
nen Vorgemaͤchern ieder ſeinem Waſſerhan hette/
den man nur uff drehen duͤrffte/ ſo were es de-
ſte bequemer.
(4) Solte das Feuer aber in dem Hauſe uͤberhand
nehmen wollen/ daß niemand darinnen ſicherlich
trauen doͤrffte/ ſo kan eine Perſon ſo viel muͤglich
durch die Stockwercke in die hoͤhe lauffen/ alle
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[7./0015] (2) Weil ohne das ieder Haußvater oben im Hauſe Waſſer haben ſoll/ ſo kan ſolches am bequeme- ſten auf dieſem Waſſer Platz in einem Bottig o- der Wanne/ Keſſel ꝛc. enthalten und zur Noht aufgehaben werden. (3) Von dieſem Waſſer Platz ſollen ſchlechte Roͤhren oder Rinnlein hinunter werts in alle Stockwer- cke und Gemaͤcher/ oder nur in die Vorgemaͤcher und Saͤle/ gefuͤhret werden/ iede mit ihrem Zei- chen/ damit/ wenn in dieſem oder jenem Gemach Feuer entſtehet/ man das bereite Waſſer durch weggeſchlagenen Zapfen ſtracks in oder vor daſ- ſelbe Gemach rinnen laſſen/ und daſelbſt in einer Stuntze ſamlen und zur Wehre gebrauchen moͤ- ge. Wolte iemand ſo viel drauf wenden/ und bleyerne oder ſonſt gute Canale oben in den Waſ- ſerhaͤlter ordnen/ welche oben oder unten in de- nen Vorgemaͤchern ieder ſeinem Waſſerhan hette/ den man nur uff drehen duͤrffte/ ſo were es de- ſte bequemer. (4) Solte das Feuer aber in dem Hauſe uͤberhand nehmen wollen/ daß niemand darinnen ſicherlich trauen doͤrffte/ ſo kan eine Perſon ſo viel muͤglich durch die Stockwercke in die hoͤhe lauffen/ alle Canaͤle oͤffnen/ und auch oben die Laden aufma- chen/ uͤber das Dach zum Nachbar ſteigen (wie denn

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Zitationshilfe: Weigel, Erhard: concentrirte Wasserkunst und Unmaszgeblicher Vorschlag zur Rettung in Feuers-Gefahr. Jena, 1672, S. 7.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weigel_wasserkunst_1672/15>, abgerufen am 25.04.2024.