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Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641.

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vor langem durch den Druck zu Stutgart an
das liecht: die vbrige aber (darunder mich allein
meine in vielen Sonneten vnd andern Gesängen
vnd Ständen beschriebene Buhlschafft (Myrta
genant) schier noch betriebet vnd verliebet) in des
ellenden Teutschlands fewer vnd aschen gerah-
ten; vnd also als meiner jungen thorheit funcken
zu nichts worden. Jnmassen dan gewiß daß

Gleichwie Wir menschen dahin sterben/
Also auch vnsre Werck verderben.
Waferr nu dise wenig stücke auch dir wie andern
meinen freinden angenehm seyn/ So mögen si[e]
vielleicht älter dan jhre gedachte ältere geschwi[unleserliches Material]
strigte werden. Zwar ob ich wol glaube/ daß si[e]
nicht Allen gefallen: So berede ich mich doch[unleserliches Material]
daß sie auch vielen nicht mißfallen werden.

Nichts ist leichter vnd gemeiner/ dan andr[e][unleserliches Material]
Leut arbeit zu tadlen. Gleichwol dessen vng[e][unleserliches Material]
schewet/ wage ich diese stück an das liecht/ weil ic[h]
weyß/ daß mich viel hohe vnd fürtreffliche Pe[unleserliches Material]
sonen/ (ja auch gute Poeten) in Engellan[d]
Franckreich/ Jtalien/ Hispanien/ vnd ande[unleserliches Material]
Landen/ so wol als in Teutschland/ geliebet vn[unleserliches Material]
noch lieben. Welches ich allein für die jeni[g]
melde/ welche jhnen selbs/ mehr dan andere [unleserliches Material]
diser Kunst zuwissen/ einbilden vnd sich selbs [unleserliches Material]
schrayen dörffen.

Die Freyheit die ich einem jeden seine eig[unleserliches Material]

We[unleserliches Material]

vor langem durch den Druck zu Stutgart an
das liecht: die vbrige aber (darunder mich allein
meine in vielen Sonneten vnd andern Geſaͤngen
vnd Staͤnden beſchriebene Buhlſchafft (Myrta
genant) ſchier noch betriebet vnd verliebet) in des
ellenden Teutſchlands fewer vnd aſchen gerah-
ten; vnd alſo als meiner jungen thorheit funcken
zu nichts worden. Jnmaſſen dan gewiß daß

Gleichwie Wir menſchen dahin ſterben/
Alſo auch vnſre Werck verderben.
Waferꝛ nu diſe wenig ſtuͤcke auch dir wie andern
meinen freinden angenehm ſeyn/ So moͤgen ſi[e]
vielleicht aͤlter dan jhre gedachte aͤltere geſchwi[unleserliches Material]
ſtrigte werden. Zwar ob ich wol glaube/ daß ſi[e]
nicht Allen gefallen: So berede ich mich doch[unleserliches Material]
daß ſie auch vielen nicht mißfallen werden.

Nichts iſt leichter vnd gemeiner/ dan andr[e][unleserliches Material]
Leut arbeit zu tadlen. Gleichwol deſſen vng[e][unleserliches Material]
ſchewet/ wage ich dieſe ſtuͤck an das liecht/ weil ic[h]
weyß/ daß mich viel hohe vnd fuͤrtreffliche Pe[unleserliches Material]
ſonen/ (ja auch gute Poeten) in Engellan[d]
Franckreich/ Jtalien/ Hiſpanien/ vnd ande[unleserliches Material]
Landen/ ſo wol als in Teutſchland/ geliebet vn[unleserliches Material]
noch lieben. Welches ich allein fuͤr die jeni[g]
melde/ welche jhnen ſelbs/ mehr dan andere [unleserliches Material]
diſer Kunſt zuwiſſen/ einbilden vnd ſich ſelbs [unleserliches Material]
ſchrayen doͤrffen.

Die Freyheit die ich einem jeden ſeine eig[unleserliches Material]

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Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Gaistliche und Weltliche Gedichte. Amsterdam, 1641, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_gedichte_1641/6>, abgerufen am 29.03.2024.